Tichys Einblick
BLICK ZURÜCK – NACH VORN

Blackbox KW 29 – Ikonische Bilder

Gleich zwei Symbolbilder wurden diese Woche geliefert. Da ist der Held, der die Schüsse eines feigen Attentäters überlebte, und der Mann im Bademantel, dem die Staatsmacht zeigt, wie klein er ist. Das letzte stammt natürlich aus Deutschland …

Die letzte Meldung aus den USA: Joe Biden ist zwar trotz Vierfachimpfung immer noch nicht resistent gegen Covid, aber völlig immun gegen Rücktrittsforderungen. Joe fühlt sich sogar so fit (Ivermectin?), dass er nächste Woche wieder auf den Wahlkampfzug aufspringen will, wie „Personen, die vertraut sind mit der Angelegenheit“
 (Jill?) verlauten lassen.

♦ Vielleicht war Corona ja auch nur vorgeschoben (Verschwörungstheorie!), weil die ganze Welt nur auf Donald Trump schaute, da konnte Joe gut mal ein Päuschen machen. Alle Kameras waren im Wahlkampf jedenfalls auf den Republikaner gerichtet, selbst die vom Geheimdienst, die eigentlich die Umgebung nach Heckenschützen absuchen sollten.

♦ So konnte ein Attentäter in aller Ruhe Stellung beziehen und ließ sich auch von einem neugierigen Dorfsheriff nicht stören, bevor er mehrere Schüsse auf Trump abgab, den er allerdings nur am Ohr traf. Männer des Secret Service warfen Trump daraufhin zu Boden, um ihn zu schützen, einige Damen des Geheimdienstes versuchten verzweifelt, ihren Revolver aus dem Holster zu bekommen. Trump richtete sich schließlich wieder auf, reckte der Menge die Faust und rief „Fight! Fight! Fight!“ Ein ikonisches Bild war geboren.

♦ Anton Hofreiter, Grüner, seit einiger Zeit auf internationale Sicherheitsarchitektur umgeschult, erkannte nach dem Attentat auf Trump blitzschnell: „100-prozentige Sicherheit gibt es nicht. Deshalb ist es wichtig, dass man auf seine Worte achtet.“ Das ist die kleindeutsche Umschreibung für ‚selbst schuld‘.
 Saskia Esken, SPD, machte sich empathielos sofort Sorgen, dass das Attentat „den Falschen“ nützt. Ein gewisser Hotz vom Staatsfunk sprach auf Twitter deutlicher aus, was in linken Kreisen so gedacht wird. „Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben, aber die Kugel habe den Ex-Präsidenten „leider knapp verpasst“.
 Das EU-Parlament konnte sich nicht einmal durchringen, auf Wunsch von Orbán „das Attentat auf Trump zu verurteilen und sich gegen Gewalt zu stellen“.

♦ Es ist ein anderer Donald Trump, der Tage später die Halle des Parteitages der Republikaner betritt, sicherlich, er grinst, er reckt kurz die Faust, zeigt mit dem Finger auf die, die er kennt, aber seine Augen lächeln nicht. Gattin Melania bekreuzigt sich, als der Sprecher sagt, niemand wird Donald Trump unterkriegen, aber Donald ist wohl erst durch die Schüsse eines Attentäters wirklich bewusst geworden, wie grenzenlos der Hass der Linken ist.

♦ Es ist hierzulande schon länger her, dass eine endlose Schlange von Würdenträgern ihren Meister ausführlich hochleben lässt, bevor der dann, am Ende der Veranstaltung, das letzte Wort hat. Witzigerweise kam erst mit Merkel bei uns der Personenkult zurück, um gleich wieder fallengelassen zu werden. Auch die Angewohnheit, am Ende eines jeden Veranstaltungstages einen sprachgewaltigen Prediger ein Schlussgebet sprechen zu lassen, ist bei uns nicht en vogue. Aber Deutschland ist ja auch keine Nation unter Gott, sondern unter der SPD und ihren grünen Abkömmlingen.

