Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 5 – Doppelmoral de luxe

Natürlich dürfen Berufsklimakleber Fernreisen machen, wenn sie die Flüge als Privatleute buchen. Das ZDF will, gemäß selbstentworfenem Sendeauftrag, die alten Leute vor der Glotze loswerden. Und Nancy Faeser geht in Teilzeit …

Als hätte Chef Olaf nicht Sorgen genug! Nachdem ihn die Amis und die Verbündeten in der Panzerfrage über den Tisch gezogen haben, wollen nun auch seine Partei-Damen ein paar grundsätzliche Änderungen vornehmen. Der einen – Genossin Barley – gefällt‘s in Brüssel nicht wirklich, die andere zieht‘s ins Hessische: Genossin Faeser würde lieber im vornehmen Wiesbaden residieren, als im versifften Berlin zu dilettieren.

♦ Parteichef Klingbeil tönt bereits „Nancy ist die Richtige für Hessen“ und auch in ihrem Ministerium wären wohl viele froh, würde das mit dem Umzug klappen, allen voran der frisch von Faeser beförderte Parteigenosse, der rein zufällig auch Faesers Vermieter ist. Die dann wieder freiwerdende, gerade erst auf Staatskosten standesgemäß aufgerüstete Wohnung könnte er wohl gleich noch teurer weitervermieten. Hm. Den eigenen Vermieter und Parteigenossen schnell befördern – ist das noch typischer SPD-Filz oder schon Korruption?

♦ Leider steht noch eine Klitzekleinigkeit der Verbesserung von Nancys Lebensumständen im Wege – die Landtagswahl im Oktober. Die Union liegt vorn, auch wenn den amtierenden Ministerpräsidenten kaum einer kennt (müssen Sie auch erst googeln, oder, verehrte Leser?). Um die SPD steht‘s eher schlecht. Gerade erst ist der korrupte Peter, Ex-OB von Frankfurt, aus der SPD ausgetreten, weil die Genossen so gemein zu ihm waren. Und Nancy bringt schließlich auch noch ihren Amtsmalus als schlechteste Innenministerin aller Zeiten mit.

♦ So hat Chef Olaf bis zum Oktober nur eine Teilzeit-Innenministerin, was für‘s Land gar nicht mal so tragisch wäre, aber wenn es wider Erwarten klappt? In der SPD ist weit und breit keine geeignete Frau als Nachfolgerin in Sicht. Sicher, Parteichefin Saskia Antifa Esken hält sich für geeignet, aber da müssen selbst die SPDler lachen. Bleibt mal wieder nur Franziska Giffey, an der die Genossen einen Narren gefressen haben.

♦ Die wird zwar die Berliner Neuwahlen verlieren und hätte damit theoretisch Zeit, allerdings könnte die Neuwahlentscheidung des Berliner Verfassungsgerichts vom Bundesverfassungsgericht für nichtig erklärt werden. Damit hätten die Berliner quasi nur zum Spaß gewählt und Franzi bliebe Regierende. Wie meinen? Ob eine solche „Wahl unter Vorbehalt“ unter diese „verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“ fällt, vor der unser Geheimpolizist Haldenwang gewarnt hatte? Das weiß der selbst nicht, hat ihm damals jemand ins Manuskript reingeschrieben.

♦ Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps, das gilt auch für Luisa und Yannik, die in der offenbar nicht schlecht zahlenden Klimabranche tätig sind. Wenn also ein Berufsklimakleber in seinem Urlaub nach Bali fliegt, ist das Privatsache, kapiert? Die Straßenblockierer „haben den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer. Das muss man auseinanderhalten können“. Und dem Klima ist das völlig egal, das weiß doch jedes Kind.

♦ Aber es ist dem Yannik doch noch wichtig, festzuhalten, dass die mehrmonatige Südostasienreise – Thailand, Bali, Trallala – „ein langjähriger Traum von Luisa“ war, und das weiß ja selbst Chef Olaf (siehe oben), wenn Frauen träumen, ob vom Blumenstrauß, einer beruflichen Veränderung oder einer Weltreise, dann weiß mann, was er zu tun hat. Nachdem die Zwei wohl ausgerechnet in der Bild-Zeitung gelesen hatten, dass ihre Sitzplätze nach Thailand mit anteilig 1,4 Tonnen CO2 zu Buche schlagen (das konnten sie vorher nun wirklich nicht wissen, bei dem, was man heute in der Schule und im Klimaklebeseminar nicht lernt), werde der Rückflug „der letzte unseres Lebens“ sein (zu lesen bei taz). Die werden sich doch nichts antun!?
Sie sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen, denn wenn sie erst mal große Grüne geworden sind, können sie jederzeit und gewissensfrei mal eben zum „Eisessen in Kalifornien“ fliegen, wie die grüne Bayern-Katha.

♦ Chef Olaf war übrigens in Brasilien. Wie Sie wissen, verehrte Leser, hat Olaf einen Klimaclub gegründet, und da wollte er den neuen Landeschef Luiz Inácio „Lula“ da Silva mal fragen, ob der nicht Mitglied werden will. Wegen dem Regenwald und so. Außerdem bräuchte die Ukraine Munition für den Gepard-Panzer. Die habe man doch mal an Brasilien verkauft und hätte man jetzt gerne zurück.
Also mit seinem Klimaclub könne er ihn mal gernhaben, sagte Lula, und was die Waffen für die Ukraine betrifft: „Brasilien ist ein Land des Friedens. Und deswegen will Brasilien keinerlei Beteiligung an diesem Krieg – auch nicht indirekt.“ Vielleicht hätte Olaf Friedenskanone Saskia Esken und Panzerhaubitze MASZ von der FDP als argumentative Unterstützung mit auf die Reise nehmen sollen.

