Unser Chef Olaf ist kein Mann der übereilten Schritte. Jede Schummelei ist von langer Hand vorbereitet, und wenn mal eine auffliegt, so lautet die Devise des Rechtsanwalts aus Osnabrück: „Die Dinge werden jetzt sehr sorgfältig diskutiert“, und nein, man erlebe ihn „nicht als einen Menschen ohne Zuversicht“. Warum auch? Zwar wurden gerade 60 Milliarden eingefroren – der Doppel-Wumms (200 Milliarden für dies und das) dürfte der nächste Rohrkrepierer der Ampel sein –, aber die frisch versprochenen vier Milliarden Bakschisch für Afrika sind noch genauso im Pott wie weitere Milliarden für die Ukraine, die Parteifreund Pistorius zugesagt hatte.
♦ Während der Chef Gelassenheit zur Schau trägt, täuscht Komplize Lindner Entschlossenheit vor und wirft ein neues Zauberwort in die Hirne des mit sprachlichem Blendwerk („Kindertagespflegepersonen“) überreich verwöhnten Bürgers: „Haushaltssperre“, oder wie ein Genosse im Finanzministerium formuliert, es werden „alle in den Einzelplänen 04 bis 17 und 23 bis 60 des Bundeshaushaltsplans 2023 ausgebrachten und noch verfügbaren Verpflichtungsermächtigungen mit sofortiger Wirkung“ gesperrt.
♦ Das klingt gut, heißt aber, es läuft alles weiter wie gehabt. Denn auf die Haushaltssperre folgt in der Logik der Liberalsozialisten zwingend die „Außergewöhnliche Notsituation“, und schon sind die eingefrorenen Milliarden alle wieder da. Nur den schon länger hier Arbeitenden werden bei der Gelegenheit die Unterstützung beim Heizen und andere Entlastungen gestrichen.
♦ Wer würde bezweifeln, dass sich das Land seit Antritt des Kabinetts Scholz in einer außergewöhnlichen Notsituation befindet? Die Habeckonomics, inklusive großer Heizungs-Transformation – in Trümmern. Die Energieversorgung dank feministischer Außenpolitik unterbrochen (unser moralisch weniger gefestigtes Nachbarland Österreich bezieht nach wie vor 60 Prozent seines Erdgases aus Russland). Die großzügige Alimentierung aller ins Bürgergeld-Geflüchteten gibt dem Haushalt den Rest.
♦ Ist die Ampel eine Bande von Ganoven, wie laut Focus Alexander Dobrindt (CSU) insinuierte? Oder handelt es sich eher um Taugenichtse und Nichtsnutze, wie Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger meint? Beim geschmeidigen Föhngeist Markus Lanz, ZDF, führte Aiwanger detailliert aus: „Ein Taugenichts ist auch jemand, der in einer Regierung sitzt, keinen Schulabschluss hat, den Leuten Käse erzählt und selber noch nie gearbeitet hat, und am Ende Dinge an die Wand fährt. Auch das ist ein Taugenichts.“ Auf gewohnt hinterlistige Art wollte Lanz dann Namen hören, um Aiwanger in eine juristische Bredouille zu manövrieren, aber der meinte lakonisch, da könne Lanz auch alleine draufkommen. „Meinen Sie Ricarda Lang?“, lockte Lanz. „Oder meinen Sie Kevin Kühnert?“ Wir haben extra noch einmal nachgeschaut. Unter „Bildung“ findet sich bei Lanz eine Ausbildung als Funker beim italienischen Heer und eine zum Kommunikationswirt. Da müsste er doch eigentlich wissen, dass weder Kühnert noch Lang „in einer Regierung sitzen“.
♦ Es wäre wirklich zu komisch, wenn’s am Ende ausgerechnet die, auf deren Klage hin das Verfassungsgerichtsurteil zustande kam, selbst zerreißen würde. Aber genau so sieht es aus. Denn schon fallen die eigenen Kameraden Wendelin (dem, der die Wende bringt) Merz in den schmalen Rücken. Als erster kam Berlins Kai Wegner mit dem Dolch im Gewande, und auch die Parteifreunde Haseloff und Kretschmer „zeigen sich offen“ für eine Reform der Schuldenbremse. Die Schuldenbremse müsse zwar bleiben, so der gewiefte Haseloff, aber für „Zukunftsinvestitionen“ müssten „verfassungskonforme Möglichkeiten gefunden werden, diese zu realisieren“. Zukunftsinvestitionen? Werden nicht alle Staatsausgaben dem Bürgenden als solche verkauft?
♦ Chef Olaf und unsere Annalena Baerbock haben sich längst dringenderen Problemen zugewandt und, wie der Spiegel schreibt, „ihre Chefdiplomaten auf eine diskrete Nahostmission geschickt“, wo es „in vertraulichen Gesprächen vor allem um die Frage geht, wer den Gazastreifen nach dem Krieg regieren soll“. Wir wollen nun hier nicht in Imperialismus-Verdacht geraten, aber wäre es nicht wirklich eine gute Idee, wenn Olaf und Annalena den Job noch mitübernehmen würden? Bei uns gibt’s ja derzeit eh kaum was zu tun. Ansonsten könnten die 2 Millionen Gaza-Bewohner auch bei uns Quartier nehmen. Ein erster Schritt ist mit 320 heimgeholten „Deutschen“ samt Anhang schon gemacht.