♦ Der Frieden, so Trump zur Weltlage, ist nur ein Telefongespräch entfernt. Und selbst Kim Jong-Un, „oberster Führer von Nordkorea“, der seit Joe Bidens Amtsantritt wieder mit seinen Raketen spielt, will er zur Räson bringen. Donald: „Ich glaube, der Kim vermisst mich.“ Das echte Kaninchen aber, das Trump aus dem Hut zog, hört auf den Namen JD Vance. In Israel wird man sich über dessen Nominierung als Vize-Präsident freuen, in Moskau wohl auch. Denn wie sein Chef Trump ist auch Vance der Meinung, Amerika brauche Bündnispartner, keine unsicheren Kantonisten, was heißt, Europa solle seine Probleme, inkl. Ukraine, gefälligst alleine lösen. Das ist natürlich etwas ungerecht angesichts der Tatsache, dass es eine US-Regierung war, die uns den Schlamassel eingebrockt hat mit Putsch und Nato-Erweiterung, aber grundsätzlich nicht falsch.

♦ Dabei hatte Vance noch 2016 der „Lügenpresse“ (sein Wort) geglaubt, und in Trump Amerikas neuen Hitler gesehen. Aber der kluge Mensch lernt dazu. Vance, Senator von Ohio, Yale-Jurist, Marine Corps, Unternehmer, wurde berühmt durch seinen Bestseller Hillbilly Elegy, der seinen Weg aus einer kaputten Arbeiterfamilie (Vater weg, Mutter drogensüchtig) beschrieb. Das Buch soll sogar unserem Chef Olaf, dem hartgesottenen, die Tränen in die Augen getrieben haben (Bild). Und der Mann (Vance, nicht Olaf) hat Humor. Auf die Frage, welches erste islamische Land Atomwaffen haben könnte (nach Pakistan) antwortete er: „Wahrscheinlich Großbritannien.“

♦ Wozu die Linken nicht erst seit Lenin fähig sind, wenn sie erst die Finger an der Macht haben, zeigt wieder einmal die Antifa-Autorin und Innenministerin Nancy Faeser. Die ließ um sechs Uhr, von Einbestellten der geneigten Presse begleitet, geschätzt fünfzig Polizisten das Anwesen von Compact-Verleger Jürgen Elsässer ausräumen, weil dessen Magazin „auf unsägliche Weise“… egal … weil es ihr nicht passt. Dafür, dass die Verfassung nicht aufmuckt und anmerkt, so sei das mit der Pressefreiheit aber nicht gedacht, wird die alte Dame Grundgesetz (75) von Faeser-Agent Thomas Haldenwang vor solch vorlauten Bemerkungen in Schutzhaft genommen.

♦ Die Bilder vom verschlafenen Elsässer im Bademantel, der einem Dutzend Polizisten mit Sturmhaube entgegenblinzelt, 

sind für die taz „Antifaschismus als Spektakel“, oder wie Roland Tichy treffender formuliert: „Das ist das neue Deutschland. Die Staatsmacht verbirgt ihr Gesicht wie der Dieb in der Nacht.“ Ausgerechnet die ARD war auf den Staatsstreich nicht gut vorbereitet. Moderator: „Michael, was bringt so ein Verbot? Wie sinnvoll kann das sein?“
 Der befragte Michael: „Damit wurde eine Struktur zerschlagen. Und hinzukommt, öhm, dass, äh … öhm im Endeffekt, die öhm … öh …“
 Moderator: „Unser ARD-Sicherheitsexperte Michael Götschenberg in Berlin.“

♦ Wir schließen uns vollumfänglich der Einschätzung Wolfgang Kubickis an, dass Faeser inzwischen eine „Gefahr für die Demokratie“ geworden ist. Nur seinen Optimismus teilen wir nicht, wenn er schreibt: „Sollte das Verbot (von Compact), was ich befürchte, gerichtlich aufgehoben werden, ist ein Rücktritt der Innenministerin unausweichlich.“
 Die Verabschiedung der Frau aus öffentlichen Ämtern wird der Bürger bei der nächsten Bundestagswahl selbst übernehmen müssen.

