Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 18 – Die Leiter und die Leiterin

Die Kirchen rüsten sich für die Wahlen, Muslime fürs Kalifat, Faeser und Haldenwang schlafen den Schlaf der Gerechten, und wir haben endlich den Sinn des Genderns verstanden.

Die EU-Wahl rückt näher, da müssen sich auch die Betreiber von Alten- und Pflegeheimen langsam vorbereiten, den Gebrechlichen gegebenenfalls den Bleistift bei der Briefwahl zu führen. Deshalb macht der Präsident der Diakonischen Werke der Evangelischen Kirchen, ein Pfarrer namens Schuch, jetzt schon mal klar, dass Wähler oder gar Mitglieder der AfD keinen Platz mehr in den Reihen des evangelischen Wohlfahrtsverbands haben sollen. Rotgrüne Wahlhelfer, pardon, Pfleger, werden anscheinend bevorzugt genommen. Halleluja!

♦ Wenn wir richtig gerechnet haben, sank das Netto-Gesamtaufkommen an Kirchensteuern für die evangelischen Kirchen um rund fünf Prozent auf etwa 5,9 Milliarden Euro. Trost: Dafür müssen dann auch eine halbe Million Schafe weniger betreut werden. Außerdem gleicht das Migrationsbusiness die Verluste locker aus.

♦ Anfangs völlig unbehelligt marschierten hunderte Radikalislamisten (das ZDF nannte sie „Rechtsextreme“) durch Hamburg und forderten aggressiv die Errichtung eines Kalifats, während in Stuttgart neun Männer vor Gericht stehen, die den laut infantilen Journos „größten Umsturz in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ geplant haben sollen. Mit einer Armbrust! Die Stuttgarter Richterinnen verschanzen sich entsprechend verängstigt hinter panzerdickem Glas und umgeben sich mit schwerbewaffneten Polizisten. Ach, wenn es doch nur ein Musical wäre!

♦ Ein durchgeknallter Syrer (19), der auf dem stark besuchten Volksfest Wasen mit einer Machete die Menschen in Panik versetzte, wurde hingegen schneller wieder freigelassen („keine nennenswerten Vorstrafen“) als beim Oberlandesgericht eine Pinkelpause dauert. Vielleicht muss er erst ein paar Leute abstechen, bevor bei der Justiz in Ze Green Länd (Baden-Württemberg) mal wieder Verhältnismäßigkeiten beachtet werden.

♦ Die US-Regierung warnt ihre Bürger vor Reisen nach Schland. Ihr Vertrauen in deutsche Sicherheitsdienste dürfte verständlicherweise arg erschüttert sein, wenn ihnen SPD-Faesers Lageeinschätzung – „Es ist gut, dass sich das bislang größte Terrornetzwerk von ‚Reichsbürgern‘ nun vor Gericht für seine militanten Umsturzpläne verantworten muss“ – übersetzt vorliegt.

Oder wenn den Amis zu Ohren kam, was ein Haldenwang-Agent bei der Bild-Zeitung ausplauderte: „Leute sollen für Witze über Grünen-Politiker beobachtet werden – aber für die Beobachtung von Islamisten bleibt keine Zeit!“

♦ Die EU will dem Libanon eine Milliarde Euro überweisen, damit der aufrüsten kann und zudem soll wohl die Führung des Landes bestochen werden, dass sie syrische Flüchtlinge davon abhält, nach Europa durchzubrechen. Eine Blitzumfrage, von der ARD mit unseren Rundfunkgebühren bestellt, soll ergeben haben, dass eine Mehrheit diese Aktion begrüßt. Na dann. Wobei 90 Prozent der Befragten die Frage nur deshalb verstanden haben dürften, weil sie falsch gestellt wurde, im Sinne von: Sollte die Migration durch Geldzahlungen verhindert werden?

♦ Eigentlich sind die Leute ja vernünftig. Beim „Deutschlandtrend“ lehnt eine Mehrheit Sondervermögen und ähnliche Tricks der Ampel zur Umgehung der Schuldenbremse ab, viele wünschen eine Reduzierung des Bürgergelds, und 99 % (!) lehnen es kategorisch ab, bei Alten und Kranken zu sparen.
Ein gutes Volk mit großem Herzen. Selbst beim Klimaschwindel wachen die Leute langsam auf. Laut einer BR-Umfrage sorgen sich gerade noch 20 Prozent wegen des Klimawandels. Egal, die Sondervermögen werden kommen, schon wegen der Ukraine, und all der rotgrüne Unsinn wird bis zum Finale weitergetrieben.

