Generalsekretär Antonio Guterres selbst kann seine Aussage nicht umdeuten, auch wenn er das versucht und ihm das die Einheitsmeinungs-Medien unkritisch abnehmen.
Mit Christoph Heusgen, Merkels ehemaligem Berater und Botschafter Deutschlands bei den UN, nunmehr Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, ist das nicht anders, wie die Bild-Zeitung berichtete:
Das palästinensische Massaker an Israelis bezeichnete Heusgen kalt als „Hamas-Aktion“. Er sprach sich gegen eine israelische Bodenoffensive aus, damit Israel „jetzt aus Zorn und Hass“ nicht überreagiere. Er stellte sich hinter UNO-Chef Antonio Guterres, der den Terror gegen Israel mit der Aussage relativiert hatte, dass dieser sich „nicht im luftleeren Raum“ ereignet hatte. Bedeutet übersetzt: Israels Politik sei mitverantwortlich – für den Islamisten-Mord an mehr als 1400 Menschen.
Dass Heusgen ein paar Stunden später nach Medienbeschuss sagte, er „hätte das als Terroraktion darstellen müssen“, ändert nichts am Standpunkt Heusgens, den er bei einer ganzen Reihe von Abstimmungen in der UN unter Beweis gestellt hatte, indem er nicht nur auftragsgemäß, sondern sehr gern gegen Israel stimmte. Wie scheinbar seine nachträgliche Erklärung ist, belegte Heusgen selbst mit dem Satz: „Sollte ich die Gefühle der Opfer und ihrer Angehörigen verletzt haben, tut mir das aufrichtig leid“…
Auf Deutsch: Nicht seine Zustimmung zur Schuldzuweisung von Guterres an Israel war falsch, sondern die verletzten Gefühle der Opfer des Massakers in Israel tun ihm leid.
Lautlos wie unübersehbar hat sich die Parteinahme für die Hamas und damit die Unterstützung der Hamas-Räson von der Vernichtung des Staates Israel an die Stelle der nur noch verbal bestehenden deutschen Staatsräson vom Existenzrecht Israels gesetzt. Die nun von Scholz, Baerbock und Genossen inflationär beschworene Staatsräson ist nur ein Lippenbekenntnis. Ihm kann der aufmerksame Beobachter ebenso wenig trauen wie den Verkündungen der deutschen Regierung zu allen anderen Fragen von Bedeutung.
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Der Vorgänger der UN, der Völkerbund wurde als Herrschaftsinstrument der Siegerstaaten des ersten Weltkriegs errichtet. Seine Kernbotschaft vom Selbstbestimmungsrecht der Völker bekam nie Geltung. Die Vereinten Nationen etablierten nach dem zweiten Weltkrieg die Herrschaft der Siegermächte, von der ihr Vetorecht im Sicherheitsrat übrig geblieben ist. Aber die überwiegende Mehrheit der autoritär regierten Mitgliedsstaaten und die Dominanz ihrer Funktionäre in der UN, ihren Unter- und Nebenorganisation sowie von ihnen bestimmten NGOs weltweit ist ein organisiertes Regimenetzwerk gegen Freiheit und Recht der Bürger der Welt.
Den USA, dem UK und Frankreich sind die UN längst entglitten. Und die EU ist in der Weltpolitik ohne Bedeutung. Aber das ist eine andere Geschichte.
Übrigens: Ist Ihnen auch schon einmal aufgefallen, dass die Spitzenfunktionäre bei UN und EU zuhause gescheiterte Politiker sind, dort nicht mehr oder noch nie erwünscht? Damit zur Lenkung der Weltgeschicke prädestiniert? Für den Wokismus ja, denn gut lenkbar. Das ist noch eine Geschichte in der anderen Geschichte.