♦ Auf Chef Olaf können sich die meisten Deutschen wahrscheinlich immer noch keinen Reim machen. Gibt er sich nach außen als Friedenskanzler und beliefert hintenrum längst alle gewünschten Waffen an die Ukraine? Steht er hinter der linksextremen Faeser oder ist ihm einfach wurscht, was die treibt? Wer ist Olaf Scholz? In den letzten Tagen gab es nun zwei Einschätzungen, die helfen könnten. Die erste ist eine Selbsteinschätzung (bei der ARD) und lautet: „Ich kann ziemlich gut faul sein.“ 
Das glauben wir gerne. Und dann kommt Jamie Dimon, Chef der zweitgrößten und „skrupellosesten Investmentbank der Welt“, JP Morgan, um die Ecke und behauptet steif und fest: „Er (Olaf) ist schlau, kompetent, engagiert, hartnäckig und ehrlich.“ 
Will Dimon unseren Chef in dessen linken Kreisen unmöglich machen? Nach dem Cum-Ex-Banken-Geschacher ist ein solches Urteil doch reichlich vergiftet.

♦ Sein Bruder ist auch so ein Tausendsassa. Jens Scholz kassierte als Direktor des Uniklinikums Schleswig-Holstein bis 2022 ein Gehalt von 480.000 Euro (ätsch, Olaf!), plus einen erfolgsabhängigen Bonus von 180.000 Euro. Nur dass es keinen Erfolg zu melden gab, sondern einen Verlust von 100 Millionen. Für diese Art Deal war „ein kleines Gremium“ aus Finanzministerium (GRÜNE), Wissenschaftsministerium (unter der linksgehenden Karin Prien, CDU) und Sozialministerium (GRÜNE) zuständig. Einzelheiten unterliegen der „Vertraulichkeit“. 
Stinken tut’s trotzdem, auch wenn im Hinterzimmer Duftbäumchen verteilt wurden.

♦ Da schau her, der Lindner ist jetzt auch schon ein richtiger Sozialist geworden. Jedenfalls bastelt er seinen Haushalt wie ein echter Spezialdemokrat: Genosse Heil soll weniger Geld für die Sozialkassen erhalten, weil, so Lindner, „durch die geplanten Reformen viele tausend Bürgergeldempfänger zusätzlich in Jobs kommen“ würden. 
Also spätestens, wenn es „nach der nächsten Bundestagswahl weitere Reformen“ gibt, um die „Einwanderung in das Sozialsystem zu unterbinden und Menschen in Arbeit zu bringen“. Einwanderung unterbinden? Mit wem? Aus seiner langjährigen Karriere als Unternehmer (lachen Sö nicht, Schöler!) kennt Lindner aber auch noch die Exit-Strategie. Sollten sich die Annahmen der Regierung als zu optimistisch erweisen (grins), muss die bei den Bürgergeldbeziehern nachschießen. In Ewigkeit Amen.

♦ Gibt’s Sozialisten in der Schweiz? Natürlich. Nobody is perfect. Aber die haben da offenbar wenig zu sagen. Deshalb ist ein solcher Satz wie der folgende, wohl nur in einer Schweizer Zeitung möglich: „In den letzten Jahren resultierten trotz tiefer Steuern wiederholt enorme Überschüsse. Deshalb brauche es die Maßnahmen, so Finanzdirektor Heinz Tännler.“ 
Die Maßnahmen? Nochmal Steuern senken, mehr Geld für Rentner.

♦ Natürlich wurde Ursel von der Leyen ohne Gegenkandidat wiedergewählt, und damit wir schon mal sehen, was wir davon haben, hier ihr Fünfjahresplan:
 Das Verbrenner-Aus wird nicht zurückgenommen, wie einige leichtgläubige Unionisten uns weismachen wollen. Lediglich Ausnahmen für synthetische Kraftstoffe sind vorgesehen. Ein EU-Kommissar soll sich um bezahlbares Wohnen kümmern. So wie unsere Bauministerin. Die EU will Geld in den Wohnungsbau pumpen. Und wo hat sie das her? Schließlich will Ursel „an der Seite der Ukraine stehen, bis …“, und das kostet natürlich auch eine Kleinigkeit. Die „Bekämpfung der Lieferengpässe von Arzneimitteln“ ist für von der Leyen hingegen eine Kleinigkeit, sie kennt ja Pfizer-Chef Bourla. Die Zahl der Frontex-Mitarbeiter (angeblicher Küsten- und Grenzschutz) soll auf 30.000 verdreifacht werden, und Bild glaubt wirklich: endlich weniger illegale Migranten. Auf jeden Fall wird die „lächerliche grüne Energiepolitik“ (JD Vance) fortgesetzt und laut Bild „neue Jobs schaffen“. Wie bisher in China?

Schönes Wochenende!


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