Nach Zensur, zwei Wochen und 120 verpulverte Millionen Euro später: Klimagipfel vorbei, die Gäste sind weg, die Bonn anläßlich jenes Klimagipfels beherbergen durfte, Zelte, Stühle und Müll werden weggeräumt.
Mit dabei sein durften wieder nicht die Journalisten des unabhängigen Internet-Senders Rebel-Media aus Kanada. Ihnen wurde der Zutritt zur Veranstaltung verboten, weil sie die »falsche Meinung« haben. Sie wurden zensiert. Als berüchtigter Propagandaminister spielte sich wieder der klägliche Sprecher des UN-Klimasekretariats, Nick Nuttall, auf. Der sitzt fürstlich dotiert in Bonn im UN-Klimasekretariat. Von dort hat er schon auf der vergangenen Konferenz in Marokko den kanadischen Journalisten um Ezra Levant die Akkreditierung verweigert.
Ezra Levant sagte damals nur kurz und knapp: »Ich habe offenbar die falsche Ansicht!« Er zählt sich nicht zu den Klimawandel-Protagonisten. Das reiche offenbar schon aus, dass der »UN-Zensor« (Levant: »Dieser kleine Faschist«) im Vorfeld Zensur ausüben kann und kritische Journalisten von der Konferenz fernhält.
Weil es so schön ist, stand plötzlich Deutschland als „Fossil des Tages“, das im Klimaschutz kräftig auf die Bremse tritt, am Pranger. 2017 seien hier die Treibhausgasemissionen wieder gestiegen und die Klimaschutzziele für 2020 verfehlt worden.
Wenn sich fast 28.000 Anti-Klimakämpfer engagiert gegen den Klimawandel stemmen, dann kann schon ein gewisser Flurschaden auftreten. TE-Leserin Barbara H. aus Bonn geht regelmäßig über die Rheinauen und hat die Flurschäden fotografiert, die die Klimaschützer hinterlassen haben. Darunter niedergetrampelte Wiesen, heute ein einziges Matschloch. Schwere Lastwagen hinterließen ihre Spuren auf den Zufahrtswegen, wühlten das Grün auf, versanken im morastigen Untergrund. Eine ganze Zeltstadt wurde auf die Wiesen gesetzt. Was scheren im Kampf gegen den Untergang der Welt schon ein paar naturnahe Flächen in den Bonner Rheinauen. Plastikflaschen mussten säckeweise vom Veranstaltungsort weggeräumt werden. In der Stadt verstreut liegen noch die Fahrräder herum, die kostenlos an die Konferenzteilnehmer für die Wege in den Rheinauen ausgeliehen und eigentlich an Rückgabestationen abgegeben werden sollten.
Was wahrscheinlich nicht nur der Leserin auffiel, waren jene Shuttle-Autos, die die Besucher umherkutschierten. Die hätten ansonsten 500 Meter zu Fuß gehen müssen. Sie beobachtete, dass in den PKW meist nur ein bis zwei Personen saßen. An den Gedanken Fahrgemeinschaft müssten sie sich erst noch etwas gewöhnen, wenn das mit der Klimarettung noch klappen sollte. Lernen von Pendlern.
Viele Bäume mussten im Vorfeld der Veranstaltung für den Klimaschutz dran glauben. Nicht nur als Rohstoff für die vielen bedruckten Papiere, sondern auch für merkwürdige Holzfiguren, die in den Rheinauen aufgestellt wurden. »Sustain Forests – the resource of future« schrieben die Antiklimahelden, bevor sie die Motorsägen an die Baumstämme setzten. Der Holzverbrauch jedenfalls muß beträchlich gewesen sein. Das Holz wurde verbrannt. Geklärt werden muß, auf wessen Konto die Kohlendioxidbelastung geht.
Die Abgehängten in Bonn trauerten vergangenen Zeiten nach wie der Bonner General Anzeiger, freuen sich aber auch über Geschenke: »Für die Bonner Hauptstadt-Nostalgiker war es ein bisschen so wie früher. Die Ortsmarke Bonn beherrschte die Nachrichten, die Kanzlerin war da und der Präsident am gleichen Tag. Eine kleine Stadt im Mittelpunkt weltweiter Aufmerksamkeit.«
Der deutsche Klimaexperte Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung meinte, die Bedeutung der Klimakonferenzen leite sich heute nicht nur aus den Verhandlungen ab, sondern auch aus dem ganzen Drumherum. »Manches von den Aktionen am Rand der Verhandlungen hatte die Atmosphäre eines Kindergeburtstages, der ja auch schön ist.«
Mein lieber Schelli!