„Und uns schimpfst Du, wenn wir bei rot über die Ampel gehen» – meine ausländischen Freunde machen sich lustig über mich, seit die Nachricht über die Dealer-Zonen es auch in die russischsprachigen Medien geschafft hat. Ich versuche verzweifelt, ihnen das Hohelied des deutschen Rechtsstaates zu singen. Aber ich muss bemerken – meine Beweiskette ist löchrig verfängt nicht. Sie zerlegen mich mit ihren Argumenten – und letztendlich bleibt nichts übrig als die Diskurs-Kapitulation. Und der Wodka. Die traurige Geschichte eines argumentatiiven Rückzugsgefechts in meinem neuen «Frontbericht».
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In seiner Kolumne «Berlin extrem – Frontberichte aus Charlottengrad» lüftet Boris Reitschuster ironisch den Blick hinter die Kulissen der russisch-ukrainisch-jüdischen Diaspora an der Spree, deren Außeneinsichten oft ungewöhnliche Perspektiven eröffnen. Darüber hinaus spießt der Autor den Alltags-Wahnsinn in der Hauptstadt auf – ebenso wie die Absurditäten in der Parallelwelt des Berliner Politikbetriebs und deren Auswirkungen auf den bodenhaftenden Rest der Republik.
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