♦ Erster Mai. Tagsüber feierten die Arbeitsscheuen von Parteien und Verbänden den Tag der Arbeit mit Plakaten und Sprüchen, abends brüllten ihre Schläger „1. Mai – Straße frei – Tod und Hass der Polizei!“ Staatsanwaltschaft Halle, Ihr seid doch Sprachexperten, ist „Straße frei“ nicht Nazi? Berlins Staatsanwaltschaft geht derweil gegen einen Rentner vor, der doch tatsächlich mit Deutschlandfahne vom Balkon winkte, und damit die Gefühle der roten Straßenschläger verletzte.

♦ Übrigens ging es am 1. Mai fast ausschließlich um das neue Thema der Saison: die Palästinenser. Hier herrscht weltweit die größte Verwirrung. Die US-Demokraten schnüren Militärhilfe-Pakete für Israel, an den US-Unis ist der Teufel los, seit dort überall Protestcamps gegen Israel errichtet wurden. Ein großer Teil der Protestler sind dabei keine Studenten, sondern bezahlte Agitatoren, wie man es schon von der Klimabewegung kennt. Dahinter soll laut US-Medien ausgerechnet der Soros-Clan stehen, der Israel-Pässe sein Eigen nennt. Inzwischen werden viele Campusse von der Polizei geräumt.

♦ Still und leise wollen die grünen Volkserzieher Rentnern „transformationsorientierte“ Mahlzeiten (a.k.a. Volkspizza) vorschreiben lassen, wenn’s nach Schwaben-Cem geht.

♦ Schock für die Zuschauer der österreichischen Zeit im Bild (sowas wie Tagesschau), wo ihnen plötzlich SPD-Chefin Saskia Esken erschien.
Nach der Theater-Regel „Erst Auge, dann Ohr“ muss ihnen Esken schon von der Mimik her einen veritablen Schreck eingejagt haben, ein Effekt, der auch im Filmbusiness gerne eingesetzt wird. Der Moderator, eigentlich ein bekannter Linksverdreher, konnte nicht fassen, dass für Esken die AfD „wie Goebbels“ ist. Tja, gegen die SPD ist die SPÖ Kindergartenprogramm …

♦ Die Chefs der größten EU-Länder Deutschland und Frankreich können auch ohne Dolmetscher miteinander reden: dummerweise nur auf Englisch, was schon viel über die EU sagt. Macroléon hatte in die Brasserie „La Rotonde“ (der rote Kreisel ?) geladen, um sich über die Amtsgeschäfte auszutauschen.
Emmanuel und Olaf sollen sich allerdings nicht so gut verstanden haben, wenn man den Élysée-Astrologen glauben darf, aber das ist auch kein Wunder, so wie die Franzosen englisch sprechen. Zölle auf Chinas E-Autos? Better not. Fußtruppen for Selenskij? What? Na, wenigstens die Damen Britta und Brigitte kamen mal raus. Au revoir.

A proposito. „Kein einziger italienischer Soldat wird jemals im Namen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron sterben“ (Italiens stellvertretender Ministerpräsident Matteo Salvini).
I, kstati. Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat unerwartet laut gelacht, als er auf die Äußerungen des französischen Präsidenten zu Truppenentsendungen in die Ukraine angesprochen wurde.

♦  „Bodo Ramelow ist keine Gefahr für die Demokratie“ sagt der Holsteiner CDU-Naivling Daniel Günther über den SED-Führer von Thüringen, der schon die letzte Landtagswahl verschieben ließ, weil die Wähler ihn nicht wählen wollten.

♦ Wie oft haben wir das Gendern verteufelt und die Pronomen verwechselt – Schande auf unser Haupt! Aber wir sind zur Einsicht fähig und haben uns von Bauchredner Roy Reinker bei „Riverboat“ überzeugen lassen, dass es in der Tat einen Unterschied macht, „ob ich sage, ich bin von der Leiter gefallen, oder von der Leiterin“.

Schönes Wochenende!


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