Ein Schüler fragte: »Meister, was ist Glück?«
»Glück ist ein anderes Wort für richtige Ordnung«, sagte der Meister, »das Glück zeigt uns nicht den Weg zu sich.«
Der Schüler hatte nicht verstanden. Er nickte und schwieg höflich.
Am Horizont war ein Berg zu sehen, und seine Flanke war weniger als einen halben Tagesmarsch entfernt.
»Wenn ich zum Berg gehen wollte«, fragte der Meister, »wohin müsste ich mich dann richten?«
Der Schüler zeigte auf den Berg, und sagte vorsichtig: »Soll man sich nicht nach dem Gipfel ausrichten? Zeigt der Gipfel nicht an, wo der Berg ist, und damit, wohin der Weg zum Berg führt?«
»Aber das Glück ist nicht wie der Berg«, sagte der Schüler.
»Wieder richtig«, sagte der Meister, und er zeigte auf einige zerstreute Steine am Rande des Weges.
Der Meister fragte: »Was kannst du über diese Steine sagen, die hier zerstreut liegen?«
Der Schüler sagte: »Diese Steine waren wohl einmal eine Mauer gewesen.«
»Ein weiteres Mal richtig«, lobte der Meister, »diese Steine, so scheint es, waren einst eine Mauer gewesen. Doch was an diesen Steinen weist darauf hin, dass sie zur Mauer bestimmt sind?«
Der Schüler studierte die Steine, dann versuchte er sich an einer Antwort: »Die Steine liegen auf eine Art am Boden, wie sie liegen würden, wenn ein Mensch sie einst zur Mauer geschichtet hätte. Auch findet man am Rand dieser Wege oft Mauern, gebaut aus Steinen von dieser Art. Also nehme ich an, dass diese Steine die Teile einer Mauer waren, die vielleicht von einem Sturm oder von bösen Leuten umgeworfen wurde.«
»Und schon wieder richtig!«, freute sich der Meister, »aus deiner Erfahrung, aus der Umgebung und aus dem Rest an Ordnung innerhalb der Steine schließt du auf die gute und richtige Ordnung der Steine. An diesen Steinen zeigt ja wenig an, dass sie Teil einer Mauer sein sollten. Diese Steine könnten auch Teil einer Straße sein oder eines Hauses. Diese Steine könnten am Boden des Meeres liegen oder sie könnten Teil eines Felsens sein, unangetastet seit die Erde existiert. Doch, nein, diese Steine liegen hier, und aus der Art, wie und wo sie liegen, schließt du, was ihre Ordnung sein sollte.«
Der Schüler setzte zu einer Antwort ein, doch der Meister fuhr fort: »Richtig, das Glück ist nicht wie der Berg, dessen Gipfel den Weg signalisiert. Das Glück ist wie die Steine der Mauer, deren Ordnung du selbst bestimmst, anhand der Nützlichkeit, der Umgebung und der Erfahrung derer, die vor dir lebten.
Ein Berg hat seinen Gipfel, der weithin sichtbar ist, und am Gipfel richten sich die Wanderer aus. Wer zum Gipfel läuft, der steigt damit auch den Berg hinauf, doch so ist das Glück nicht. Das Glück ist mehr wie die Mauer, deren Ordnung du den Steinen erst gibst.«
Der Schüler sinnierte über die Steine der Mauer, die zerstreut am Boden lagen, und es drängte ihn, sie wieder aufzubauen.
Der Meister sagte: »Wer sein Glück bauen will, der setze den ersten Stein.«
Der Schüler bückte sich und setzte einen der zerstreuten Steine zurück.
Der Meister lächelte. Einen Stein auf den nächsten zu setzen, das war dem Glück recht nah.
