Tichys Einblick
Corona und kein Ende

Österreichs Obrigkeit ist so wenig lernfähig wie die deutsche

Gemessen an diesem Auftritt darf niemand auf die Lernfähigkeit der österreichischen Bundesregierung und der ihr Assoziierten rechnen, den Weg zurück zu einem ausreichenden Maß von Recht und Freiheit müssen andere – außerhalb der classe politique – bewirken.

IMAGO / photonews.at

Tatort Bundeskanzleramt Wien: Pressekonferenz mit Kanzler Nehammer, Gesundheitsminister Mückstein, zwei Vertretern der „Kommission zur gesamtstaatlichen COVID-Krisenkoordination“ (GECKO). Mein Kurzkommentar vorab in neuhochdeutscher Buchstabensymbolik: OMG (Oh My God) – oder: Lasst alle Hoffnung fahren, die lernen es nicht mehr, die da oben.

Die österreichische Bild-Zeitung – die Kronen Zeitung – titelt:

Merkur.de übertreibt noch maßloser:

In der Sache verkündeten die Zwei von der Regierung

Zum „Impfen“ wie zur Impfpflicht und ihrer Anwendung schwiegen Nehammer, ÖVP und Mückstein, Grüne. Erst die Frage einer Journalistin, die mehr einem empörten Plädoyer gegen diese Öffnung glich, brachte die Zwei von der Regierung dazu, dies kundzutun:

Was mir besonders auffiel: Der schwarze Nehammer überließ das Meiste an Journalistenfragen dem grünen Mückstein. Ich wette, dass dies bei der nächsten Regierungspressekonferenz nach dem voraussehbaren Votum auf Aussetzung der Impfpflicht der neuen Expertenkommission umgekehrt sein wird. Es stehen „freier“ Frühling, Sommer und Herbst ins Haus, das soll auf der ÖVP Konto gehen, den „Maßnahmen-Winter“ dürfen dann die Grünen haben.

Zurück zu meinem Vorab: Lasst alle Hoffnung fahren, die lernen es nicht mehr, die da oben.

Kabinetts- und GECKO-Mitglieder sprachen, als gäbe es die unzähligen Meldungen über die – höflich gesagt – nicht nur zeitlich begrenzte Immunisierungswirkung der mRNA-Behandlung nicht, die Tatsache, dass mRNA den Geimpften nicht vor Infektion schützt und andere nicht vor der Infizierung durch Geimpfte.

Auf die Frage, wie sehr mRNA vor schweren Verläufen schützt, wie viele schwere mRNA-Nebenwirkungen es gibt, und wie völlig offen die Frage nach Langzeitfolgen schon deshalb sein muss, weil noch keine lange Zeit vergangen ist, gehe ich hier nicht ein.

Nehammer nannte das Ziel, vor dem Winter eine „Impfquote“ von 90 Prozent zu erreichen. „Freedom Day“? Von wegen. Gemessen an diesem Auftritt darf niemand auf die Lernfähigkeit der österreichischen Bundesregierung und der ihr Assoziierten  rechnen, den Weg zurück zu einem ausreichenden Maß von Recht und Freiheit müssen andere – außerhalb der classe politique – bewirken.

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