Tichys Einblick
Zahl der Asylbewerber unter der „Obergrenze“

Zuwanderung: 2018 kam einmal „Ludwigshafen“ nach Deutschland 

Solange auf die Ablehnung eines Asylgesuchs nicht möglichst schnell die Ausreise erfolgt, beurteilen die Bürger dies als Beleg für eine eingeschränkte Handlungsfähigkeit des Rechtstaats – und das zu Recht.

© Sean Gallup/Getty Images

„Ausländer/Flüchtlinge/Asyl“ – nichts bewegt die Deutschen mehr. Laut „Politbarometer“ benannten Ende Januar 33 Prozent dieses Thema als „wichtigstes Problem“. Das war zwar der niedrigste Wert seit Anfang 2015. Doch machen sich über die Migration und ihre Folgen deutlich mehr Menschen Sorgen als über die mit „Umwelt/Klima/Energiewende“ und „Rente/Alterssicherung“ verbundenen Fragen. Beide Komplexe werden von jeweils 15 Prozent als drängendstes Anliegen genannt.

Die rückläufige Besorgnis über den Zustrom von Asylbewerbern korrespondiert mit der zahlenmäßigen Entwicklung. Im Jahr kamen 162.000 Asylbewerber ins Land. Nach Abzug der Rückführungen und freiwilligen Rückkehrer sowie unter Berücksichtigung der im Rahmen der Familienzusammenführung und von Resettlement-Vereinbarungen nach Deutschland Gekommenen bleibt eine Nettozuwanderung von 165.000. Diese Zahlen wertete Bundesinnenminister Horst Seehofer in diesen Tagen als Beleg für den „kontinuierlicher Rückgang des Asylzugangs“.

„Ausländer/Flüchtlinge/Asyl“ bleibt also nicht nur im Bewusstsein der Bevölkerung das Thema Nummer eins. Es bleibt es auch in der Innenpolitik, unter anderem bei der Ausweitung der sicheren Herkunftsstaaten. Solange auf die Ablehnung eines Asylgesuchs nicht möglichst schnell die Ausreise erfolgt, beurteilen die Bürger dies als Beleg für eine eingeschränkte Handlungsfähigkeit des Rechtstaats – und das zu Recht.

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