Vor SARS hatten deutsche Politiker keine Furcht, vor Aids nicht und nicht vor Rinderwahn. Auch die ständigen Warnungen von WHO-Präsident Tedros Adhanom Ghebreyesus bezüglich des Coronavirus treffen in Berlin auf abgeklärte Minister – keine Sorge, wir sind „bestmöglich vorbereitet“.
♦ Das politische Personal in Deutschland hat ganz andere Sorgen: Fast täglich wird einer der ihren „AfD positiv“ getestet! Bei der FDP erwischte es einen Ministerpräsidenten Kemmerich, der sofort unter Quarantäne gestellt wurde. Selbst sein sonst immer taufrisch wirkender Parteichef Lindner überlegte bereits deutlich angeschlagen, sein Amt aufzugeben. In der CDU sind ganze Parteiregionen befallen. Der durch jahrzehntelange EU-Diäten gegen nahezu alles immunisierte Elmar Brok empfahl, schon unter Anfangsverdacht stehende Parteifreunde wie solche von der Werte-Union „von vornherein mit aller Rücksichtslosigkeit zu bekämpfen“, damit „ein solches Krebsgeschwür nicht in die Partei hineinkriechen kann“.
Die SPD-Fürsten stehen zwar stolz beisammen und singen tapfer Parteilieder gegen die bösen Geister, aber auf regionaler Ebene werden immer wieder Fälle von Ansteckungen aufgedeckt. Außerdem hat die Partei bereits einen bedeutenden Teil der Wähler an die AfD verloren.
♦ Dabei streiten Experten immer noch, worin denn nun genau die verheerende Wirkung dieser politischen Landplage bestehen soll. Eine ganz konkrete Beschreibung des Symptoms „AfD positiv“ gelang jetzt erstmals der SED-Abgeordneten des Thüringer Landtags Susanne Hennig-Wellsow. Man erkenne die gefährlichen AfDler an „übertriebener Freundlichkeit“, erzählte Blumen-Suse noch sichtlich geschockt bei Markus Lanz. Sie selber sei schon mit solch „perfiden“ Attacken konfrontiert worden wie „Gehen Sie doch mal mit uns Kaffee trinken“ oder „Sollen wir Sie nicht da und dorthin mitnehmen und fahren?“. Suses Fazit: „Es ist einfach Fakt, dass die AfD tatsächlich faschistische Methoden anwendet.“
♦ Es war wie bei einem dieser aus alten Schulzeiten bekannten Augenblick, in dem die Pausenglocke ertönt, und der Lehrer seinen Gedanken trotzdem noch zu Ende bringen will: „Ich werde zum Sommer den Prozess der Kanzlerkandidatur organisieren, die Partei weiter auf die Zukunft vorbereiten und dann den Parteivorsitz abgeben“, sagte Annegret Kramp-Karrenbauer – aber da waren längst alle zur Türe hinaus. Endlich vorbei! Blitzumfragen bestätigten, dass 85% der CDU-Anhänger AKKs Rücktritt begrüßten, niemand weinte ihr eine Träne nach. Nur Friedrich Merz ließ es sich nicht nehmen, wenigstens eine Krokodilträne zu schicken: „Ich gebe ihr jede Unterstützung dabei, den Prozess ihrer Nachfolge und der Kanzlerkandidatur als gewählte Parteivorsitzende von vorn zu führen.“
♦ Wenigstens eine versucht sich in einer ernsthaften Analyse von Annegrets Abgang. Sawsan Chebli von der Partei, in der tiefe Gedanken seit je eine Heimat haben, also der SPD, sinnierte bei Twitter: „ … Wäre Lindner eine Frau, hätte sie den Posten geräumt. Und wäre AKK ein Mann, würde er weiter an der Macht kleben.“
In der Tat bedenkenswert. Und es macht den Weg frei für weiterführende Überlegungen. Was, wenn Merkel ein Mann wäre? Kevin Kühnert eine Frau? Merz eine Frau? Walter-Borjans ein Mann? Und Laschet auch? Fragen über Fragen, die nur eine kluge Frau beantworten kann …
♦ Das wäre für Unionschristen der Moment zu sagen: „Hier stehe ich und kann nicht anders!“ Aber ein solch klares Wort hören wir nicht. Stattdessen schleichen Armin, der lustige Glückshase, und Friedrich, der Leuchtturm von Brilon, nur laut herum. Ja, ja, Jens auch.
