Am 16. Mai fand im Bayerischen Landtag eine Anhörung „zur Beschleunigung der Energiewende im Strombereich“ statt. Unser Autor Frank Hennig nahm als Gesprächspartner teil. Wir dokumentieren.
13 Jahre nach dem Beschluss zum Ausstieg aus der Kernkraft und drei Jahre nach dem Kohleausstiegsbeschluss fällt SPD und Grünen auf, dass manchmal der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Das ist auch in den bayerischen Landtagsfraktionen so. Deshalb soll die Windkraft schneller ausgebaut werden. Im Ergebnis offenbar eindimensionaler Denkprozesse wurden Fragen in einem Antrag (1) gestellt wie
- „Wie kann der Ausbau der Windenergie in Bayern beschleunigt werden, um das bayerische Potenzial weiter auszuschöpfen?“
- „Wie kann insbesondere in den Wintermonaten die Stromproduktion mit erneuerbaren Energien gesteigert werden?“
Nach langjährigem Framing durch Politik und Medien fallen den Antragstellern andere Fragen nicht ein. Man hätte nach anderen Formen emissionsarmer Stromproduktion fragen können oder wie man die „Erneuerbaren“ endlich marktfähig bekommt.
Natürlich bringen mehr Windkraftanlagen mehr Strom – im Durchschnitt. Ein Landtagsbeschluss zu höherer Windgeschwindigkeit und vor allem zu stetigem Wind wäre hilfreich, aber vermutlich traut man seinen eigenen politischen Allmachten dann doch nicht. Auch der Sonnenstand im Winter lässt sich per Beschluss nicht steigern.
Dennoch drehte sich in der knapp vierstündigen Veranstaltung fast alles um das Mehr vom selben, das bisher nicht half, aber künftig ganz bestimmt helfen werde.
Kleinteilig wurden Maßnahmen erörtert, wie man Flächenziele erreichen, die Bürger besser beteiligen oder den Netzausbau beschleunigen könnte.
Die Bedingungen eines möglichen Wiedereinstiegs in die Kernkraft, fundiert dargestellt von Dr. Björn Peters, Inhaber des Beratungsunternehmens Peters Coll. und CFO bei der Dual Fluid Energy Inc., stießen erwartungsgemäß auf Schweigen oder Widerspruch. Vermeintlich tote Pferde interessieren nicht, wenn es um die Interessen einer bevorzugten, weil finanziell und politisch einflussreichen Lobby geht.
Sepp Bichler, Geschäftsführer der Energiebauern GmbH und Profiteur der Energiewende, verstieg sich dazu, Gegner der Windkraft zu kriminalisieren. Die Klimakleber hätte man doch auch schnell angeklagt, warum gehe man nicht gegen die Gegner der Windkraft entschiedener vor?
Elf Sachverständige waren insgesamt geladen, Antworten zu geben. Hier die Stellungnahmen von Dr. Björn Peters und Frank Hennig (2).
Hier der offizielle Bericht des Bayerischen Landtags.
„Die Aufzeichnung der Veranstaltung ist hier zu finden: Die Wortbeiträge von Dr. Björn Peters und Frank Hennig ab 00:23:00, 00:56:40, 02:57:20 und 03:10:30“