♦ Parteifreunde und Mitleidige anderer Parteien machen sich derweil Sorgen um Thüringens Bodo Ramelow, der offenbar zu viele lange Tage und Nächte vor dem Computer verbringt und es nun an den Nerven hat. „Achtung liebe Patrioten“, wirrte der auf nicht ganz lupenreine Art zum Ministerpräsidenten gekürte Kommunist auf X (vormals Twitter), „heute Abend sprühen unsere Flugzeuge nicht, aber die Thüringer Reichsflugscheibe kommt zum Einsatz und hat was für Euch mitgebracht: mRNA. Dann braucht ihr nicht mehr Impfen! Impfen! Impfen! Impfen! Impfen! Impfen! Impfen! Impfen!“ „Brauchen zu“ könnte ein Sprachkundiger einwerfen, aber das scheint uns denn doch zu kleinlich. Jedoch acht Mal „Impfen!“? Eine versteckte Botschaft auf Nebenwirkungen? Schon länger leidet Bodo unter Verfolgungswahn, Bots und Stalker, die er „im rechtsradikalen Lager“ vermutet, trieben ihn in den Wahnsinn, beziehungsweise eben nicht, denn wenn auch mancher, „der nicht so stabil ist wie ich“, an solch einem Stalking zerbrechen könne, so „erreicht das meine Seele nicht“. 10.000 User habe Bodo bereits geblockt (während der Dienstzeit?), unser Rat wäre eher eine Twitter-Pause.
♦ Apropos Nebenwirkungen. Bei der flächendeckenden Corona-Bespritzung haben die Herrschaften ein wenig geschummelt. So bekannte die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA, „dass die Covid-Impfstoffe nie für die Bekämpfung oder Reduktion von Infektionen zugelassen wurden, dass diese sogar die Wahrscheinlichkeit einer Infektion bei geimpften Personen erhöhte, und dass die EMA mit Nebenwirkungen und Erkrankungen kurz nach der Impfung rechnete“. Wofür wurden die Stoffe dann zugelassen? Egal, denn die Verabreichung auch an Kinder geschah nur zu unserem Besten, die Partei liebt uns schließlich alle.
♦ Erfinderisch ist, wer verwischt, was nicht mehr zu ändern ist. Nach einem Überfall einer messermordenden Migrantenbande auf ein Dorffest im Südosten Frankreichs (um „Weiße abzustechen“) fiel der offenbar orientierungslosen FAZ nur ein: „Die extreme Rechte sieht ihre Befürchtungen bestätigt.“ Die narkotisierten FAZ-Leser haben solche Befürchtungen anscheinend nicht.
♦ Auch hierzulande lässt sich nicht länger verheimlichen: Die Zahl der Gewaltverbrechen jugendlicher Migranten wächst (für die Betroffenen und die Statistik) spürbar (BKA). Aber kein Grund zur Sorge, lieb’ Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu Nancy, die Wacht vom Main! Gleich in acht Bundesländern ließ die rote Faeser ihre Truppen gegen 20 Reichsbürger aufmarschieren.
♦ Und nun zum Sport. „Uns fehlen die deutschen Tugenden“, zürnte der große Sportphilosoph Rudolf Völler nach zwei verlorenen Auswärtsspielen der „Mannschaft“ in Bürlün und Wien, und zu solchen Tugenden zählt Rudi den unbedingten Willen, „dem Gegner wehzutun“. Auch mancher Balltreter spricht sich offen und ohne Furcht vor Repressalien des Innenministeriums für den Einsatz speziell deutscher Charaktereigenschaften aus, um der fußballerischen Bedeutungslosigkeit zu entkommen. Sportkamerad Füllkrug zählt auf: „Wir müssen unseren Mann stehen, Brust raus und marschieren, marschieren, marschieren.“ Nix mehr mit Regenbogen-Armbändchen, Hand vorm Mund vor Spielanpfiff, Solidaritätsbekundungen mit diesen und jenen – und das kurz bevor die große Nancy-Faeser-Abschiedsshow (Fußball-EM) im nächsten Jahr im von allen Tugenden befreiten Allemannda über die Bühne gehen soll? Übrigens. Der Einzige, der sich an Rudi Völlers Forderung, „dem Gegner wehzutun“, gehalten hat, war der Essener Leroy Sané, der mit einer Roten Karte vom Platz flog.
♦ Die deutschen, eigentlich preußischen Tugenden, führen uns ohne Umweg ins Preußen-Schloss Bellevue, wo unser Genosse Präsident die Fahne, beziehungsweise die Tradition der Ordensverleihungen hochhält. Anders als im alten Preußen wird heute mit der Verleihung von Auszeichnungen aller Art nicht mehr gegeizt, sondern alphabetisch oder nach Parteizugehörigkeit vorgegangen. Begrüßen wir als neue Exzellenzen: Malu Dreyer, SPD, ausgezeichnet für ihre ‚außergewöhnliche Betroffenheitsperformance im Ahrtal-Drama‘, Grünen-Kretschmann für ‚Energiespartipps mit Waschlappen‘, Stephan Weil, SPD, erhält die Auszeichnung für den ‚Besuch von Benefiz-Konzerten nach Feierabend‘ und Parteifreund Dietmar Woidke für ‚großzügige Subventionsverteilung‘. In der Kategorie ‚Wiedergewinnung von verlorenen AfD-Wählern durch ‚vernünftige Arbeit‘‘ konnte sich Reiner CDU-Haseloff durchsetzen, und SED-Ramelow hat die Auszeichnung für seine ständigen ‚Nachtschichten bei Twitter und Telegram trotz schwerer Nebenwirkungen‘ (siehe oben) sowie Candy Crush Platin Level verdient.
Schönen Sonntag!