Nicht der erste »Hausbesuch«
Man hört beängstigende Meldungen aus Leipzig, seit einiger Zeit nun. In der Nacht vom zweiten zum dritten November wurden auf einer Baustelle zwei Kräne in Brand gesetzt – Sachschaden ca. 10 Millionen Euro, ein linkes Bekennerschreiben liegt vor (siehe etwa bild.de, 6.11.2019). Der nächste Brandanschlag erfolgte kurz darauf in Bautzen – 400.000 Euro Schaden (siehe etwa bild.de, 5.11.2019). Der Wahrheitsgehalt der von Linken verbreiteten Legende, wonach sich linke Gewalt immer nur gegen »Sachen« richtet, wird jedes Mal widerlegt, wenn die rote SA versucht, mit Gewalt die Veranstaltungen der Opposition im Stil der braunen SA zu sprengen, und von der Polizei davon abgehalten werden muss – doch manchmal ist eben keine Polizei da, dann schlägt die Antifa ganz konkret zu.
Eine Linie oder keine
Das Wort »Terror« stammt aus dem Lateinischen und bedeutet: Schrecken. Heute steht Terror für den Versuch, durch die Verbreitung von Angst und Schrecken politische Ziele zu erreichen. Ein Terrorist ist in demokratischen Gesellschaften jemand, der sich nicht die Mühe machen will, seine politischen Ziele über rechtsstaatlich-demokratische Wege wie Wahlen, Gesetze und Gerichte durchzusetzen, sondern stattdessen auf (öffentliche) Gewalt und Einschüchterung seiner Gegner setzt.
Mancher Zyniker könnte den Verdacht entwickeln, dass Medien und Politiker die Vokabel »Terror« nicht nur nach der Wahl der Methoden zuteilen, sondern auch nach der politischen Gesinnung. Wenn Antifa-Trupps versuchen, politische Ziele durch Gewalt und Einschüchterung zu erreichen, durch Brände, Aufmärsche bis hin zu Angriffen auf Menschen, dann müsste man doch 1. diese Aktionen richtig Terror nennen, und 2. diejenigen, die sie ausführen, richtig Terroristen. (Wie man jene nennen soll, die mit ihnen sympathisieren, überlasse ich diesen selbst – vielleicht wissen jene selbst nicht, was sie reden.)
Ja, Terror macht mir Angst, doch etwas macht mir noch mehr Angst, und das ist die ideelle Unterstützung, welche die roten Terroristen zu genießen scheinen.
Es wäre müßig, mit der Antifa diskutieren zu wollen. Erstens diskutiert man nicht mit Erpressern (Terror und politische Gewalt sind eine Art von Erpressung), und zweitens würde es die Ebenen verwechseln. Im Handeln der Antifa ist keine echte politische Linie erkennbar, es sind wenig mehr als Schlagworte und Floskeln. Das Handeln der Antifa hat immer dasselbe Ziel: Die Gesellschaft zu destabilisieren und öffentliche Ordnung anzugreifen. Ich frage nicht, warum sie es tun – erstens spielt es in der Bewertung der Folgen und damit des ethischen Wertes wenig bis keine Rolle, und zweitens sind Gespräche mit Fanatisierten inhaltlich selten besonders ergiebig (YouTube liefert genug Beispiele, auch wenn ich sie hier nicht einzeln verlinken will).
Bei genauer Betrachtung stellen wir fest, dass es keine Linie gibt zwischen dem, was Rechtsextreme denken und tun, und dem, was jene glauben, die heute als »Rechts« beschimpft und bekämpft werden. Rechtsextreme hassen das Fremde – jene, die heute als »Rechts« bekämpft werden, sind tatsächlich meist noch deutlich »links« der CDU oder SPD vor Merkel – oder sogar noch unter der Merkel um 2002. Es gibt jedoch eine klare Linie zwischen Linken und Linksextremen – »Linke« fordern Maßnahmen wie die De-Industrialisierung im Namen »ökologischer Moral«, welche das Land beschädigen werden, Linksextreme arbeiten aufs selbe Ziel direkt und mit Gewalt hin.
