Der Karneval kann unter allen Festen wohl die längste Tradition in der Menschheitsgeschichte aufweisen. In Mesopotamien vor 5.000 Jahren kannte man ein solches Fest, bei dem die Sklavin der Herrin gleichgestellt ist und der Sklave seinem Herrn. Die Römer nannten das Treiben Saturnalien, Sklaven und Herren tauschten zeitweise die Rollen, feierten gemeinsame Gelage und alle konnten jedes freie Wort wagen. Hinrichtungen wurden wegen der Saturnalien verschoben. Damit ist es bei uns vorbei.
Karnevalszüge mit Heil-Höcke-Wagen, ein frommer Bruder aus Mainz namens Schmitt, der sich zur Karnevalszeit als „Obermessdiener“ herumtreibt, verfluchte die AfD als Mörderpartei, selbsternannte Sittenwächter patrouillierten, um politisch nicht korrekte Kostüme zu melden – das in diesem Jahr besonders närrische Treiben war so lustig wie ein Morgenmagazin mit Dunja Hayali.
♦ Bei der CDU standen die tollen Tage unter dem Motto „Die drei Merkels“, als welche auftraten: Armin Laschet (Ich will sein wie Angela), Norbert Röttgen (Prima Klima plus Angela) und Friedrich Merz (Ich bin wie Angela, nur anders). Weil der Karneval aber vor allem im Homeland NRW eine ernste Angelegenheit ist, zählte für die Prinzenakklamation nicht der gemessene Applaus, sondern ein Passierschein des NRW-Parteikomitees.
♦ Während der Faschingssaison ist die SPD übrigens seit Alters her benachteiligt – denn der Genosse kennt keinen Spaß. Nur Ausschuss und Versammlung. Von daher muss man Sigmar Gabriel nachsehen, dass er einen wirklich gelungenen Bütten-Witz erst nach Aschermittwoch losließ. Kevin Kühnert solle „erst mal ein paar Jahre arbeiten gehen“, bevor er eine Arbeiterpartei anführen könne, mahnte der einstige Arbeiterparteiführer, dessen eigene Arbeitsbiografie sich mit ein bisschen Nachtportier, DGB und Aushilfslehrer schnell erschöpft. Trotzdem Tusch!
♦ Unter „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“ fällt auch die neueste Beliebtheitsumfrage, die der SPD-Genosse Güllner (Forsa) veröffentlichte. Seine Partei sei in der Publikumsgunst „nach Hamburg“ bundesweit auf sagenhafte 16 Prozent gestiegen! Hahaha. Dabei geben die Genossen selber zu, dass sie alles getan haben, um ihr Spitzenduo Saskia & Norbert und all die anderen in die Öffentlichkeit drängenden, einschlägigen Stimmenvernichter der Partei vor den Wahlen von Hamburg großräumig fernzuhalten.
♦ Besonders tragisch, dass die Unionisten auf ihrem Weg in die Bedeutungslosigkeit (Hamburg 11%) bis heute nicht begriffen haben, dass die 100 Millionen Steuergelder „gegen Rechts“, die SPD-Minister jährlich an linke Agitatoren und Denunzianten verteilen, auch gegen die CDU eingesetzt werden. In Hamburg darf man inzwischen wohl von Unionsdeppen und Liberallalas sprechen. Die glaubten doch tatsächlich, dass der rote Senat das Wahlalter 2013 auf 16 Jahre herabsetzen ließ, „um Jugendliche stärker an der Politik zu beteiligen“ – und dass es reiner Zufall war, dass Greta, die Jungfrau von Schölefrö, ausgerechnet vor der Wahl einen großen Auftritt in der Hansestadt hatte.
♦ Christian Lindner von der Lindnerpartei ist nicht zurückgetreten. Dabei hätte sein Kommentar zu Hamburg eigentlich einen Platz in der Kategorie „Berühmte letzte Sätze“ verdient: „Die AfD gehört dem Parlament nicht an. Ich gehöre nicht zu denen, die sich über Misserfolge von Wettbewerbern freuen kann. Im Fall der AfD mache ich allerdings eine Ausnahme.“ Wer zu früh spricht, den bestraft halt auch manchmal der Stimmenauszähler …
♦ In Volkmarsen verletzte ein Terrorist bei einem Anschlag mit einem Auto Dutzende Besucher eines Karnevalszuges, darunter viele Kinder. Obwohl schnell gemeldet wurde, dass der Attentäter Deutscher war, hielten sich die Inoffiziellen Meldegänger (IMs) aus der politmedialen Szene auffallend zurück. Denn ein Rassist war der 29-jährige Maurice P. wohl nicht, sonst wäre er kaum in einen Karnevalszug gefahren. Dann wohnte er bei seiner Oma, war arbeitslos, wenn nicht arbeitsscheu und regelmäßiger Drogenkonsument (Focus).
Wenn wir nun mal so schnell kombinieren wie Habeck, Stegner und Konsorten nach Hanau und dann noch eine Studie aus Berlin hinzuziehen, die offenlegte: Überproportional viele Linksradikale sind ohne Job, die „größte Mehrheit (92 Prozent) lebt noch zu Hause“ – dann klingt das eher nach einem paranoiden linken Muttersöhnchen.
