Tichys Einblick
Hauptstadtposse

Baden in Berlin jetzt „oben ohne“

Ein großes Problem der Metropole ist gelöst. Damen können ab jetzt barbusig in den Bädern Berlins schwimmen. Begründung: Antidiskriminierung. Schließlich baden Männer auch "oben ohne". Fragt sich, wie das beim Publikum gewisser Herkunft ankommt.

IMAGO / Funke Foto Services

In der Bundeshauptstadt funktioniert bekanntlich nicht allzu viel allzu gut. Der exorbitante Zentralairport gilt als „Fluchhafen“, dort gehen nur Streiks, wie in dieser Woche, auf Kosten der Fluggäste fehlerfrei über die Bühne. Berlins einstige Einkaufsmeile, die Friedrichstraße, hat die grüne Verkehrssenatorin zur schmutzigen Fahrradstraße degradiert. Baustellen und Anträge auf Ämtern dauern ewig. Ja, und Wahlen müssen in der hauptstädtischen „Wahlautokratie“ wegen Pannen, Manipulationen und Unfähigkeit neuerdings wiederholt werden.

Welche Probleme könnten diese chaotische Metropole derzeit beschäftigen? Unternehmensansiedlungen, schnelleres Bauen von Straßen und Schienen oder überall Super-Internet statt Merkel-LTE mit Funklöchern?

Nein, weit gefehlt. Berlin wagt schier Unglaubliches: Nach einer Empfehlung der Ombudsstelle teilten die Berliner Bäderbetriebe jetzt mit, dass das Schwimmen und Sonnenbaden „oben ohne“ zukünftig für alle Personen gleichermaßen erlaubt sei. Wahnsinn – die Hauptstadt packt ihre Probleme an.

Rechtsfreie Räume
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Was war passiert? Rettungsschwimmerin Lotte Mies ging im Dezember 2022 ins Schwimmbad Kaulsdorf und wollte ohne Oberteil schwimmen. Das Personal forderte sie auf, das Bad zu verlassen. Selbst die herbeigerufene Polizei sah keinen Grund, Frau Mies zu ihrem Recht zu verhelfen. Sie erhielt stattdessen Hausverbot von der Bademeisterin. Lotte Mies beschwerte sich bei der Ombudsstelle der Landesstelle für Gleichbehandlung gegen diese Diskriminierung und hatte Erfolg.

Denn Baden oben ohne war nicht per se verboten. Die Haus- und Badeordnung der Berliner Bäder-Betriebe schreibt lediglich das Tragen „handelsüblicher Badekleidung“ vor. Die Klägerin berief sich darauf, dass es keine geschlechtsspezifischen Vorschriften in Bezug auf die Badebekleidung gebe. Sie bekam Recht.

„Was bewirken nackte Brüste im Schwimmbad?“

Es klingt wie eine Posse, aber sie passt zu Berlin, das sonst nichts auf die Reihe bekommt. Selbst die Berliner Zeitung rätselt: „Was bewirken nun nackte Brüste im Schwimmbad?“ Werden Spanner mit erwartungsfrohen Blicken in den Bädern umherschweifen? Präsentieren Frauen nun stolz ihre neue Freizügigkeit? Mit Sicherheit bejubeln Gender-Aktivisten das Urteil.

Will Berlin so beweisen, eine Stadt der Freiheit zu sein? Wer weiß. Dabei werden hier viele Frauen von konservativen bis erzreaktionären Männern meist muslimischer Prägung immer öfter ihrer Freiheit beraubt. Barbusiges Schwimmen von Frauen in öffentlichen Bädern ist für Leute aus orientalischen Kulturen undenkbar.

Deutsche Freibäder – deutsche Freibäder?
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Ohnehin steht Berlin wie auch das Ruhrgebiet regelmäßig in den Schlagzeilen, wenn junge Männer „westasiatischer” Herkunft sich in den Freibädern regelrechte Schlachten liefern. „Dutzende junge Männer mit Migrationshintergrund dreschen im Freibad aufeinander ein. Enthemmte Gewalt, Testosteron auf Brautschau, Berlin im bundesweiten Fokus“, notierte vergangenen Sommer selbst der linksgrüne Tagesspiegel.

Schließlich leben in Berlin mit seinen 3,7 Millionen Einwohnern offiziell über 200.000 Türken, über 150.000 Araber und inzwischen gut 50.000 Afrikaner. Tatsächlich dürften es abseits der staatlichen Statistiken wohl deutlich mehr sein. Dazu kommen Deutsche türkischer oder arabischer Herkunft, die sich entsprechende kulturelle Prägungen bewahrt haben.

Also stellen wir uns jetzt mal vor, wie in Berlin künftig deutsche Oben-Ohne-Damen mit Burkini-Frauen hier um die Wette planschen. Bademeister erleben zu ihrem Leidwesen weibliche Muslime obendrein sogar mit Jeans bekleidet im Wasser.

Erfasst Oben-Ohne-Bewegung auch Muslime?

Erleben wir dann künftig in Berlin eine kulturelle Baderevolution? Wer will das schon glauben?

Vor den Toren Berlins in der Brandenburger Provinz schütteln die Bäderverantwortlichen über die hauptstädtische Freibusenentscheidung derweil nur die Köpfe. Laut Lokalsender rbb stoße das Schwimmen „oben ohne“ auf keine große Nachfrage. Jüngere Gäste wollten sich hier nicht einmal in der Sauna völlig entkleiden. Jedenfalls sieht das Hallenbad in Frankfurt/Oder kein Interesse für eine „Oben-ohne-Erlaubnis“.

Schließlich haben die Bürger in Ost-Brandenburg mit dem politisch verordneten Import-Boykott von russischem Rohöl aus der Erdölleitung „Freundschaft“ ganz andere Probleme. Hier steht eine Großraffinerie mit tausenden Arbeitsplätzen vor dem Zusammenbruch. Davon kann man sich auch barbusig nicht freischwimmen.

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