Gebückter Gleichschritt
Hinter allen Religionen, und ihren neuen Varianten, nämlich psychologischem Marketing und moderner Konsumkultur, steckt immer wieder dieselbe Grundfrage: Wie werde ich glücklich?
Warum kaufen wir ein? Um glücklich zu werden! Warum besuchen wir ein Konzert oder gründen eine Familie? Warum hängen wir einer Religion an oder geben uns diesem oder jenen Aspekt der Konsumkultur hin? Immer nur mit dem einen Ziel: Um glücklich zu werden, um unsere Splitter am Glück zu erwerben.
Die Attraktivität der sogenannten »Rechten« ist einfach zu erklären: Menschen ahnen, dass Glück sich in einer Ordnung der relevanten Strukturen um uns herum finden lässt. Menschen spüren, dass der linke Kampf gegen Ordnung und Strukturen nicht nur demokratisch bedenklich ist, sondern Menschen auch unglücklich macht.
Es liegt an uns
Freiheit ist zuerst die Freiheit, sein eigenes Glück nach seinem Gusto zu bauen. Es gibt keine »ideale Ordnung«, du musst deine Ordnung selbst finden. Misstraue den Leuten, die dir vorschreiben wollen, hier oder dort sei Glück, das sie dir geben könnten, wenn du ihnen nur gehorchst – es hat guten Grund, warum diese Schwätzer so oft am Leben gescheitert und unglücklich wirken (oder jung, dumm und unerfahren).
Du findest die Steine vor, die du vorfindest. Niemand sucht sich aus, in welche Familie und in welches Land er geboren wird, nicht einmal welche Kultur es ist, die ihn zuerst prägt. Es liegt an uns, die Steine, die wir vorfinden, neu für uns zusammenzustellen – und wir selbst sind einer dieser Steine!
Linke sagen, sie wollten eine bessere Welt, doch ihr »besser« bedeutet Gleichschritt und Unterwerfung, und das Ergebnis ist immer und immer wieder nichts als Angst und Elend.
Suche nach der Ordnung für die Steine, die du im Leben vorfindest – ordne deine Kreise!
In diesen Tagen wird viel diskutiert, ob man doch »mit der AfD reden« dürfe, etwa in Thüringen, auch politisch. Es ist eine wichtige Frage, aber nicht die eigentliche. Die eigentliche Frage ist, wie lange sich das Land noch eine Politik und Geisteshaltung erlauben will, erlauben kann, die das Leben der Menschen in Unordnung bringen, die den Bürger und seinen Staat voneinander entfremden.
Vertun wir uns nicht: Einige der Antifa-Schläger, welche Bürger angreifen und Brände legen, sind überzeugt, mit Rückendeckung der öffentlichen Meinung, der Moral (was auch immer sie darunter verstehen), der Mehrheit der Journalisten und einem Teil der Politik zu handeln. Die Antifa wird ihr letztes Ziel nicht erreichen – hoffentlich – denn ihr praktisches Ziel ist Zerstörung. Was wird also ihr nächster Schritt sein? In Sachsen wird jetzt die »Soko Linksextremismus« ins Leben gerufen (bild.de, 6.11.2019); wir sollten den Verantwortlichen danken und guten Erfolg wünschen. Braucht es Mut, auch gegen den linken Zeitgeist jene Leute dingfest zu machen, welche die Ordnung zerstören wollen? Wenn es Mut braucht, dann wünschen wir ihn von Herzen.
Politiker, macht Politik für jene Bürger, welche wenig wollen außer ihr Leben und ihre »relevanten Strukturen« zu ordnen! Im Wunsch und Streben nach Glück und Ordnung stützen die Bürger den Staat und doch auch euch!
Wenn Unordnung gegen Ordnung steht, würde ich langfristig immer auf die Ordnung setzen. Wonach sollte sich der Mensch sehnen, wenn nicht nach Glück und Ordnung?