In dieser Nachricht steckt die ganze Misere der deutschen Wirtschafts-, Finanz-, Sozial- und Migrationspolitik: Deutschlands größter Vermieter Vonovia wird 2023 keine neuen Wohnungen bauen: „Wir werden in diesem Jahr keinen Beginn von Neubau-Projekten haben. Die Inflation und die Zinsen sind enorm gestiegen und davor können wir nicht die Augen verschließen“, sagte Vonovia-Vorstand Daniel Riedl der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Noch im November hatte Vonovia-Chef Rolf Buch angekündigt, dass der Bochumer DAX-Konzern seine Investitionen in Neubau und energetische Sanierung für 2023 um 40 Prozent auf nur noch 850 Millionen Euro kürzen werde.
Die „Rahmenbedingungen“, auf deren Besserung der Vonovia-Vorstand nun warten will, sind nur ein anderes Wort für die fatale gesamtwirtschaftliche und geldpolitische Lage des Landes: Es gibt kaum Aussichten auf wirtschaftliches Wachstum, aber gleichzeitig deutlich steigende Zinsen und eine Inflation auf Rekordniveau. Währenddessen halst sich der Staat immer neue soziale Ausgaben auf, nicht zuletzt durch eine enorme Einwanderung, die zum überwiegenden Teil nicht in den Arbeitsmarkt, sondern direkt in die Sicherungssysteme stattfindet. Zugleich mangelt es zunehmend an verlässlicher Energie und an allen Ecken und Enden an arbeitsfähigen oder -willigen Menschen.
„Bei Objekten, die wir früher für zwölf Euro Kaltmiete pro Quadratmeter anbieten konnten, müssten wir jetzt eher Richtung 20 Euro gehen, um unsere Kosten von 5.000 Euro pro Quadratmeter hereinzuholen“, sagt Riedl. Diese Mieten seien in weiten Teilen Deutschlands „völlig unrealistisch“. Zu ergänzen wäre noch: Von Armutszuwanderern ohne Aussicht auf Spitzengehälter sind sie auch künftig auf absehbare Zeit wohl nicht zu erwarten.
Bezeichnenderweise haben die Grünen auf dieses Dilemma ihrer eigenen Ideologie außer „Verdichtung“ keine Antwort. Immerhin ist auffällig, dass die Parole von 2015 „Wir haben Platz“ erstaunlich selten geworden ist.
Für einen Unternehmenslenker in der spät- bis nach-marktwirtschaftlichen Epoche ist klar, wer die Rettung bringen soll: der Staat.
Letztlich ist also der Ruf des Konzerns nach dem Staat nicht gar so weit entfernt von den Rufen, die schon lange von den üblichen Verdächtigen in den linken Parteien und ihren Vordenkern erschallen: Da die Wohnungsbaukonzerne so unverschämt sind, Geld verdienen zu wollen, müsse der Staat sie enteignen und das Wohnungsbaugeschäft eben gleich ganz übernehmen. Diese Drohung der Enteignung allerdings dürfte die Motivation der Wohnungswirtschaft und der hinter ihr stehenden Investoren auch nicht gerade stärken.
(mit Material von dts)