Nur der Chronistenpflicht gehorchend berichten wir über die Neuwahlen in Berlin, denn Wählerwillen wird von der dortigen Politik eher als störend und eine Art unverbindliche Empfehlung empfunden. So bleibt vermutlich R2G an der Macht, obwohl die Union gewonnen hat, und die FDP sagt „Danke“ an alle „Unterstützer und Unterstützerinnen, alle Wähler und Wählerinnen“.
♦ Erstaunlich, aber wahr: Die Wahl hat supergut geklappt. Erst gab es ein wenig Aufregung wegen 450 verspätet aufgefundener Wahlzettel, die beinahe dazu geführt hätten, dass in Berlin Lichtenberg der Wahlsieger per Los festgelegt werden musste, aber dann wurden irgendwo weitere 9 Wahlzettel gefunden und jetzt ist erstmal Ruhe. Die meisten Wahlberechtigten (37 Prozent) hatten eh keine Lust auf das Theater.
♦ Auch das EU-Parlament wird in den meisten EU-Ländern halbherzig gewählt (Wahlbeteiligungen um die 40 Prozent) und eher als Versorgungsstation für ausrangierte Politiker wahrgenommen. Außerdem ist es für allerlei Unsinn bekannt (Netzwerkdurchsetzungsgesetz), auch wenn ihm die EU-Kommission unter der unfassbaren Ursula von der Leyen längst den Rang abgelaufen hat. Nun hat das Parlament beschlossen, dass ab 2035 im Reich der untergehenden Sonne keine Neuwagen mit Verbrennermotor mehr verkauft werden dürfen – obwohl die Polit-Fürsten E-Autos selbst nicht einmal dienstlich nutzen wollen.
Vielleicht bieten englische Wettbüros demnächst folgendes Glücksspiel an: Wer überlebt 2035 – die EU oder das gute, alte Verbrennerauto? Wir hätten allerdings Pech, selbst wenn wir Glück haben sollten. Denn „deutsche“ Autos wären dann Made in China.
♦ So richtig viel Aufmerksamkeit bekommt die „Münchner Sicherheitskonferenz“ dieses Jahr nicht. Deshalb hat der neue Chef, ein gewisser Heusgen, kurzerhand die AfD ausgeladen, sowas läuft immer im Heiße-Luft-Geschäft.
♦ Nachdem Gerüchte hochkochten, „der Westen“ leide wegen der Ukraine unter Munitionsknappheit, ließ der alte Joe anscheinend den Freizeitballon (Anschaffungspreis 12 Dollar) eines Ballonflugvereins aus Illinois mit einer 400.000 Dollar teuren Rakete abschießen. Von wegen Munitionsknappheit. Wer hat, der hat.
♦ Boris Pistorius ist einer jener älteren Spezialdemokraten, die noch glauben, was in der Zeitung (wahlweise Spiegel, Bild, RND) steht, oder im Staatsfunk verbreitet wird. Als er als Ersatz der Verteidigungsministerin einberufen wurde, ging er folglich davon aus, dass alle guten Geister Panzer an die Ukraine liefern würden, nur Deutschland nicht. Dann war es genau umgekehrt. Boris, verwirrt: Er „habe nach der öffentlichen Berichterstattung anderes erwartet“.
Ähnlichen Fehlinformationen sitzt auch sein Chef Olaf auf. Der gibt allen Ernstes vor, sich bei der Unterstützung der Bevölkerung in Deutschland für den Kurs der Bundesregierung sicher sein zu können, dabei ist laut Umfragen das Gegenteil der Fall. Vielleicht sollte er mal langsam die Verantwortlichen für seine Pressemappe austauschen.
♦ Wenn sie nicht mehr weiter weiß, gründet die SPD bekanntlich einen Arbeitskreis. Nancy Faeser ruft derer gleich vier ins Leben, denn mit ihrem spezialdemokratischen Volljuristinnen-Latein ist sie längst am Ende. Hintergrund: Die „Wir haben Platz“-Kommunen und „Sicherer Hafen“-Städte ohne Fluss und Seezugang wissen die Hunderttausende, die sie gerufen haben, um bei ihnen kostenlos Quartier zu nehmen, leider nicht unterzubringen, und erwarten ausgerechnet von der Links-Außen-Ministerin Hilfe. Natürlich kam man zu keiner „einheitlichen Bewertung der Lage“. Für H.M. Broder ist die hessische SPD-Ministerpräsidentenkandidatin „ein Fall für den Verfassungsschutz“ (bei Bild TV). Ja, wenn der noch Maaßen hieße.