♦ Auch nach den Morden von Hanau ist eine auffällige Behörden-Ruhe eingetreten. Anscheinend weiß die Polizei immer noch nicht, wer wann wo geschossen hat. Bislang scheinen nicht einmal die Projektile mit den verwendeten Pistolen abgeglichen worden zu sein. Auch der mutmaßliche Täter (er stammt aus einem rigiden Grünen-Milieu, der Vater war Grünen-Kandidat), arbeitslos, Hilfsgelder gestrichen, weil er nicht an Fördermaßnahmen teilnahm, scheint nicht in die schnell beschrieenen und gewünschten politischen Raster zu passen. Wo die Ermittler schweigen, bilden sich schnell alternative Theorien. Die Zeit munkelt was von „Tempelrittern“, Augenzeugen bestreiten, dass der Täter mit dem präsentierten Mörder identisch sei, andere wollen mehrere Täter gesehen haben …
Haltungsjournalisten der Wahrscheinlichkeitspresse nutzten die Zeit des Ungewissen trotzdem für ihre beliebten Schnellurteile: Der Täter ist immer … na, Sie wissen schon.
♦ Im Rahmen der Sparmaßnahmen wegen der Auflagenkrise wurden wohl zuerst die etwas teureren Journos mit Fremdsprachenkenntnissen entlassen, sonst hätten die Leser vielleicht auch die Hanau-Einschätzung von Rachida Dati, der Bürgermeisterkandidatin von Paris, mitgeteilt bekommen. Die Republikanerin (Partei von Chirac und Sarkozy) glaubt nämlich, dass dem Amoklauf von Hanau „die massenhafte Aufnahme von Fremden“ zugrunde liegt, „von denen die meisten nicht die gleiche Vorstellung vom Zusammenleben haben wie wir“.
♦ Die Angst vor dem Corona Virus hat nun auch den Vatikan erreicht. Verständlich, die Herren sind alle in der Zielgruppe (besonders gefährdet 60 plus), und sie wissen am besten, dass Beten nicht hilft …
♦ Bei uns rücken Gesundheitsminister Spahn, gelernter Bankkaufmann aus Ahaus, und Horst Seehofer, unser aller Beschützer vor Terror und Straßenbanden sowie Hüter der Außengrenzen, dem Fremdling zu Leibe. Der eine meldete die Gründung einer neuen Abteilung für Gesundheitssicherheit, der andere will Zettel an Einreisende verteilen lassen, auf denen die sich freiwillig registrieren lassen können. So geht das!
♦ Manch einem scheint die Pandemie hingegen gerade recht. Die grüne Hasspredigerin Jutta Ditfurth verbindet das Thema Viren, Bakterien und Nazis auf ihre Weise: „Beim letzten Stadtparlament hab ich mir Influenza eingefangen, 14 Tage heftig krank. Konnte ein paar Tage arbeiten. Jetzt wieder krank. Morgen nächstes Stadtparlament. Ich werde mich in den Römer schleppen und niesend durch die Reihen der AfD gehen, versprochen!“ (Der Tweet ist inzwischen nicht mehr aufrufbar, aber das Internet vergisst nichts.)
♦ Ausgerechnet jetzt, wo die SED von ihren Pressebengels erfolgreich als harmlose Sozialistentruppe verkauft wurde, die nur ein bisschen spielen will, werden die ersten Genossen übermütig. In Berlin-Spandau wollten die Kommunisten schon mal alle Reichen zählen lassen, damit man Bescheid weiß, wo die wohnen, wenn es wieder soweit ist. Andere Genossen verklagten Angela Merkel, weil die nichts dagegen unternommen habe, dass Trump ihren Freund, den Terroristen-General Soleimani, liquidierte. Nur gut, dass Anzeigen gegen Angela Merkel prinzipiell nicht bearbeitet werden.
♦ Bei den Reichenlisten aber begab es sich, dass die CDU (nach einem kleinen Änderungsantrag) mit der SED für die Erfassung stimmte – ganz die Blockpartei, die sie werden will. Nur die SPD war dagegen! Nur die SPD? Nein, mit den Stimmen der SPD und der AfD wurde der Antrag abgelehnt. Hören wir wieder den Ruf „Sozialfaschisten“ aus den Reihen der Kommunisten? Kann Merkel was rückgängig machen?
♦ Erdolf, der Erpresser, kurzzeitiger Eroberer von Idlib, wird sich wohl gebietsmäßig ein wenig korrigieren müssen. Denn die syrische Regierung schickt sich an, die verlorenen Gebiete zurückzuerobern. Deshalb schickt Erdolf, der Wütende, nun neue Flüchtlingsströme in die EU (Horst, Corona-Zettel bereit halten!). Warum sendet Außen-Dilettant Heiko folgende Beileidsbotschaft an Erdolf: „Unser Mitgefühl gilt unseren türkischen Partnern“? Landkarten verrutscht? Der Kerl setzt noch dem Corona die Krone auf!
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