♦ Es macht uns, zugegeben, etwas nervös, wenn ausgerechnet das Corona-Kampfblatt Spiegel nun schreibt, die Frage sei nicht, ob eine neue Pandemie die Menschheit heimsuchen wird, sondern wann. Und dass „Forschungsteams bereits jetzt an Gegenmitteln arbeiten“. Und dann fragt die vom Pharma-Aktien-Mogul Bill Gates gesponserte Postille tatsächlich: „Wie wappnet man sich gegen eine noch unbekannte Krankheit?“ Haben die denn noch nie vom „Project Veritas“ gehört? Da erklärt ein Pfizer-Forscher doch vor versteckter Kamera haarklein, wie das laufen kann: Neue Corona-Varianten im Labor züchten und gleichzeitig entsprechende Gegenmittel bereitstellen …

♦ Übrigens: Wegen der Corona-Schulschließungen lässt Karl schon mal ausrichten, dieser Drosten sei eigentlich an allem schuld.

♦ Sollte man Biberach (30.000 Einwohner, Oberschwaben, Baden-Württemberg) meiden? Gibt es eine Reisewarnung? Jedenfalls überfielen „junge Männer“ einen 74-Jährigen, einen anderen, Gleichaltrigen, prügelten sie ins Krankenhaus. Dann attackierten sie einen 66-Jährigen und schließlich einen 16-Jährigen. An einem Wochenende. Die „jungen Männer“ von „südländischem Aussehen“ (Polizeibericht) marodierten in Gruppen zu sechst, zu siebent oder zu zehnt, wurden mal als „nordafrikanisch“, mal als „indisch“ beschrieben. Der wegen einer gelben Jacke Auffälligste der Gruppe war am Ende ein 15-jähriger „Deutscher“, „seit einigen Jahren der Polizei bekannt“. Staatsfunk und SZ im schwarzgrünen Musterländle der bunten Vielfalt brachten über den Migrationshintergrund der Täter kein Wort.

♦ Wenn die Leute sich partout nicht integrieren wollen, muss man ihnen halt so viele Neubürger vor die Türe setzen, bis sie klein beigeben. So soll es nun in Upahl sein. Schließlich haben sich die Bürger in Mecklenburg-Vorpommern in freien Wahlen für eine Regierung aus Kommunisten und Spezialdemokraten entschieden, und die Regierung weiß, was gut ist für Land und Leute. Manu Schwesigs Regierung versteht überhaupt nicht, warum plötzlich so ein Zores gemacht wird, um gerade mal „400 Menschen“ (ZDF), die in der 500-Seelen-Gemeinde Upahl angesiedelt werden sollen. Jedenfalls werden ab Dienstag die Container gebaut, und vielleicht kriegt Upahl ja auch eine eigene Polizeistation. Wegen der vielen Nazis.

♦ Haben die Chinesen mit einem Spionage-Ballon „Atomwaffen-Stützpunkte in den USA auskundschaften“ wollen und dabei gehofft, dass die leichtgläubigen Amis das fremde Fluggerät als UFO-Sichtung einstufen würden? China sagt: Buh! („nein“) Es handele sich lediglich um einen Wetterballon zur Klimaforschung, der vom Wege abgekommen sei. Donald Trump, der Klimaleugner, hat darauf nur eine Antwort: Abschießen das Ding! Und auch für den Sicherheitsexperten der CDU, Johann Wadephul, ist es mal wieder fünf vor Zwölf.

ZDF-Chef Himmler will nicht länger die älteren Herrschaften mit seinem Programm zu Bett bringen, weshalb er 100 Millionen Euro Gebührengelder für eine „Verjüngungskur“ – des Programms, nicht der Zuseher! – bereitgestellt hat. Obwohl das Zweite eben wegen seiner Altersstruktur der erfolgreichste TV-Sender in Deutschland war. Man begeht in Mainz quasi Selbstmord aus Angst vor dem Sterben. Unter Verjüngung versteht man beim ZDF sowas wie Böhmermann oder, ganz frisch, Frau Hayali ins heute journal. Auch Rosemunde Pilcher gehört zu den „erfolgreichen und liebgewonnenen Programmen, von denen wir uns trennen müssen“? Werden stattdessen die Kinderbücher vom Habeck verfilmt? Bekommen die grünen Teletubbies den Samstagabend? Wenn Himmler Glück hat, merken es die Alten nicht mal …

♦ In der Ukraine macht Ursula von der Leyen, als ehemalige Verteidigungsministerin mit einer gewissen Expertise ausgestattet, jetzt Ernst. und will der Ukraine nun 35 Millionen Energiesparbirnen zur Verfügung stellen. Die Ukrainer, so die Kommissarin von der Leine, könnten ihre alten Glühbirnen gegen die LED-Lampen „bei der Post umtauschen“.


Nicht genug? Lesen Sie Stephan Paetow täglich auf
https://www.spaet-nachrichten.de/


Die mobile Version verlassen