Je länger desto mehr steigt mir in die Nase, dass nach dem lauten Kreißen des politmedialen Berges wieder einmal ein Mäuslein geboren werden könnte, das niemanden zufrieden stellt. Dass wie schon so unzählbar oft gar keine Entscheidung getroffen und keine Lösung gefunden werden soll, sondern nur etwas, das die (aus lauter eigensüchtigen Motiven) hinter Merkel stehenden Journalisten und Politiker glauben, als solche ausgeben zu können.
Der Möglichkeiten dafür sind zu viele, um sie alle auszubreiten. Sie reichen von der Kaltstellung des Delinquenten Maaßen als Staatssekretär, oder Botschafter wo auch immer – ginge es nach ihm: vielleicht in Japan. Er spricht die Sprache, ist mit einer Japanerin verheiratet, und bewundert vieles an der japanischen Kultur (was ich gut verstehen kann). Mariam Lau schrieb 2012 ein bemerkenswertes Stück über den Mann.
Aber zurück zu dem, was nach dem politmedialen Abhaken des von ihnen zum Fall Maaßen gemachten Medienskandals kommt. Die Antwort ist einfach: nichts.
Wer von den Institutionen schon ein schlechtes Bild hat, wird bestätigt. Die innere Opposition im Sicherheitsapparat, die sich seit dem eigenmächtigen Kassieren des eigenen politischen Beschlusses zur Grenzschließung 2015 bildet, wächst weiter; mit der Entfernung oder Kaltstellung eines ihrer geistigen Köpfe wird Maaßen für sie nur noch wichtiger.
Die schlimmste Folge von allem aber ist: Was sich wirklich vollzieht, steht nicht in den Medien, erfassen keine Umfragen und Studien. Die Fluchtbewegung einer viel größeren Mehrheit der Bürger, als sich das alle Instanzen vorstellen können, verbreitert und beschleunigt sich: die Flucht in die innere Emigration in eine Biedermeier-Idylle, in der jedes politische Wort verpönt ist, in der bei Nachrichtensendungen in TV und Radio weggeschaltet wird – im Auto eingeschlossen. Ganz nach Goethes Ein garstig Lied! Pfui! ein politisch Lied! in Auerbachs Keller (Faust I).
Wer weiß, vielleicht kommt Hausmusik wieder, wenn in Familien- und Freundeskreisen eines jedenfalls auf dem Index steht: Politik.
Wenn Sie mich fragen: die Lawine rollt, langsam, breit, nicht aufzuhalten, nicht einmal umzulenken. Obwohl ohnehin nur das Letztere unbelehrbar versucht wird.