Donald Trump tritt vor seine Anhänger und über die Medien an ganz Amerika und die Welt. Er verspricht, Präsident aller Amerikaner sein zu wollen, bedankt sich bei Hillary Clinton und ruft alle Lager zur gemeinsamen Anstrengung für die Erneuerung des American Dream auf.
Kaum ist das eingetreten, was praktisch alle Teile des Establishments für unmöglich erklärt haben, schon machen die Medien da weiter, wo sie vor ihrem Gau aufgehört haben. Sie erklären, was nun kommt, mit dem Instrumentarium, das gerade krachend versagt hat.
- Ja, die Republikaner hätten zwar die Mehrheit in beiden Häusern, aber ob sie Trump folgen, sei gar nicht sicher.
- Dass Trump in seinem ersten Statement die härtesten Punkte der Kampagne nicht wiederholt habe, werde seine Anhänger gegen ihn aufbringen.
Hätte Trump letzteres getan, wäre der deutsche TV-Kommentar, da seht ihr es, er spaltet weiter. Aus den aktuellen Kommentaren spricht die Enttäuschung, dass Trump sich nun nicht so aufführt, dass man ihn gleich wieder in Grund und Boden stampfen kann.
Eine seiner Aussagen in der Kampagne hat er im ersten Statement übrigens genannt: Ein großes Infrastruktur-Programm, das Massen an Jobs zur Folge hat – genau dort, wo die Deindustrialisierung des Landes ihre tiefen Spuren hinterlassen hat. Die Dimension muss riesig sein und der Zeitraum lang: dann hat er die enttäuschten Massen genau so hinter sich wie alle Größenordnungen von Unternehmen, die kleinen und mittleren aber noch mehr als die Konzerne. Machen das er und seine Leute richtig, sind die Amerikaner dabei vom Rust Belt bis Silicon Valley.
Die Wahrheit ist, alle wissen nicht, was der neue US-Präsident tun wird. Wir wissen auch nicht, was von seinen Plänen die Machtzentren der USA ihm erlauben werden.
Aber wer unvoreingenommen an die Dinge herangeht, dem sei die alte Wahrheit in Erinnerung gerufen: Nichts ist erfolgreicher als der Erfolg.
Die Tatsache, dass ein Mann mit einer einzigen Waffe, dem Beherrschen der Medien von heute, das ganze Geflecht des Hollywood-Washington-Komplexes aushebeln kann, ist ein Markstein im großen Kampf um Aufmerksamkeit. Die alten Machtnetze haben ihn verloren. Es wird auf lange Zeit sinnlos sein, den Leuten in den Institutionen, die bisher die Welt erklärt haben, überhaupt noch zuzuhören. Das werden die „einfachen“ Leute nun erst recht realisieren. Wer jetzt in den alten Institutionen und Organisationen nicht schnell lernt, ist morgen nicht mehr dabei.
Das beste ist, wir stellen uns auf die Überraschungen ein, von denen bisher niemand sprach oder die bisher „jeder“ für unmöglich hielt. Die aufgehäuften Probleme sind auf beiden Seiten des Atlantiks so gewaltig, der Stillstand so lähmend, dass allein die Möglichkeit wirklicher Veränderung Hoffnung macht und Mut.