Ein Leserkommentar zur Kanzlerkandidatin der Grünen gestern auf TE: Auf die Frage des Moderators, ob Angela Merkel noch fest im Sattel säße, antwortete sie: „Ja. Angela Sattel sitzt fest.“
Ein weiterer Leser widersprach einem anderen in seiner negativen Sicht auf Baerbock: Annalena wird erstklassig beraten in Puncto, wo sie hingeht, was sie sagt und wie sie es sagt. Die wittern ihre Chance und werden alles daransetzen, das Ding zu wuppen. Ihr Wahlkampf wird fabelhaft verlaufen, und sie wird Bella Figura machen, dessen dürfen wir sicher sein. Und deshalb wird sie Kanzlerin einer Regierung aus grün, doppelrot und gelb.
Einzig Mutti wäre in der Lage, das zu verhindern. Wenn im Spätsommer die Prognosen zappenduster für die Union geworden sind, könnte sie sich bitten lassen. Dann weiß ich aber auch nicht mehr, wer von beiden schlimmer ist. Da geht dann nur noch eine Steigerung: Kanzlerin Merkel, Vizekanzlerin und Außenministerin Baerbock.
Nach einem Wahlkampf Modell Bella Figura schaut aus, was sich da andeutet. Mit massivster Medienunterstützung ist zu rechnen:
Die Wahrscheinlichkeit, dass Baerbock nach der Bundestagswahl den Kanzlerstuhl be-sitzt, ist für mich deutlich kleiner, als die andere, dass es Merkel weiter tut.
Nein, ich unterstelle der Person M. nicht, dass sie das alles geplant hat, da würde ich sie maßlos überschätzen. Aber dass sie eine solche Gelegenheit ergreift, wie sie immer jede Gelegenheit ergriffen hat, davon gehe ich aus.
Am 12. April schrieb ich: Abtreten ist keine Eigenschaft der Person M. Antreten braucht sie nicht, wenn sie nicht abtritt. Auftreten und behaupten, dass sie nie was anderes gesagt hat, ist eine ihrer leichtesten Übungen.
Ein weiterer TE-Leser meint: Laschet wird meines Erachtens ein 8-Wochen-Kandidat bleiben, der sich im Juni nach dem absehbaren Wahldebakel in Sachsen-Anhalt wieder zurückziehen muss. Das genau dürfte Merkel freuen: Es ist jetzt das Worst-Case-Szenario eingetreten, und sie sitzt weiter im Sattel.
Die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt ist in der Tat eine wesentliche Etappe vor der Bundestagswahl. Dass es dort nicht gut steht für die Classe Politique, lässt sich allein daraus ablesen, dass seit 27. Januar keine neuen Umfrageergebnisse veröffentlicht wurden. Ob der Kanzlerkandidat Genannte nach Sachsen-Anhalt weiterhin Laschet ist oder Söder wieder auf der Berliner Matte steht, ist auch nicht ausgemacht.
Nach der Bundestagswahl spielt die Frage, wer Kanzlerkandidat der Union genannt worden war, ohnedies keine Rolle, absolut keine. Es muss nur jemand im Bundestag den Antrag stellen, Merkel zur Bundeskanzlerin zu wählen, geheime Abstimmung und im Kanzlerstuhl bleibt es beim Alten – bei der Alten wäre zu unhöflich, obwohl sachlich und sprachlich korrekt.
Dass eine neue Bundesregierung noch in diesem Jahr zustande kommt, ist weniger wahrscheinlich, als dass sie sich nach 2022 hinzieht. Die politmedialen Manipulationsmöglichkeiten einer immer noch andauernden, nur regional stark gestuften Lockdownserie sind politisch mannigfaltig.
Für den Moment jedenfalls tippe ich auf ein Bundeskabinett Merkel-Baerbock oder mit Elisa David gesagt: Mutti-Mom.
Machen Sie sich nichts draus, nach dem Frühling kommen Sommer, Herbst und Winter – und das gänzlich unbeirrt vom Klimazug der Grünrotdunkelroten mit schwarzgelbem Rähmchen.