Tichys Einblick
Blick zurück – nach vorn

Blackbox KW 40 – Deutschland einig Vaterland

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen – und mal ehrlich: Trotz Gauck und Steinmeier haben wir die deutsche Einheit doch ganz gut hingekriegt.

Bilanz zum Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober): Es ist zusammengewachsen, was zusammengehört. Ost-Politiker wie West-Politiker haben bei ihren Dissertationen abgeschrieben, Autobahn- und Eisenbahnbrücken sind hier wie da in gleich schlechtem Zustand – es geht doch, und es lebe Deutschland einig Vaterland (alte, verschollene SA-Losung?).

♦ Ach, hätte man nur nicht zwei alte Böcke zum Gärtner gemacht! Seit 2012 waren ein Pfaffe und ein Sozialist dafür verantwortlich, die Pflanze Deutsche Einheit zu pflegen, stattdessen zertrampelten sie für billigen Applaus, was langsam wuchs. Der eine faselte von Hell- und Dunkeldeutschland, der andere lässt kaum eine Gelegenheit aus, zu zeigen, dass er sich das Etikett Frank-Walter, der Spalter, redlich verdient hat.

♦ In Berliner Verlagshäusern wurde die Israel-Fahne hochgezogen, Redakteure benannten bereits Ziele im Iran, die dringend bombardiert werden müssten. Auf den Straßen der Stadt tanzten derweil solche, die sich über iranische Raketen freuten, die ihre Ziele offensichtlich getroffen hatten. Folgt nun Bombe auf Bombe, Vergeltung auf Vergeltung? Hier ist diplomatisches Geschick gefordert. Unsere Annalena will die Bundeswehr als Schutztruppe an die Grenze zwischen Gaza und Israel entsenden,
Chef Olaf will lieber erst mal telefonieren. „Scholz will Putin anrufen“, sondermeldeten die Gazetten, um kurz darauf kleinlaut zu berichten: Der Kreml sehe „keine Themen“ für ein Telefonat zwischen Putin und Scholz.

♦ Betrachten wir die Weltlage vom deutschen Standpunkt aus (womit nicht der von Annalena Baerbock gemeint ist!). Durch US-Kriege der letzten Jahrzehnte befeuert – Syrien, Afghanistan, Irak – machten sich Millionen Muslime auf den Weg nach Europa, vorzugsweise Deutschland. Hinzu kamen Maghrebiner, angelockt durchs SPD-Bürgergeld. In deren Aufnahme und üppiger Versorgung scheint, in den Augen alles entscheidender Kräfte, die Hauptaufgabe Schlands zu liegen. Nun kommen noch Flüchtlinge aus Gaza und dem Libanon hinzu. Die ersten wurden bereits eingeflogen. „Unter den 200 Personen befinden sich vor allem Deutsche, die medizinische Hilfe benötigen, oder Familien, die wegen der Kämpfe im Südlibanon obdachlos geworden sind“ (Bild). Der Krieg auf unseren Straßen wird dadurch weiter befeuert. Schon von den jetzigen Freudentänzern nach dem Iran-Schlag zeigte sich Nancy Faeser „entsetzt“, aber natürlich hat sie eine Lösung: „Hier braucht es auch aus meiner Sicht glasklare Stoppzeichen.“
 Solche neuen Stoppzeichen (kein Messer, keine Schusswaffen, keine Fahnen) hat sie wahrscheinlich schon beim Schildermaler in Auftrag gegeben.

♦ Rund 48 Prozent der Bürgergeldempfänger haben noch keinen deutschen Pass, 

obwohl der längst freimütig verteilt wird wie Handzettel am Ballermann. Da sieht man mal wieder, wie langsam die Behörden arbeiten. An den Syrern, Afghanen, Marokkanern… (bitte Liste selbstständig ergänzen) liegt es jedenfalls nicht. Die Zahl der Einbürgerungsanträge hat sich seit dem neuen Gesetz verdoppelt.

♦ Inzwischen sind auch die Gefängnisse voll, obschon alles zu deren Entlastung getan wird. So fand Homeland NRW-Sheriff Reul, dass der polizeibekannte Syrer, der in Essen mit Brandbeschleuniger und Machete 30 Menschen, darunter 2 Kinder schwer verletzte, „psychisch nicht 100%ig auf der Linie“ sei.
 Eine beliebte Diagnose von Politik und Staatsanwaltschaften, auf die Art hat sich die Zahl der „Schuldunfähigen“ in den letzten Jahren verdoppelt.

♦ Grausam ist das Leben auch in der Politik! Wegen „menschenverachtendem Hass“ will Tessa Ganserer nicht mehr in den Bundestag, berichten mitfühlend die Gazetten. 
Die arme Frau! Ist es denn wirklich wahr, dass die Grünen der Försterin aus Niederbayern keine Listenplatzgarantie geben wollen – Tessa kam über Listenplätze 2 x in den Landtag und 1 x in den Bundestag –, nur weil da im nächsten Jahr einige Posten wegfallen? Das wäre jetzt nicht direkt menschenverachtend, hundsgemein schon.