♦ Das führt uns direktemang nach Hildburghausen, wo H.G. Maaßen (CDU) für den Bundestag kandidierte. Maaßen, inzwischen Chef der WerteUnion, soll bekanntlich per Ausschlussverfahren aus der Partei gedrängt werden. Aber nicht mit den Hildburghausenern! Der dortige CDU-Kreisverband wehrt sich gegen die Transformation der CDU-Deutschland zur CDU-Wokistan und hat seinerseits einen Parteiausschluss wegen parteischädigenden Verhaltens beantragt, und zwar gegen das Merkel-Merz-Veilchen aus Schleswig-Holstein, die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Karin Quoten-Prien.
♦ Wenn ein Grüner fordert, dass „Migrationspolitik in Deutschland an die tatsächlichen Erfordernisse angepasst wird“, wenn derselbe findet, ein „Aufenthaltsrecht setze voraus, dass Geflüchtete sich in die gesellschaftliche Ordnung einfügen“ – ist der Grüne dann noch grün oder schon normal? Auf der grünen Titanic keine Panik, sondern Ausschussverfahren.
♦ Nachdem bereits am 3. Februar (!) ein mit Gefahrgut beladener Güterzug im amerikanischen Ohio eine schwere Umweltkatastrophe auslöste, bequemen sich jene medialen Umweltbeobachter in den Mainstream-Medien, die sonst jeden Eisbär zählen, schließlich doch noch, darüber zu berichten. Wir fassen das Geschehen mit den Worten des Kölner Stadtanzeigers zusammen: „Behörden (des von den Demokraten regierten Ohio; kleiner Hinweis von uns) halten Luft und Wasser für unbedenklich.“ Und ein paar Sätze weiter: Anwohner zweifeln an Behördenangaben – „Es ist schwer zu sagen, was wahr ist oder nicht.“ Ahrtal ist überall.
♦ Die vielen Opfer des politnärrischen Treibens der letzten Jahre, die sich an Weiberfastnacht auf den Straßen und Plätzen in Köln und Düsseldorf endlich wieder schunkelnd die Kante gaben, hatten sogar den Segen vom verrückten Karl Lauterbach, denn so der Narr bei „Lanz“: „Was Schwachsinn gewesen ist, wenn ich so frei sprechen darf, sind diese Regeln draußen.“
♦ Was machen mit all den Parteien-Trolls, für die es im wahren Arbeitsleben keinerlei Verwendung gibt? Für die wurden überall im Lande Antidiskriminierungsstellen eingerichtet, um wenigstens einige unterzubringen. Im grün-schwarz regierten Baden-Württemberg gibt es von solchen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen gleich acht, und die von Heilbronn hat nun einen Bäcker aufgefordert, seine Faschingskrapfen nicht länger mit lustigen Figuren (neben Chinesen, weißen Cowboys auch „Darstellungen schwarzer und indigener Menschen“) zu zieren. Denn solche Bilder hätten „nichts mit der realen Lebenswelt von schwarzen und indigenen Menschen zu tun“. Die Tätigkeiten der Diskriminierungsstellen hingegen schon.
♦ Und dann war da noch die Geimpfte in Heilbronn, die nun unter „Lähmungserscheinungen, Kraftlosigkeit und Schmerzen“ leidet, der der Richter kaltschnäuzig vorhielt, sie hätte ja wegen möglicher Nebenwirkungen vorher bei der Impfärztin nachfragen können, obwohl Lauterbach und sein teuer bezahltes Pressegefolge überall schrieben, dass Nebenwirkungen beim Pieks quasi ausgeschlossen sind.
♦ Soeben erreicht uns noch die Gästeliste beim informellen Panzer- und Raketen-Gipfel in München. Es grüßen herzlich und entspannt die Klitschkos, der alte Gauck, Chef Olaf, die unfassbare Ursula, der CIA-Chef, Platzhirsch Söder und – Sie glauben es nicht! – der Corona-Frontsoldat Karl Lauterbach…
Schönen Sonntag!
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