Tichys Einblick
Gerecht ist schlecht und schlecht ist gerecht

Schlag nach bei Shakespeare, da ist auch zum Lockdown was drin

Wer will, kann bei Skakespeare den Verlauf der Akte und Szenen des Dramas namens Lockdown wiederfinden. Nicht nur bei Macbeth, aber auch.

imago images / Wassilis Aswestopoulos

Keine Angst, es folgt keine literarische Abhandlung. Mir fiel nur beim täglichen Blick, der unverändert in ungläubigem Staunen auf das hektische Treiben der Regierenden fällt, das ihr grenzenloses Nichtskönnen kontrastiert, der Beginn von Shakespeares Drama Macbeth ein, diese wunderbare Eröffnungsszene mit den drei Hexen.

William Shakespeares Drama Macbeth, Erster Akt, erste Szene: Blitz und Donner, die drei Hexen erscheinen.

FIRST WITCH: When shall we three meet again?
In thunder, lightning, or in rain?

SECOND WITCH: When the hurlyburly’s done,
When the battle’s lost and won.

THIRD WITCH: That will be ere the set of sun.

ALL: Fair is foul, and foul is fair
Hover through the fog and filthy air.

Wer will, kann bei Skakespeare den Verlauf der Akte und Szenen des Dramas namens Lockdown wiederfinden.

Fair is foul, and foul is fair
Hover through the fog and filthy air.

Gerecht ist schlecht und schlecht ist gerecht
Irrt durch Nebel und Schmuddelluft.

Exakt das tut die Classe Politique in den meisten Ländern in ihrer Corona-Politik. Warum das so ist, hat angefangen durchzudringen und wird es immer mehr tun. Einen erhellenden Beitrag dazu hat TE-Autor Peter Heller eben geliefert; er beginnt so:

Die Corona-Pandemie ist eine tückische Entwicklung. Denn einerseits verleiten die mit ihr verbundenen Risiken dazu, sie als bedeutendes Problem wahrzunehmen. Und andererseits scheint Abhilfe auf einfache Weise möglich. Zwei Irrtümer, denen saturierte und wohlhabende Gesellschaften besonders gerne unterliegen. Weil in solchen die Angst vor Verlust die Hoffnung auf Gewinn bei weitem übertrifft und die Mechanismen einer Aufmerksamkeitsökonomie den sorgenvollen Blick auf Gegenwart und Zukunft zusätzlich belohnen.

In meinen Worten: Kein Virus ist besiegbar oder kann ausgerottet werden. Auch die Viren, von denen es behauptet wird, sind nicht ausgerottet. Aber die Einbildung der Classe Politique, alles sei machbar, scheint zur Zeit tatsächlich unausrottbar. Aber wirklich wird sich erst was ändern, wenn …

When the hurlyburly’s done,
When the battle’s lost and won.

… das wilde Durcheinander vorbei ist, die Schlacht verloren und gewonnen.

Eben machte mich jemand auf ein Buch aufmerksam, das von Christian Drosten handelt, der „einen PCR-Test für ein »neuartiges« Coronavirus quasi in der Tasche hatte, bevor überhaupt irgendjemand wissen konnte, dass es sich um ein Coronavirus handelte …“. In den kommenden Monaten und Jahren wird diese Literatur auf Berge anwachsen. Mich wird sie nicht dazu bringen, auch nur einen Teil zu lesen. Warum nicht, ist leicht erklärt.

Es interessiert mich nicht mehr, wer von den Verantwortlichen in Wissenschaft, Medien und Politik was wann aus Abgefeimtheit, Dummheit, Opportunismus, Karierregeilheit, Raffgier oder einer Mischung aus diesem und jenem zusammen getan hat und immer noch tut.

Mich interessiert nicht mehr, welche Befürchtungen sich die Classe Politique von willigen Experten für die sogenannte britische Corona-Mutation – nicht mit Fakten, sondern mit Modellrechnungen (!), also nur mit Vermutungen – liefern lässt.

Mich interessiert, wie es mit der polit-psychologischen Seuche weitergeht, zu der Peter Heller schreibt:

Als psychologische Seuchen sind tückische Entwicklungen typische Begleiterscheinungen der Moderne. Ob Klimawandel, Artensterben, Plastikmüll oder Feinstaub, immer handelt es sich um Vorgänge und Veränderungen, die katastrophal lediglich in der Phantasie der Ängstlichen erscheinen.

Wenn Heller hoch sachlich von „Mechanismen einer Aufmerksamkeitsökonomie“ spricht, die „den sorgenvollen Blick auf Gegenwart und Zukunft zusätzlich belohnen“, übertrage ich das in Gebrauchsdeutsch: Der Classe Politique ist nichts wichtiger, als im Wettbewerb untereinander den Einheitsmeinungsmedien nachzulaufen, um bei ihnen besser dazustehen als andere. Kein Inzidenzwert und womit noch hantiert wird, kümmert sie. Der maximale Medienzuspruch allein zählt.

Während sie diese und jene Schlacht zu gewinnen meinen, haben sie nie im Blick, dass sie den Krieg am Ende verlieren. Denn was die Nebenwirkungen ihrer falschen Medizin Lockdown anrichten, spüren jetzt schon viele und ihrer werden täglich mehr. Am Punkt X lässt sich das nicht mehr hinter Corona-Gipfeln verstecken, und durch keine neuen Säue übertönen, die durchs Bundesdorf getrieben werden. Die Iden des März nahen, auch wenn die Vorboten noch vereinzelt sind.

When shall we three meet again?
In thunder, lightning, or in rain?

Wann treffen wir uns drei wieder?
Bei Donner, Blitz oder Regen?

Alle drei zugleich werden über die wesentlich mehr als drei Hexen des Wahnsinns der Corona-Politik namens Lockdown hereinbrechen, und die werden sich dann auch gar nicht treffen …

That will be ere the set of sun.

Das wird vor Sonnenuntergang sein.

… weder vor noch nach Sonnenuntergang. Nach der Politiker-gemachten Großkrise ihrer Corona-Politik werden die schwarzen Wolken der Politiker-gemachten Groß-Kollateral-Schäden lange den Himmel verdunkeln.

Dann kriegen die Gehör, die den einfachen Dingen den Weg bahnen, die schon immer galten, und die keine Sozialismus-Variante aus der Welt schaffen kann.

Die aktuelle Anwendung heißt: Der natürliche Umgang mit einer Krankheit, auch mit jeder Virus-Erkrankung, ist die bestmögliche Behandlung der Erkrankten und nicht das Einsperren der Gesunden.

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