Tichys Einblick
Blick zurück – nach vorn

Blackbox KW 51 – Schöne Bescherung (Teil acht*)

Nachdem die Bundesregierung alle Welt großzügig mit Milliarden beschenkt hat, bleibt für die schon länger hier Arbeitenden nur die Weihnachtsansprache Frank-Walter Steinmeiers. Umtausch ausgeschlossen.

Auch wenn Sie, liebe Leser, aus welchem Grund auch immer, dieses Jahr keinen Weihnachtsbaum angeschafft haben sollten, müssen Sie nicht gleich befürchten, von Friedrich Merzens CDU aus diesem, unserem Leitkultur-Land verstoßen zu werden. Fritz meint nur, „sich einen Christbaum zu kaufen, gehört zu unserer Art zu leben“,
 und das ist ja auch grundsätzlich richtig.

♦ Bauernweisheit zur Lage: Erstickt Berlin im grünen Mist, ist’s gut, wenn da ein Bauer ist. Nun wurden gleich ein paar Tausend Landwirte in Gülle-Town Berlin vorstellig und deren Präsident (nicht Frank-Walter!) kündigte dem völlig verstörten Gemüse-Minister Özdemir an: Wenn die Dieselsubvention abgeschafft wird, „werden wir ab 8. Januar überall präsent sein in einer Art und Weise, wie es das Land noch nicht erlebt hat“. Und schon hören wir aus dem Regierungslager: „Bei den Bauern müssen wir noch einmal ran“,
 getreu der Viertel-vor-Zwölften-Bauernregel: „Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt“.

♦ Nachdem der in unseren Medien herbeiphantasierte Sieg der Ukraine von der Wirklichkeit umzingelt wurde wie Robert Habecks Wirtschaftspolitik, wird nun die Sprachregelung vom bestens integrierten Ukrainer umgeschrieben. Der vor dem Kriegseinsatz Geflohene schwänze nämlich in Wahrheit unsere liebevoll eingerichteten Integrationskurse, 
verweigere die Arbeitsaufnahme, weil er auch mit dem Bürgergeld prima zurechtkommt. Aber damit soll bald Schluss sein, denn über alle Medien-Kanäle flattert ihm nun schon mal die Ankündigung eines Einberufungsbefehls ins Haus, sollte er in Gagaland ordnungsgemäß angemeldet sein.

♦ Was Marie-Agnes Strack-Zimmermann für die FDP, ist Roderich Kiesewetter für die CDU. Der regte, etwas unpassend zum Fest des Friedens, an, er würde die immerhin gut 40 Brigaden Ukrainer, die sich derzeit in Deutschland aufhalten (zum Requirieren und Fouragieren könnte man meinen) gerne sofort an die Front schicken. „Natürlich könnten die Ukrainer dann versuchen, Asyl zu beantragen“, so Roderich, „es gibt allerdings keine Pflicht, automatisch Asyl zu gewähren.“ 
Da ist der Christdemokrat leider etwas weltfremd. Denn Asylgewährung an Jedermann (m/w/d) ist schließlich deutsche Staatsräson.

♦ Gerade mal 17 Prozent der Bundesbürger wären „auf jeden Fall“ bereit, Deutschland im Falle eines militärischen Angriffs zu verteidigen, weitere 19 Prozent gesellten sich „wahrscheinlich“ dazu. Von den Grünen würden sich gleich 91 Prozent vom Acker machen,
 obwohl deren Politiker alles tun, die Lage im Land und auf der Welt zu destabilisieren.

♦ Auch in den USA werden die Soldaten knapp. „Schlechte Bezahlung, mieses Essen und dann diese Fitness-Tests!“, jammern junge Leute mit Klarnamen und in Uniform. Sie hätten sich das Soldatenleben ganz anders vorgestellt. Dabei hatte die Army mit Billigung von Chief Joe extra woke PR-Kampagnen mit Drag-Shows und -Paraden inszeniert, Motto „Diversity, Equality, Inclusion“, sodass am Ende der Eindruck entstehen musste: Lustig ist das Soldatenleben, Faria, fariaho. Im Kriegsfalle genügt elegantes Knöpfe drücken, die Frisur bleibt sitzen wie bei Ursel von der Leine. Aber offenbar wurde der Drill-Sergeant doch nicht abgeschafft, und so erleben die US-Streitkräfte gerade eine Tik-Tok-Meuterei, wie es die britische Daily Mail nennt.

