Was den BVB-Spielern durch Kopf und Seele geht, wenn sie heute die Titelgeschichte der BamS lesen, kann sich keiner wirklich vorstellen: „GOTT SEI DANK – BVB-BOMBEN ZÜNDETEN EINE SEKUNDE ZU SPÄT“. Die Zeitung zitiert einen Ermittler:
„Wären die Splitterbomben nur eine knappe Sekunde früher gezündet worden, hätte der Bus eine regelrechte Breitseite bekommen. Es hätte dann bestimmt viel Schwerverletzte und möglicherweise auch Tote geben.“
Und: Der als Lotse vorausfahrende Motorradpolizist wäre wahrscheinlich getötet worden.
Die BamS-Redakteure machen fünf Szenarios auf und bewerten sie:
- Es war ISIS: „Sehr unwahrscheinlich“ wegen der ganz anderen Begleitumstände.
- Es war die Antifa: „Nahezu ausgeschlossen“. Komplexe Sprengsätze gehörten bisher nicht zu ihrem Repertoire. „Bekennerschreiben“ riecht nach plumper Fälschung.
- Es waren Rechtsextremisten: „Noch unklar, aber eher unwahrscheinlich.“ NSU verwendete zwar Rohrbomben, Bekenner-Mail spräche für Trittbrettfahrer.
- Es waren Hooligans: „Möglich, aber es bleiben offene Fragen, vor allem bezüglich der Technik.“
- Es war die Wettmafia: „Möglich, aber bislang gibt es nur Indizien.“ Spur zur organisierten Krimininalität.
Gar nicht österlich ist einem zumute, blickt man auf die Bandbreite an Terror, welche die Sicherheitsbehördern für möglich halten und ihre Blindheit angesichts der aktuellen Überforderung eingestehen müssen. Der Kontrollverlust tritt mit König Fußball in´s Auge.
Old school
Szenenwechsel – Interview mit Scott Eastwood, dem Sohn von Legende Clint Eastwood: „Legt euch nicht mit meinem Vater an“. Wie aus einer anderen Welt klingt es herüber, wenn der Sohn erzählt, was der Vater zum Fünfzehnjährigen sagte:
„‚Such dir einen Job. In dem Alter geht man arbeiten.‘ Er hat immer deutliche Ansagen gemacht, so wurde er selbst erzogen. Er hat mich abgehärtet und mich so aufs Leben vorbereitet. Das ist das Beste, was er für mich tun konnte.“
Unterschreibe ich. Für’s Leben lernen wir, nicht für die Schule. Gute Lehrer wissen das. Sie sind immun gegen jede staatliche Indokrination.
„Wir brauchen Bräuche!“ steht über der Kolumne STANDPUNKT von Peter Hahne:
„Und jetzt kommt die Schoko-Firma Cadbury und streicht das Wort Ostern aus dem Programm: Cadbury Eggs statt Ostereier sollen heute gesucht werden. Liebe Leute, ihr macht euch lächerlich. Finger weg von guten Traditionen, die Freude machen und niemanden bedrohen!“
Lieber Peter Hahne, da stimme ich Ihnen voll zu – und bitte sehen Sie selbst: Bernd Zeller erklärt uns, wie weitblickend die Ostereier-Tradition immer schon angelegt war.