Jeden Abend dasselbe Ritual bei der Zeit im Bild 1 (ZIB 1) des Österreichischen Rundfunks (ORF). Ein Moderator referiert die neuesten Corona-Zahlen. Am 8. März meldet er 1.910 neue „Infektionen“. Auf der hier gezeigten Grafik wie allen folgenden lautet der Titel „POSITIV GETESTETE“.
Ich werde mich hüten, der unübersehbaren Schar der Hobby-Virologen und sonstigen Corona-Laien-Mediziner beizutreten. Nur eines weiß auch ich und kann jeder wissen, der sich nur ein wenig informiert. „Positiv Getestete“ mit „Infizierten“ gleichzusetzen ist Scharlatanerie.
Ich habe mich einmal durch endlose RKI-Texte durchgekämpft und mich in meiner Annahme bestätigt gefunden. In Wahrheit wissen alle Experten nicht annähernd genug über dieses Virus, und können vor Ablauf von eher zehn als fünf Jahren nicht genug wissen, um vertretbar gesicherte Aussagen zu machen. Dass es so viele trotzdem tun, hat nicht zuletzt zwei Gründe:
- die Versuchung großer Aufmerksamkeit für Leute, die immer im Reich der Unsichtbaren arbeiteten, ist groß
- diese durch Politik und Medien mögliche Aufmerksamkeit ist nicht selten mit großen Verdienstmöglichkeiten verbunden
Aus den RKI-Texten zitiere ich einen einzigen Satz: „Ein negatives PCR-Ergebnis schließt die Möglichkeit einer Infektion mit SARS-CoV-2 nicht aus.“
Jeder Interessierte weiß es: Ein Positiv-Getesteter ist kein Infizierter, ein Infizierter ist kein Erkrankter und ein Erkrankter muss nicht automatisch ins Krankenhaus.
Ein interessanter Echtheitstest vollzieht sich im Tiroler Bezirk Schwaz. Die Presse meldet: „Über 48.500 von 50.000 infrage kommenden Bewohner des besonders von der Südafrika-Mutante betroffenen Bezirkes Schwaz – das sind 97 Prozent – haben sich bis Anmeldeschluss Montagabend für eine Impfung mit der von der EU zur Verfügung gestellten Sondertranche des Impfstoffes von Biontech/Pfizer angemeldet.“ Die Wirkungen in diesem landschaftlich geschlossenen Gebiet zu verfolgen, verspricht tatsächliche Erkenntnisse.
Als der ORF Bürger im Bezirk Schwaz, im Zillertal auf der Straße interviewte, gab einer die fabelhaft normale Antwort: „Besser alle impfen statt alle testen“. Der Mann sah mir nicht nach unkritischem Impffreund aus, sondern nach einem, der sagt, wenn schon, denn schon.
Wer sich impfen lassen will, soll es tun
Womit ich beim Impfen bin. Ich kenne zu viele Ärzte zu gut, um je ein Impf-Fan werden zu können. Ich finde deshalb auch an einer Zivilisation nichts, gar nichts sympathisch oder anstrebenswert, in der immer mehr Menschen in immer jüngeren Jahren immer regelmäßiger medikamentiert werden. Bist du älter als 60, hast du so gut wie keine Chance mehr, ohne tägliche Pillen gegen dieses und jenes zu leben – wenn gegen sonst nichts, dann gegen zu hohen oder zu niederen Blutdruck. Prüfen Sie doch bitte mal in Ihrem Umfeld, wie viele wie sehr durchmedikamentiert sind und wie lange schon. Vielleicht schreiben Sie es mir sogar?
In meinen jungen Jahren habe ich Scharlach (isoliert im Krankenhaus), Mumps, Masern und Röteln daheim auf natürliche Weise erlebt und bin danach in der Schule gegen alles Mögliche geimpft worden – später dann während meines zweijährigen Gastspiels im Bonner Auswärtigen Amt noch mal, weil für Tropenländer mehreres obligatorisch ist. Ich weiß von anderen, die ein, zwei Wochen mit den Impffolgen darnieder lagen. Ich zum Glück nicht. Aber natürlich weiß ich nichts über Spätfolgen, die bei dem einen oder anderen aufgetreten sein können.
Damit sage ich nichts gegen die moderne Medizin, wo anderes nicht hilft. Und nichts gegen Leute, die das anders sehen als ich. Umgekehrt erbitte ich mir das allerdings ebenfalls.
Der Impfpass als Lizenz zur Teilnahme am Leben
Zurück ins Zillertal und den Tiroler Bezirk Schwaz. Die überwältigende Mehrheit von 97 Prozent, die sich dort impfen lässt, tut das natürlich nicht, weil sie den mRNA-Impfstoff in seiner Wirkung beurteilen kann oder aus lauter Impfgläubigen besteht. Die meisten Leute dort und überall anderswo lassen sich impfen, um dem Eingesperrtsein im regionalen oder landesweiten Lockdown zu entkommen. Um mit dem Impfpass, der unweigerlich auf dem Weg ist, die Lizenz zur Teilnahme am öffentlichen und privaten Leben wiederzuerwerben, daheim und auf den gewohnten Reisen in andere Länder, die sie vermissen.
Der Impfpass kommt erst indirekt, weil Fluglinien, Reisebüros, Hotels, Feriengebiete, oder Arbeitgeber von Angestellten oder Geschäftspartnern und so weiter den Impfnachweis verlangen. Nach kurzer Zeit kommt der in einzelnen Staaten oder von der EU oder gleich der UNO verordnete Impfpass – in den Ländern, die im Unterschied zu Deutschland IT-fit sind wie Israel, kommt der elektronische Impfpass. Und dann ist der Zeitpunkt des globalen Regimes der Durchmedikamentierung des Homo Unensis und des gigantischen globalen Pharma-Business nahe.
Meine Generation ist in Wald, Wiese, Flur, barfuß im Stall bei Pferd, Kuh, Schwein, Geflügel, Plumpsklo und dem sonstigen Dorfdreck mit allem zusammen und komplett unsteril aufgewachsen, was heutige Mütter und die Agenten der Schaffung einer „besseren Welt“ in helle Panik versetzen würde. Ich war so gut wie nie krank.
Es ist zwar ein abgedroschenes Wort, aber hier strapaziere ich es: die Gnade der frühen Geburt. Deo gratias.