♦ Wer hätte gedacht, dass sich unsere Spezialdemokraten mit denen vom anderen Ufer des Atlantiks dermaßen gut verstehen würden wie Genosse Georg aus Ludwigshafen, angeblicher Mitarbeiter im Hubertus-Heil-Ministerium, und Senatorenassistent Aidan Irgendwas, die in den Räumen des US-Senats ganz zwanglos verkehrten und davon schöne Erinnerungsvideos machten. 
Da darf man schon gespannt auf den Gegenbesuch im Bundestag sein.

♦ Wenn Nancy Faeser und Annalena Baerbock das neue Gemeinsame Europäische Asylsystem loben, kann die Reform kaum im Sinne Deutschlands sein. Ein CDU-Mann namens Throm fasst den Kokolores denn auch mit den passenden Worten zusammen: „Es wird Jahre dauern, bis klar ist, ob die geplante Reform überhaupt etwas ändert und ob das neue Verteilungsverfahren Deutschland wirklich entlastet.“

♦ Dabei ist es gar nicht so schwer, wirksame Akzente zu setzen. Mit wenigen Regeln wie „Personen, die wegen eines Verbrechens verurteilt wurden, können nicht mehr Staatsbürger werden“, „Doppelstaatlern wird bei schweren Straftaten gegen die Polizei automatisch die Staatsbürgerschaft entzogen“, oder „Wer keinen Aufenthaltstitel hat und dennoch im Land lebt, macht sich strafbar“ würde schon viel erreicht. Aber eher fließt der Rhein bergauf als dass solche Maßnahmen von einer liberalsozialistischen deutschen Regierung beschlossen würden. Diese gelten stattdessen ab sofort in Frankreich, verabschiedet von Senat und Nationalversammlung mit großer Mehrheit (Mitte-Koalition von Präsident Macron, Konservative und Marine Le Pens Partei).

♦ Träumt BDI-Präsident Siegfried Russwurm schon von chinesischen Verhältnissen? Russwurm fordert eine „gesellschaftliche Bewegung“ gegen die AfD, weil die „schlecht für dieses Land“ sei. 
Offenbar findet Russwurm, dass Wirtschaftszerstörer Habeck und dessen Deindustrialisierungs-Partei ein Segen für den Industriestandort Deutschland sind. Das muss dieses Stockholm-Syndrom sein.

♦ Was immer sie Chef Olaf verabreicht haben, es wirkt auch nicht besser als das Zeug, das Millionen anderen gegeben wurde: Corona trotz Moderna, Biontech und Co. Inzwischen wurde klammheimlich Impfe für vier Milliarden entsorgt.


♦ Und dann ist da noch die Klage eines Edeka-Filialleiters, der sich beschwert, eine gewisse Klientel (mit Migrationshintergrund) würde „Rucksäcke und Taschen voll machen und ohne die Ware zu bezahlen durch den Eingang wieder rausgehen“, als seien sie in Kalifornien, wo die Linken schon vor Jahren das Einkaufen ohne bezahlen eingeführt haben. Für die Polizei in Regensburg sind die Freeloader übrigens alles alte Bekannte aus Tunesien.

♦ Ein Land, dessen Wirtschaftsminister seine Dissertation mit dem Satz beginnt 
„Wenn das, was Kant als Allgemeine Anschauungsformen a priori definierte, medial gebunden und mit konkretem Gehalt gefüllt wird, sind die Ergebnisse der Interpretation von den verschiedenen Strukturqualitäten der zu unterscheidenden Gattungen abhängig“, muss sich über nichts mehr wundern.

* Die Blackbox erscheint nun schon im achten Jahr. Ich danke für Ihre Treue.

Frohe Weihnachten!


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