♦ Aber es gibt auch Gutes zu berichten. Chef Olaf hielt „die erste queerpolitische Rede eines Bundeskanzlers in der Geschichte“.
 Anlass war wohl eine Art Transenfest der SPD im Bundestag. Chef Olaf, der alte Queerdenker, war zum Anlass zwar etwas unpassend gekleidet – er hätte sich wenigstens ein Kleid von Nancy Faser (Wie meinen? Zu groß?) oder wenigstens von Saskia Esken ausleihen können, um völlig authentisch rüberzukommen –, aber die Gemeinde hat’s ihm nachgesehen.

♦ Sie üben noch, aber es geht voran. Jedenfalls lobte Sahra Wagenknecht ihre Buhlschaft, bestehend aus Kretschmer (Sachsen), Voigt (Thüringen) und Woidke (Brandburg) ausdrücklich in der FAZ: „Ein kluger und differenzierter Beitrag“ sei das, was die drei Polit-Bachelors da zu Papier gebracht haben. Von einem „stärkeren diplomatischen Engagement Deutschlands“ zur Beendigung des Ukraine-Krieges ist da die Rede, von „Russland an den Verhandlungstisch zu bringen“.
 Unionsvater Merz polterte schon, wenn das so weitergeht, dann bräuchten seine zwei Bengels Voigt und Kretschmer gar nicht mehr nach Hause zu kommen. Woidkes Richtliniengeber, Chef Olaf, erholt sich noch von seinem letzten Machtwort, mit dem er durchsetzte, dass Schland gegen die EU-Zölle für E-Autos aus China stimmte. Vergebens übrigens.

♦ Versteh einer die grüne Logik! Angeblich wollen sie günstige E-Autos für ihren Klimawandel, dann verteuern sie solche Angebote mit drastischen Zöllen. 

Wieder einmal mit dem Trick über die EU. Warum der Weber Mampfred (CSU) auch für EU-Zölle stimmte?
 Vielleicht ist er auch schon ein Grüner. Ehrenhalber.

♦ Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig (SPD) ist von einer einwöchigen Tour durch Brasilien zurückgekehrt, im Schlepptau eine Entourage von 75 Delegierten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und den Kommunen, berichtet der Nordkurier und stellt die unverschämte Frage: „Was hat Schwesigs Brasilien-Reise eigentlich gebracht?“ 

Fällt die Frage nicht eindeutig unter „verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“ und seiner Organe? Haldenwang, übernehmen Sie!

♦ Zwar hat die FPÖ die Nationalratswahlen in Österreich gewonnen, aber regieren darf sie noch lange nicht. Das ist eben diese Demokratie, die auch Merzens Fritze immer im Munde führt. Die Leute dürfen wählen, und die Verlierer knobeln was aus. So steht’s bei uns im Grundgesetz, und wer was anderes sagt, gehört zu den „Demokratieverächtern, die sich nicht an die Regeln halten“.

♦ Eine radikale Gruppe in den „demokratischen Parteien“, also so eine Art Taliban der Demokratie, ahnt, dass all die Forsa-Schönrechnereien wenig nutzen im nächsten Jahr, daher plädieren sie gleich für die Abschaffung der Demokratie. Sie verlangen ein Verbot der AfD, weil die „in Teilen der verlängerte Arm autoritärer ausländischer Regime“ sein soll. Vorn mit dabei Nato-Wüterich Kiesewetter, CDU, und ein Wanderwitz von derselben Partei. Aber Momentamal! Ist nicht Ralf Stegner auch ein solch verlängerter Arm als „Sprecher der Putin-Versteher“ in der SPD?
 Wieso steht er dennoch als einer von drei „Prominenten“ auf der Liste der Verbotsforderer?

♦ Apropos. Unsere Leser wissen, dass bei Umfragen immer eine Unsicherheitsspanne von drei Prozentpunkten mitgedacht werden muss. Was also meldet ein Institut, dass regelmäßig Umsatz machen muss? Etwa das: SPD zwei Prozentpunkte rauf. Schmunzel.

♦ Das Oktoberfest ist vorüber. Schlimmster Zwischenfall bisher: „Heino provoziert mit Bühnenauftritt“, lesen wir im Focus über des Bänkelsängers Erscheinen auf der Wiesn. Dabei sollen „Songs, die heute als diskriminierend empfunden werden“, zum Vortrag gekommen sein, und wie auf Sylt haben angetrunkene Wiesngänger laut „Blau blüht der Enzian“, „Layla“ und „Lustig ist das Zigeunerleben“ mitgesungen.
 Wird Zeit, dass rotgrüne Jugend und Journaille ihre alten Heino-Platten öffentlich verbrennen!

♦ Und dann war da noch die Elektrofähre in Schleswig-Hohlstein, die leider Wind und Strömung nicht gewachsen ist. Nun soll die alte Dieselfähre wieder eingesetzt werden, die die Schwarzgrünen für 17.000 Euro verschenkt hatten, und deren Preis nun bei 100.000 Euro liegt.

 Grüne Planwirtschaft unter CDU-Führung. Bald vielleicht überall.

Schönen Sonntag!


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