Das Volk der Dichter und Denker, pardon: das vormalige (!) Volk der Dichter und Denker, brachte große Dichter, Philosophen, Musiker, Pädagogen, Theologen, Psychologen, Historiker, Naturwissenschaftler, Ingenieure, Ärzte, Nobelpreisträger usw. hervor. Was einst große Dichter, Philosophen, Theologen, Musiker, Pädagogen, Theologen, Psychologen, Historiker, Naturwissenschaftler, Ingenieure, Ärzte, Nobelpreisträger waren, das sind heute – wenn überhaupt und ohne das Attribut „groß“ – allenfalls Dichter*_/:Innen, Philosoph*_/:Innen, Musiker*_/:Innen, Pädagog*_/:Innen, Theolog*_/:Iinnen, Psycholog*_/:Iinnen, Historiker*_/:Iinnen, Naturwissenschaftler*_/:Innen, Ingenieur*_/:Innen, Ärzt*_/:Innen, Nobelpreisträger*_/:Innen.
Vor allem aber produziert diese vormalige Dichter- und Denker-Nation alljährlich neue Tabus, Denkverbote und Gesinnungsgebote. Kritik am Atomausstieg? Kritik an den Grenzöffnungen? Kritik an der EU? Kritik an der Globalisierung? Kritik an „Mutti“? Kritik an der Umwandlung der Bundeswehr zur Heilsarmee? Kritik an einer verschleiernden Kriminalstatistik? Kritik am verpennten Zivilschutz? Kritik an den CO2-sensiblem Friday-for-Future-Schulschwänzern? Kritik am „Corona“-Management? Kritik an Diversity? Kritik am Genderwahn? Ja, wo kämen wir denn da hin!? Wäre ja noch schöner – und vor allem gar nicht „hilfreich“, so ertönt es in steigender Frequenz auch aus der Ecke einer „Gewalt“, die einmal die „vierte“ genannt wurde, die sich aber wohlfühlt als Lakai der Regierenden.
Widmen wir uns „Gender“-Studiengängen, mit denen nun offenbar ein Heer an eines Tages öffentlich bediensteten Genderbeauftragten mit Bachelor-, Master- oder „Dr.“-Abschluss und an ebensolchen in staatlich alimentierten NGOs produziert werden soll. Wer diese Entwicklung auch nur kritisch befragt, steht sofort in der „rechten“ Ecke, gilt als vorgestrig, als Frauenfeind, als „alter weißer Mann“ mit „toxic masculinity“, als Homo-, Lesbo- und Transphobiker, als Gender-Leugner oder schlicht als AfDler, Faschist und Nazi.
Weil das Leben ja oft ohnehin von sich aus die schönsten Satiren schreibt, gehen wir die Sache streng objektiv an und referieren einfach nur ein-zu-eins, wie sich solche Gender-Studiengänge darstellen. Welche Studieninhalte erwarten also die Studierenden resp. Student*_/:Iinnen? Siehe hier.
Wörtlich erwartet sie folgendes: „Im Mittelpunkt des Gender Studies Studiums stehen Fragen nach Differenz, Hierarchie, Machtverhältnissen, Stereotypen und Rollenbildern. Gender Studies sind stark inter- und transdisziplinär angelegt. Das heißt, Studierende lernen ganz unterschiedliche Themengebiete und wissenschaftliche Disziplinen unter Gendergesichtspunkten kritisch zu erschließen und zu analysieren.“
Aha! Und weiter wörtlich: „Im Studium befasst Du Dich mit verschiedenen Themen. Einige davon sind:
- Doing Gender: Bedeutung, Konstruktion und Dynamik von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen
- Intersektionalität: Verschränkung verschiedener Diskriminierungsformen, zum Beispiel in Bezug auf Geschlecht, Hautfarbe, soziales Milieu und Sexualität
- Wissenschaftskritik: Kritische Reflexion von Wissen, Methoden der Wissensgenerierung und wissenschaftlicher Standpunkte
- Queer Theory: Untersuchung gesellschaftlicher Normierungen im Bereich der Sexualität
- Postkoloniale Studien: Kritische Auseinandersetzung mit kolonialen Gesellschaftsstrukturen, die bis in die Gegenwart fortbestehen usw.“
Halt, jetzt werden wir vor lauter Versäumnis ganz blass, einen Schwerpunkt hätten wir beinahe vergessen – nämlich den Schwerpunkt „Kritische Weißseinsforschung: Beschäftigung mit der sozialen Konstruktion des Weißseins.“ Und das Ganze ohne Kosmetik oder gar Schuhcreme?
