Mit dem Abklingen der Corona-Pandemie startet Deutschlands bekanntester Salafisten-Prediger Pierre Vogel wieder seine Menschenfänger-Reisen: Als „Pilgerfahrt“ getarnt locken der Salafist und sein Team von „Bakkah Reisen“ junge Muslime auf eine Reise, die in Wahrheit jedoch nichts anderes ist als ein Seelenfang. Es gilt unbedingt zu verhindern, dass junge Menschen so in die Hände der Salafisten fallen. Außerdem stellen sich mir in Hinblick auf die Tätigkeit von Pierre Vogel als Reisebegleiter auch Fragen hinsichtlich der korrekten Versteuerung möglicherweise erzielten Einkommens.
Schon oft habe ich vor diesen Reisen gewarnt: Oftmals reisen junge, eifrige Muslime oder Konvertierte mit „Bakkah Reisen“, nicht zuletzt auch angelockt durch das Programm und den verhältnismäßig geringen Preis. Dass sie sich hierbei auf eine Reise mit Salafisten-Predigern einlassen, ist ihnen oftmals nicht oder zumindest nicht in der vollen Tragweite bewusst. Wenn bekannte Hassprediger wie Pierre Vogel oder Abul Baara als Reisebegleiter auftreten, müssen wir davon ausgehen, dass fernab der Überwachung der deutschen Sicherheitsbehörden die Reiseteilnehmer radikalisiert werden sollen, womöglich sogar als Dschihadisten angeworben oder ausgebildet werden.
Wenn wir zulassen, dass Jugendliche und junge Erwachsene mit „Bakkah Reisen“ auf Pilgerfahrt gehen, dann geben wir sie der Missionierung und der Radikalisierung preis. Das darf keinesfalls kampflos geschehen. Selbstverständlich werden salafistische und radikal-islamistische Inhalte auf den Reisen nicht plakativ auftauchen – schon gar nicht in der offiziellen Reisedokumentation. Vielmehr müssen wir davon ausgehen, dass die salafistische Missionierung im Informellen stattfindet, in Gesprächen in kleiner Runde, womöglich auch abseits des „offiziellen“ Pilgerprogramms.
Dass diese Reisen aber nur einem Zweck dienen, dem Seelenfang junger Menschen, steht für mich völlig außer Frage. Daher müssen wir alle rechtsstaatlichen Mittel ausschöpfen, um diese Menschenfänger-Reisen zu unterbinden. Ein zentraler Baustein ist für mich das Verbot sämtlicher salafistischer Betätigungen in Deutschland. Das Argument, dass die Religionsfreiheit ein solches Verbot unmöglich mache, ist für mich ein bloßes Scheinargument.
Ein Verbot sämtlicher und bundesweiter salafistischer Betätigungen wäre somit ein erheblicher Gewinn für unsere Werte, unsere Freiheit und unsere Sicherheit. Darüber hinaus könnte „Bakkah Reisen“ nicht mehr von Mannheim aus operieren.
Einen weiteren wichtigen Baustein neben strafrechtlichen stellen in meinen Augen steuerrechtliche Überprüfungen der Aktivitäten von „Bakkah Reisen“ im Allgemeinen und der Beteiligung des Salafisten-Predigers Pierre Vogel im Besonderen dar. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Hassprediger Pierre Vogel für seine Tätigkeit als Reisebegleiter kein Honorar erhält – ganz im Gegenteil: Wegen seiner großen Bekanntheit in der Szene ist davon auszugehen, dass Vogel eine horrende Entlohnung erhält. Daher sollten die Finanz- und Steuerbehörden hier aktiv werden und den Haassprediger genau unter die Lupe nehmen.
Wir dürfen keine Möglichkeit unversucht lassen, seinem Treiben ein Ende zu setzen – notfalls auch mit einer Politik der kleinen Nadelstiche. Jede rechtsstaatliche Möglichkeit muss ausgeschöpft werden.
Noch haben wir die Chance, weiteres Unheil zu verhindern. Lassen wir sie nicht verstreichen!