Tichys Einblick
Spitzenreiter – bei den Strompreisen

Energieversorgung Deutschland: Die höchsten Strompreise, doch bald kaum Strom mehr

Das Bayerische Wirtschaftsministerium hat gerade mitgeteilt, dass der Freistaat in großem Umfang Strom importieren muss. Mit 12,8 Terawattstunden oder immerhin 12,5 Prozent des Gesamtverbrauchers fehlten im Jahre 2018, 10,8 Terawattstunden waren es 2019 oder fast 15 Prozent.

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Deutschland ist tatsächlich Spitzenreiter – bei den Strompreisen. Im vergangenen Jahr sind die Preise für Strom nach Angaben des Statistischen Bundesamtes noch einmal deutlich angestiegen. Durchschnittlich kostete die Kilowattstunde für einen Haushalt 34,3 Cent gegenüber 33,4 Cent im Vorjahr. Einfamilienhäuser mit einem Verbrauch von 3500 kWh Zahlen bezahlen ebenfalls mehr: 30,4 Cent gegenüber 29,8 Cent im Jahr 2019.

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Damit überholt Deutschland Dänemark, das bisher die höchsten Strompreise hatte. Im europäischen Vergleich sinken die Strompreise sogar. Denn ebenfalls nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sanken die Preise im Euroraum leicht um einen halben Cent auf 22,4 Prozent pro Kilowattstunde.

Strom wird damit in Deutschland zum Luxusgut. Mittlerweile wurden fast 350.000 Haushalten im Land der Strom abgeschaltet, weil die Stromrechnung zu teuer wurde.
»Strom und Energie dürfen nicht zum Luxusgut werden«, fordert der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch. Die hatte eine entsprechende Anfrage nach den Strompreisen im Bundestag gestellt. Für Privathaushalte müsse laut Bartsch die Stromsteuer abgeschafft und die EEG-Umlage reformiert werden.

Er äußert sich allerdings nicht dazu, dass bereits die Strompreise mit vielen Steuermilliarden von einer endgültigen Explosion abgehalten werden. Wirtschaftsminister Altmaier will die EEG-Umlage sogar vollständig abschaffen, die so hässlich die Optik stört. Die exorbitanten Kosten von Wind- und Sonnenenergieanlagen sollen mit Steuergeldern übertüncht werden. Denn nur so lässt sich die Illusion einer Energiewende aufrecht erhalten.

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Währenddessen bricht sich im Bundesland Bayern langsam etwas Realität Bahn. Von dort kommen drastische Horrormeldungen. Das Bundesland hat nicht mehr genügend Strom und muss immer mehr Strom importieren. Das Bayerische Wirtschaftsministerium hat gerade mitgeteilt, dass der Freistaat in großem Umfang Strom importieren muss. Mit 12,8 Terawattstunden oder immerhin 12,5 Prozent des Gesamtverbrauchers fehlten im Jahre 2018, 10,8 Terawattstunden waren es 2019 oder fast 15 Prozent.

Ende 2021 soll das Kernkraftwerk Gundremmingen abgeschaltet werden, Ende des nächsten Jahres dann Isar II in der Nähe von Landshut. Dann wird fast ein Viertel des Stromes fehlen, den das Bundesland Bayern verbraucht. Woher diese erheblichen Mengen an Energie kommen sollen, weiß im Kabinett von Ministerpräsident Söder niemand. Das Rezept, möglichst viele Landesteile mit Photovoltaik-Anlagen zuzukleistern, funktioniert nachts und im Winter in eher bescheidenem Maße bis gar nicht. Die Grünen wollen mehr Windräder, doch die liefern ebenfalls zu wenig und stehen häufig still, Bayern ist nicht als das Land mit dem höchsten Windaufkommen bekannt.

Söders Prinzip: Hoffnung, dass die Nachbarländer Strom liefern können. Sonst wird’s dunkel in Bayern.


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