Wo kann man sich entsprechend „qualifizieren“? Landauf, landab unter anderem an folgenden Hochschulen:
- Gender Studies an der Uni Oldenburg
- Gender and Diversity an der Hochschule Rhein-Waal (Kleve)
- Gender Studies – Kultur, Kommunikation, Gesellschaft an der Uni Bochum
- Gender an Queer Studies an der Hochschule für Musik/Tanz TH/Uni Köln
- Geschlechterstudien / Gender Studies an der Uni Paderborn
- Kulturanalysen: Repräsentation, Performativität, Gender an der Uni Oldenburg
- Geschlechterforschung an der Uni Göttingen
- Gender Studies an der Uni Bielefeld
- Geschlechterstudien / Gender Studies an der Humboldtuniversität HU Berlin
- Interkulturelle Gender Studies an der Universität Trier
- Gender Studies an der Uni Freiburg (Freiburg)
- Gender Studies als Nebenfach an der Uni Konstanz.
Und noch etwas Wichtiges – womit wir schon nahe dran sind, mit Gender „Corona“ zu besiegen, heißt es doch im Studienführer: „Gender Studies können Leben retten: Gender Studies beschränken sich nicht nur auf Philosophie und Gesellschaft: Durch den Zweig der Gender Medizin ist es gelungen, medizinische Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu erkennen und somit Menschenleben zu retten. Forscher haben herausgefunden, dass sich die Symptome eines Herzinfarkts bei Männern und Frauen unterscheiden.“ Das weiß die Medizin, ja gar der Laie allerdings seit Jahrzehnten, lange bevor „Gender“ erfunden wurde. Aber wir dürfen damit rechnen, dass es im Kontext mit Corona bestimmt auch jede Menge „Gender“-Dissertationen“ geben wird. Eine Vorahnung haben wir. Zum Beispiel konnte man vor einiger Zeit bei einer anderen Naturkatastrophe seinen „Dr.“ machen mit dem Thema „Klimawandel und Gender: Untersuchung der Bedeutung von Geschlecht für die soziale Vulnerablität in überflutungsgefährdeten Gebieten.“
Wehe, man nimmt das nicht ernst! Und wehe, ein bodenständiger Arzt meint, „Gender“-Forschung sei überflüssig. Dann gibt es Zoff zwischen der sachsen-anhaltinischen Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) und dem Chefarzt der Klinik für Augenheilkunde am Ameos-Klinikum in Haldensleben namens Dr. Markus Motschmann. Dieser hatte gemeint, die zuständige Ministerin solle nicht Millionen für „Gender Gaga“ ausgeben, sondern die Krankenhäuser besser finanzieren. Motschmann nannte dabei eine konkrete Zahl: 800 Millionen Euro würde Sachsen-Anhalt für Genderpolitik ausgeben. Womit Motschmann nicht gerechnet hat: Laut CDU-geführtem (!) Landes-Finanzministerium sind es 2020 sogar fünf Milliarden. Das Finanzministerium verbreitete jedenfalls eine sechsseitige Erklärung. Wir fassen zusammen: Die Bundesrepublik habe sich mit Unterzeichnung der Frauenrechtskonvention 1985 zum „Gender-Budget“ verpflichtet. Das heißt: Alle Ausgaben, die direkt oder indirekt etwas mit Gleichberechtigung zu tun haben, sollen in jedem Haushalt ausgewiesen werden. Das Ministerium spricht von einem „geschlechtergerechten Haushalt“. Das Ministerium nennt dies den „ersten komplett durchgängig geschlechtersensibel aufgestellten Haushalt“. So kommen Milliardensummen zustande. Und wie reagierte SPD-Ministerin Grimm-Benne? Sie warf dem Arzt Motschmann „AfD-Sprech“ vor. Klar, wenn solche Leute intellektuell überfordert sind und gesinnungsfundamentalistisch Mattscheibe haben, arbeiten sie mit Wortfladen.
Wenigstens hat der Verein Deutsche Sprache (VDS) die Sache überregional aufgegriffen und Motschmann den Rücken gestärkt. Siehe auch den Aufruf des VDS gegen den Unfug der Gendersprache.
Bei Facebook postete der VDS nun: „Der Moment, in dem vielen Menschen klar wird, dass Professoren für Medizin, Biologie oder Chemie wichtiger sind als solche Gender-Studies“. Und: „In Deutschland werden Milliardenbeträge für den Genderunfug ausgegeben. Diese Gelder fehlen Krankenhäusern oder den naturwissenschaftlichen Uni-Fakultäten – zum Beispiel in der Virusforschung“.
Alles in allem: Man kann nur hoffen, dass Corona bei aller Tragik und bei allen Schäden, die dieses Virus anrichtet, die Politik, die Medien und vor allem die Bürger darauf zurückbesinnt, was wirklich wichtig ist.