Wir wollen es nicht gleich verschreien. Aber gleich drei Ereignisse lassen am Horizont so etwas erahnen wie eine Wende der Wende. Es gab schon bessere Zeiten für grüne Kulturkämpfer.
I.
Die Göre war Frau des Jahres, Bischöfe schrieben ihr messianische Eigenschaften zu, eine Generation von Pennälern folgte ihr schuleschwänzend, die neuen Spießbürger verehrten sie, woke Muttis trugen ihr Bild auf dem Herzen, vor der Weltversammlung der Vereinten Nationen wurde ihrem Heulsusenzorn innig applaudiert, und die grün lackierten Medien lagen ihr nicht nur im Land der Wichtel und Dödel zu Füßen. Die heilige Greta bekommt ihn nun doch nicht, den Friedensnobelpreis. Dafür ereilt sie wie alle Jeanne d’Arcs dieser Welt ein Ende auf dem Scheiterhaufen. Die Lichtgestalt des Zeitgeistes nackt und bloß, und nicht einmal vorgetäuschte Naivität nimmt ihr noch jemand ab. Mitleid ist nicht angebracht. Sie hat sich den Höllensturz redlich verdient. Es ist eine mediale Hinrichtung der Extraklasse. Noch in ihren Nachrufen, falls sich dann noch jemand an so etwas wie Gretas „Klimakatastrophe“ erinnern will, wird stehen, dass sich die Aktivistin auf die Seite islamistischer Judenhasser schlug. How dare you! Das Gute ist, dass Fräulein Thunberg nicht nur sich selbst demontiert hat, sondern gleich die ganze Bewegung mit sich reißt. So funktioniert das nun einmal. No Future for Fridays for Future. Da mögen hübschere Luisas noch so scheinheilig lächeln, ihr Entsetzen noch so gekonnt ausspielen. Die wahre Gesinnung der Ordensgründerin kann ihnen nicht verborgen geblieben sein. Man hat eben nicht so genau hinschauen wollen. Die lauwarme Distanzierung ist wertlos. Der Glaubwürdigkeitsverlust breitet sich auf den ganzen Verein aus. Die vermeintliche Moral steckt im Morast. Generell ist festzustellen: Ohne das Massaker der Hamas wäre der linksgrüne Israelhass gar nicht aufgefallen oder verdrängt worden.
II.
Das aktuelle Weltverbesserungs- und Wohlstandsvernichtungsprojekt ist insgesamt schwer ins Stottern geraten. Der Machtverfall der Grünen nimmt Fahrt auf. Die gute Nachricht kommt aus Hessen, wo die zehnjährige schwarz-grüne Koalition, als Modell für ganz Deutschland gepäppelt und gepflegt, sang- und klanglos zu Ende gegangen ist. Die nicht mehr ganz so heilige Angela hält ihre Hand nicht mehr über das Geschehen. Grüner Größenwahn in Tateinheit mit Ahnungslosigkeit kommt vor dem Fall. Hessen erprobt nach wie vor ein Modell für den Bund. Jetzt ist es eben ein anderes. Die Zeichen stehen auf Schwarz-Rot. Der grüne Durchmarsch ist gestoppt – davon abgesehen, dass alle Alt-Parteien das grüne Weltbild weitgehend verinnerlicht haben. Die CDU scheint die grün-schwarze Traumtänzerei gerade noch rechtzeitig beenden zu wollen. Das gehört zum Merkel-Abwicklungs-Prozess. Es gibt wahrlich keinen Grund, schon mal Champagner kalt zu stellen. Eine Volkspartei, die SPD, versucht, sich noch im letzten Moment am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. Allerdings mit untauglichem Personal. Die Sozis sind als Koalitionspartner immer noch schlimm genug: Bürokratenmonster und Sozialstaatsuntertanenpartei. Die hessische SPD-Vorsitzende heißt nach wie vor Nancy Faeser. Heimliche Dankschreiben gehen an Olaf Scholz dafür, dass er sie von Berlin aus weiter die deutschen Grenzen unsicher machen lässt – statt sie in Hessen an den Kabinettstisch zu setzen. An ihr mag der Kanzler selbst ersticken.
III.
Aber der hat noch Unappetitlicheres zu schlucken. Am Abendessen von Bundesregierung und Bundesverfassungsgericht kann es nicht gelegen haben, dass das finanzpolitische Bubenstück der Ampel nun als verfassungswidrig und nichtig in die Annalen eingehen wird. Sechzig Milliarden Euro aus dem Corona-Maßnahmen-Beschwichtigungstopf wurden mir nichts dir nichts in die Klimakatastrophenpolitik verschoben. Die Karlsruher Richter hatten wohl keine andere Wahl, als der Klage der Opposition uneingeschränkt Recht zu geben. Dass Rot-Grün-Gelb sich in gespielter Nonchalance üben und so tun, als könnte sie auch das nicht daran hindern, das steuerzahlende Volk auch in Zukunft ein ums andere Mal übers Ohr zu hauen, zeigt nur, wie verdorben die demokratischen Sitten hierzulande sind. Der für den illegalen Transfer ausschlaggebende frühere Finanzminister und heutige Kanzler Scholz zeigt nicht das geringste Unrechtsbewusstsein. Der verantwortliche derzeitige Finanzminister Lindner müsste, hätte er noch so etwas wie Berufsehre im Leib, den Hut nehmen oder mit der FDP die Koalition verlassen. Einen besseren Anlass findet er dafür nicht mehr. Immerhin versucht das höchste Gericht, das sich als Hilfstruppe der großen Transformation mehrmals schon hat missbrauchen lassen, seinen ramponiertem Ruf aufzupolieren. Ein Urteil macht noch keinen Sommer. Entscheidend wird sein, ob demnächst das neue, zutiefst undemokratische Wahlrecht in Karlsruhe gestoppt wird.
IV.
Schon klar. Drei gute Nachrichten in einer Woche sind noch nicht mehr als ein Lichtlein am Ende des Tunnels. Aber es ist ja bald Advent, die Zeit der Erwartung.