Tichys Einblick
Politikversagen

Der neue Corona-Virus oder die Grenzen des Staates bei unfähiger Politik

China, UN, EU, Deutschland haben die Möglichkeiten eine unverantwortlich lange Zeit opportunistisch verkürzt, in der sie wirkungsvoll wertvolle Zeit hätten gewinnen können, um Maßnahmen vorzubereiten, mehr Kapazitäten zu schaffen und so weiter.

John MacDougall/AFP/Getty Images

Sebastian Kurz, Österreichs Bundeskanzler, sein grüner Gesundheitsminister und sein türkiser Innenminister machen einen im Vergleich zu Deutschland wirklich professionellen Job – in Maßnahmen und Transparenz. Trotzdem muss jeder bei der zentralen Aussage von Kurz einen logischen Schritt selbst weiter denken, um das Corona-Geschehen in seiner ganzen Dimension zu verstehen.

Kurz sagt so schonungsvoll wie möglich und so deutlich wie seinem Gefühl nach nötig: Noch können wir versuchen, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verzögern, um Zeit zu gewinnen. Was natürlich gleichzeitig auch bedeutet: Aufhalten geht nicht, auch Eingrenzen nur eine Zeit lang. Zeit gewinnen heißt nicht zuletzt, auch das sagt Kurz für den Aufmerksamen, vielleicht den Zeitpunkt zu erreichen, nach dem die in dieser Jahreszeit gewohnte Grippe nicht mehr so viele Kapazitäten in Krankenhäusern, bei Ärzten usw. wie zur Zeit beanspruchen. Enthalten in seinen Worten ist indirekt, der derzeitige Umgang – Test und Quarantäne – geht nur, solange die Ansteckungsfälle mit dem Corona-Virus noch nicht Überhand nehmen. Was er nicht ausspricht und die Journalistin des ORF nicht erfragt: Ab einer kritischen Zahl von Infizierten gibt es keine Quarantäne mehr in geschlossenen Einrichtungen mit Fachpersonal, außer einer nur noch beschränkt wirksamen zuhause – oder auch das nicht mehr. Was das bedeutet, sagt der italienische Mediziner, den Don Alphonso zitiert: Es wird nicht mehr allen geholfen werden können.

Es begann in China, wo die Mediziner vor dem neuen Corona-Virus nicht warnen durften, wie jener Arzt an der Spitze, der am neuen Virus starb. Von der Politik in China, wo die Diktatur der KPCh bestimmt, führt eine gerade Linie zur UN, deren Weltgesundheitsorganisation der chinesischen Vertuschung lange folgte und weiter zu einer deutschen Politik, die den Staat sich wider besseres Wissen von ausreichend vorhandenen Fachleuten auf den Fall einer solchen Pandemie nicht vorbereiten hat lassen.

Weil die Politik in Deutschland dem rheinischen Gesetz folgt: Et hätt noch immer jot jejange – Es ist noch immer gut gegangen. Nicht, weil deutsche Politiker rheinische Frohnaturen wären, sondern weil sie sich bei Problemen immer wie die Kinder verhalten, die Augen in der Illusion zuzuhalten, dass alle dann nichts sehen. In Merkels Welt ausgedrückt: nur keine hässlichen Bilder. Dass die späteren Bilder noch hässlicher sein werden, haben solche one-trick-ponies halt nicht drauf. Merkel und Co halten sich jetzt an der griechischen Grenze zur Türkei die Augen ebenso zu wie beim Corona-Virus, der unkontrollierten Einwanderung, dem Scheitern der Energiewende und so weiter.

China, UN, EU, Deutschland haben die Möglichkeiten eine unverantwortlich lange Zeit opportunistisch verkürzt, in der sie wirkungsvoll wertvolle Zeit hätten gewinnen können, um Maßnahmen vorzubereiten, mehr Kapazitäten zu schaffen und so weiter – was Österreichs Kurz und die Seinen nun unter den eingeschränkten Möglichkeiten regional versuchen.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis nicht nur die Kapazitäten in den Gesundheitseinrichtungen räumlich nicht mehr reichen werden, sondern auch beim Gesundheitspersonal.

Ob ist nicht mehr die Frage, sondern nur der Zeitpunkt steht noch nicht fest, bis die einen, die früher in ärztliche Betreuung kommen können, mehr Heilungschancen haben als jene, die aus welchen Gründen auch immer, erst spät oder gar keine Hilfe bekommen. Nach der politischen Spaltung und der sozialen der Kampf um Zugang zur ärztlichen Hilfe?

Welche Dimensionen das annehmen kann und wird, lässt die Entwicklung im Iran erkennen:

Vorläufig abschließend eine rhetorische Frage:

Warum ist bei denen öffentliches und veröffentlichtes Schweigen, die sonst immer laut und allwissend sind: von Baerbock bis Merkel?

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