Wie steht unser Chef Olaf jetzt da? In Brüssel haben sie ihn mit den Panzerlieferungen an die Ukraine hereingelegt – die „europäische Panzer-Allianz“ wackelt, selbst die USA wollen erst im Herbst liefern – und nun will auch noch ein preisgekrönter Journalist herausgefunden haben, dass ausgerechnet Joe Biden unsere Nord-Stream-Pipelines in die Luft jagen ließ, wie der ehemalige polnische Außenminister Sikorski schon kurz nach den Explosionen feixte.
♦ Sicher, noch lassen sich Zweifel säen. Die deutschen Medien schweigen still, oder schreiben nun ganz anders über den Mann, der den Skandal aufdeckte, als noch vor einigen Jahren. „Der umstrittene US-Journalist Seymour Hersh“, schreibt ausgerechnet der hochumstrittene Relotius-Spiegel, habe nur eine einzige Quelle für seine Behauptung, die USA hätten den Anschlag verübt. Außerdem hätten die Amis bereits gesagt: Wir waren’s nicht. Dabei war der 85-jährige Hersh lange bekannt ganz genau dafür, eben das zu recherchieren, was die US-Regierungen quasi automatisch dementieren. Enthüllungen über das Massaker von My Lai im Vietnam-Krieg oder die Folterstation Abu Ghraib im Irak brachten dem Pulitzerpreisträger Hersh Weltruhm ein in Zeiten, als es Journalisten noch als ihre Aufgabe ansahen, die Regierungen und Mächtigen zu kontrollieren und sich sogar als Vierte Gewalt bezeichneten. Und nun?
♦ Chef Olaf versucht’s wie immer mit Humor, Humor ist bekanntlich ein Meister aus Deutschland, lenkt ab und außerdem ist Narrenzeit. Auf seine bekannt trockene Art gab der Kanzler den unbestreitbar besten Witz der Saison im Parlament zum Besten: „Wer kein Bleiberecht erhält, muss Deutschland verlassen.“ Das Protokoll verzeichnete daraufhin anerkennend „Gejohle im Bundestag“.
♦ Zur diesjährigen Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst an Annalena Baerbock für ihre zahllosen, lustigen Wortschöpfungen („Ostkokaine“, „Transporthubabrauber“, „Boris Botories“) hatten grüne Witze-Schreiber ihr eigens einen ganz neuen Kalauer mitgegeben. Sie wollte, so die Ministrierte in der Bütt, eigentlich im Leopardenfell erscheinen, aber dann hätte sie aus dem Kanzleramt keine Reisegenehmigung erhalten. Hihihi.
♦ Wirklich lustig aber ist es nur, wenn ein Witz auf Kosten von Impfgegnern, Reichsbürgern oder AfDlern geht. Oder wenigstens von Friedrich Merz. Da liegt die FDP-Spaßkanone Strack-Zimmermann ganz vorne. Die linke und grüne Frohsinns-Bagage konnte sich gar nicht einkriegen über deren Aachener Büttenrede, in der MASZ „Flugzwerg“ Merz zusammenfaltete, und selbst CDU-MP Wüst musste laut lachen über „Den (Merz) wollte zweimal keiner haben, weil nur schwerlich zu ertragen“, während sein Parteichef Fritz wie eingefroren neben ihm saß.
♦ MASZ in Aachen, von Hofreiters Anton hört man nix, da hat sich aus Deutschland Katrin Göring-Eckardt aufgemacht, die ukrainische Front zu stabilisieren. Eine Nele von der Pressebegleitung lässt uns teilhaben, wie KGE in Kiew „tanzt. Sie klatscht mit den Händen in der Luft, schließt die Augen, hüpft“. Ja, wo Göring-Eckardt ist, ist Kirchentag.
