Tichys Einblick
Risiko Solaranlage

Brennende Photovoltaikanlagen auf Dächern

Die Sonne schickt keine Rechnung, die Feuerwehr schon. Brisant, wenn mit einer Photovoltaik-Pflicht auf den Dächern gefährliche Brände programmiert werden. Beispiel: Wie Anwohner in polnischen Medien berichteten, explodierte eine Solaranlage auf dem Dach eines Hauses und fing Feuer.

Brennender Dachstuhl mit Photovoltaikanlage auf einer Kirche in Berlin-Spandau im September 2020

IMAGO / Marius Schwarz

Nowa Biała ist ein kleines Dörfchen (1.400 Einwohner) im Süden Polens. Es hat acht Jahrhunderte überstanden. Jetzt haben Flammen mehr als ein Viertel des Dorfes vernichtet, über 100 Menschen sind obdachlos, 27 Familien verloren ihre Häuser. Die Ursache: ein Photovoltaik-Brand.

Wie Anwohner in polnischen Medien berichteten, explodierte eine Solaranlage auf dem Dach eines Hauses und fing Feuer. Im Nu stand das Haus aus Holz in Flammen, die schnell auch auf die benachbarten Häuser übergriffen. Viele Tiere kamen in dem Feuer ums Leben. Zum Nachteil geriet, dass die Häuser recht eng nebeneinander standen, so wie man früher gebaut hatte, um Schutz vor Sturm, Kälte und Schnee zu bieten. Doch so konnte das Feuer schneller übergreifen.

Auch in Deutschland werden immer mehr Häuser und Gebäude mit Photovoltaikanlagen auf dem Dach ein Raub der Flammen. Vor einem Jahr brannte das Versuchsgut der Universität Göttingen nieder; Zeugen berichteten, dass das Feuer von einem mit Photovoltaik-Platten belegten Dach auf eine Scheune übergegriffen habe, ein Stall mit Schweinen brannte nieder, 1.200 Tiere verendeten. Bei dem Großbrand entstand über eine Million Euro Schaden.

Hitzeentwicklung und Alter der Stromkabel waren offenbar Auslöser eines heftigen Brandes der Solaranlage auf dem Dach einer Schule in Bammental im Rhein-Neckar-Kreis. Ein aufmerksamer Hausmeister bemerkte in dem aufgrund von Ferien leeren Gebäude die Flammen. Feuerwehren mussten mit immerhin 60 Mann eingreifen, doch tat sie sich schwer, weil die Photozellen unter der brutzelnden Sonne immer noch Strom erzeugten. Direkt unter ihnen lag der Dachstuhl aus Holz.

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Anfang April entzündete eine Photovoltaik-Anlage eine Lagerhalle im oberbayerischen Bergkirchen. Schaden: 100.000 Euro. Immer wieder herabfallende heiße Teile der Anlagen auf dem Dach bereiteten den löschenden Feuerwehrleuten erheblichen Probleme.

Bauern wurden mit hohen Gewinnen geködert, sich Solarzellen auf die Dächer ihrer Scheunen setzen zu lassen. Das taten sie, große Flächen sind bereits bedeckt. Mit zunehmenden Photovoltaik-Flächen steigt die Brandgefahr. Auf alle neuen Dächer sollen die Anlagen gebaut werden, auf mehr und mehr landwirtschaftlichen Flächen wird nichts mehr angebaut, sondern sie werden mit Photovoltaikanlagen zugepflastert. Das ist profitabler. Doch Pläne, wie man diese Flächen löschen kann, wenn sie in Brand geraten, gibt es nicht. Sie stehen meist außerhalb von Ortschaften auf freien Feldern.

Überspannungs- oder Kurzschlussschäden mit Bildung von Lichtbogen – das sind oft Ursachen für Brände an Photovoltaikanlagen. Überspannungen können auch durch Blitzeinschläge entstehen, die sich über die Stromleitungen weitergeleiten. Die Isolierungen der Leitungen aus Kunststoff haben erheblichen Temperaturschwankungen zu widerstehen, Pfusch bei der Montage der Anlagen und Beschädigungen durch Marder oder andere Tiere, die vor allem auf Bauernhöfen heimisch sind – es gibt nicht wenige Gelegenheiten, Brände von Photovoltaikanlagen zu entfachen ebenso wie die Befestigungsart der Leitungen. Allzuschnell sind dann Temperaturen erreicht, bei denen Holz, Stroh und Kunststoff zu brennen anfängt.

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Der verstorbene Bauingenieur Konrad Fischer sprach in seinen Schriften und Vorträgen schon vor zehn Jahren von der »Zeitbombe Photovoltaik«, die auf den Dächern vieler Bauernhöfe schlummert. Dort glänzen scheinbar ruhig die Zellen der Photovoltaikanlagen. Doch es ist eine gefährliche Energieerzeugung. Die Tragegerüste sind meist aus leichtem Aluminium gefertigt, das zündet bereits ab 400 Grad Celsius.

Beim Brand selbst können die Feuerwehren häufig nicht viel tun. Denn vor allem die stromführenden Teile der Anlage auf der Gleichstromseite der Photozellen sind selbst bei einem Brand in vollem Sonnenlicht gefährlich. Sie stehen immer noch unter Spannung. Löschwasser kann dann unter Strom geraten.

Als Sicherheitsabstand bei einem Vollstrahl aus einem C-Rohr empfehlen Feuerwehrsicherheitsleute dann schon mindestens zehn Meter. Bei einem Einsatz in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage wird den löschenden Feuerwehr-Kameraden sogar die Beistellung einer elektrotechnischen Fachkraft empfohlen.

Es können Atemgifte entstehen, wenn die Isolierungen der Kabel abbrennen. Auch die Solarmodule enthalten giftige Substanzen, die bei einem Brand frei werden. Nicht umsonst sind die Zellen Sondermüll, der in großen Mengen anfällt. Beschädigte Module können Lichtbögen auslösen, von denen eine erhebliche Brandgefahr ausgeht. Denn die Photozellen erzeugen immer noch Strom, solange Sonnenlicht auf sie fällt.

Einen Eindruck von den Hinterlassenschaften vermittelt der Film des amerikanischen Dokumentaristen Michael Moore über die Hinterlassenschaften der vermeintlich umweltfreundlichen und erneuerbaren Energien in Amerika. Die erschrecken auch den Hartgesottenen.


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