♦ Bei den Amis sitzt der Colt besonders locker, seit Joe Bidens Flugabwehr einen chinesischen Wetterballon, mit bloßem Auge vom Boden aus sichtbar, übersehen und tagelang über Montana hatte schweben lassen. Erst als der Himmelsspion in allen Nachrichtensendungen gezeigt wurde, musste der US-Außenminister einen Staatsbesuch in China absagen, und Joe befahl den Abschuss. Nun meldet das US-Militär, „ein weiteres Flugobjekt“ vom Himmel geholt zu haben, ohne zu wissen, was es ist, oder woher es gekommen sei. Getreu dem guten, alten Wildwest-Motto: erst schießen, dann fragen.
♦ Die erste Amtshandlung des Boris Pistorius als neue Lambrecht war bekanntlich die Bestandsaufnahme der vorhandenen, fahrtüchtigen Panzer bei der Bundeswehr. Er hätte sich den ganzen bürokratischen Aufwand sparen können und nur bei Selenskyj nachfragen müssen, der über die Lagerbestände bestens informiert ist. Denn soeben wird aus Brüssel gemeldet, dass der ukrainische Staatschef allen EU-Staaten detaillierte Waffen-Wunschlisten übergeben habe, die belegen, dass er über den Stand in den europäischen Waffenkammern mehr weiß als die jeweiligen Regierungschefs. Bevor der Militärische Abschirmdienst jetzt nach ukrainischen Spionen fahndet – die Listen dürfte er aus Langley haben. Berlin behauptet übrigens steif und fest, die deutsche Delegation habe keine Liste von Selenskyj erhalten, was aber daran liegen kann, dass Britta Ernst noch nicht in die Taschen ihres Gatten, Chef Olaf, geguckt hat.
♦ Ja, der Kanzler lässt es für viele an Kriegsbegeisterung fehlen, deshalb nutzte Selenskyj den hochumstrittenen Spiegel, weiter Druck auszuüben. „Ich muss ihn zwingen, der Ukraine zu helfen“, so das ukrainische Staatsoberhaupt für viele eher undiplomatisch über den zögernden Olaf. Oh, Moment, warten Sie. Ausgerechnet den Satz hat der Spiegel erfunden …
♦ Heute ist wieder mal Wahl in Berlin, und es steht die Frage im Raum: „Welches Schweinderl hätten Sie denn diesmal gern“? Die Grüne Jarasch, die Berlins Straßen zu Fußgängerzonen erklärt, bis Autofahren nur noch Bonzen mit Chauffeur Spaß macht? Oder SPD-Giffey, „weil sie es kann“, wie auf den Plakaten steht, und die uns, wenn sie es nicht kann, womöglich noch als Bundesinnenministerin droht? Oder wollen Sie CDU-Kai, der bis zum Schluss feste daran glaubt, dass Rot, Roter oder Grün ihren teuflischen Bund aufkündigen würden, um mit ihm zu koalieren?
♦ Ei verbibbsch, die Sachsen wieder! Bei diesem eigenwilligen wie freiheitsliebenden Völkchen kommt die AfD demoskopisch, wie die CDU, auf 29 Prozent, die Grünen, die Matt- und Knallroten zusammen nur auf 28 Prozent, und das Feigenblatt FDP (4 Prozent) wird gar nicht mehr gebraucht. Da beißen auch die aus einschlägigen Kreisen zusammengetrommelten Radaubrüder, die vor dem Königsteiner Haus der Begegnung in Hessen herumlungerten, um die 10-Jahre-AfD-Party zu stören, sowie die „demokratischen“ Bußprediger in Presse, Funk und Fernsehen keinen Faden ab.
♦ Gerade mal eine Million der 14- bis 49-Jährigen schalten noch die Tagesschau ein, das Heute-Journal nicht mal mehr 500.000 (Zahlen vom Freitag) – da dünkte es den WDR-Programmdirektor, dass es womöglich besser sei, nur noch im Notfall zu gendern. Und beim Zweiten? Da will man gleich das ganz große Rad drehen, aber: Wetten, dass … es das ZDF mit seiner ausländischen Staatsfunk-Allianz nicht schafft, in den nächsten hundert Jahren eine Twitter-Alternative auf den Weg zu bringen …???
Schönen Sonntag!
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