♦ Bodo Ramelow, beliebtester SED-Genosse seit Erich Honecker und abgewählter Ministerpräsident Thüringens, sieht sich inzwischen als Verfolgter des Nationalsozialismus (so dass einige neue Denkmäler errichtet werden dürften, wenn Merkel ihn doch noch an die Macht putscht), denn die bislang nie durch Gewaltaktionen aufgefallene Identitäre Bewegung wolle ihn „zum Feind Nummer eins in Deutschland machen“. Das war allerdings nicht Ramelows einziger Griff ins Klo … Längst kam heraus, dass er bei seiner Wahl selber tricksen wollte.
♦ Nachdem unser Genosse Präsident Frank-Walter den Mullahs im Iran turnusgemäß „versehentlich“ zum Jahrestag ihrer Terrorherrschaft gratuliert hatte, bestieg er die Bühne der Internationalen Sicherheitskonferenz in München und kritisierte dort der Reihe nach die USA, China und Russland (nur gut, dass wir keine Armee mehr haben!). Das Problem ist doch seit 1870 immer wieder das gleiche: „Wenn nur alle vernünftig wären und so wie wir Deutschen, dann wäre alles gut.“ Müsste der Genosse nicht auch mal auf AfD getestet werden?
♦ Aus den Spezialdemokraten soll einer schlau werden. Da zitiert der Genosse Präsident sinngemäß alldeutsche Gedichte („Und es mag am deutschen Wesen / einmal noch die Welt genesen“), und der Genosse Finanzminister verhalf einer Privatbank, erschwindelte Steuermillionen zu behalten. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius, SPD, lässt aus angeblicher Nächstenliebe einen zusammengeschossenen Mafia-Boss aus Montenegro in Hannover zusammenflicken und auf Steuerzahlerkosten von Sondereinsatzkommandos vor seinen Feinden bewachen. Bevor Sie jetzt fragen … In manchen Kreisen wird mit Gefallen bezahlt. Übrigens: Die nimmersatte Parteizentrale plant bereits eine Zukunftssteuer. Den Slogan haben sie schon: „Zukunft gerecht verteilen.“
♦ Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles, das wusste schon Johann Wolfgang von Goethe, obwohl es damals noch gar keine Spezialdemokraten gab! Dazu passt aber besonders schön die Aktion von Pierre Gilgenast, SPD-Bürgermeister von Rendsburg. Erst schloss der sich begeistert der Werbegemeinschaft „Sicherer Hafen“ an, und nun fordert er eine Aufnahmebremse für „Flüchtlinge” – obwohl doch gerade mal 10% der Rendsburger aus Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Syrien, Somalia, Pakistan oder dem Jemen stammen. Da liegt der Verdacht nahe, der Genosse will nur mehr Goldstücke aus Berlin für seine guten Taten …
♦ Einen besonders idiotischen Antrag brachte im Homeland NRW der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Kutschaty ein. Der Landtag möge beschließen, „dass die Wahl eines Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen niemals von den Stimmen von AfD-Abgeordneten abhängen darf“. Außerdem dürfe es keine „Gesetzesbeschlüsse geben“, die nur mithilfe der Stimmen der AfD eine Mehrheit gefunden hätten. Bei Kutschaty bewahrheitet sich der alte Ludwig-Thoma-Spruch: Er ist sozialdemokratischer Jurist und wohl auch sonst von mäßigem Verstand.
♦ Ach, wäre nur die SPD das moralische Problem! Die hat der kluge Wähler längst zur Kleinpartei degradiert. Vergessen wir einmal die Verfassungsbrüche der Merkelpartei, selbst im Moralischen steht die Union den Spezialdemokraten nicht fern. Gerade verzweifelte ein Bundestagsausschuss an Ursula von der Leyen, die die Vergabe von Beraterverträgen in dreistelligem Millionenbereich zu verantworten hat – teilweise an Firmen, bei denen dann der Nachwuchs unterkam. Vergabeverstöße seien „eingetreten“, gab Teflon-Ursel zu, das Löschen von Beweismitteln habe sie „nach bestem Wissen und Gewissen“ vorgenommen. Ansonsten erinnere sie sich nicht. So geht’s natürlich auch. Auf Amnesie folgt Amnestie.
♦ Immer wieder wurde der Staatsfunk kritisiert, dass Mord und Totschlag auf deutschen Straßen Ereignisse regionaler Bedeutung seien, für die Tagesschau und Tagesthemen beim besten Willen keinen Platz fänden. Nun soll wenigstens am Freitag die Sendezeit der Tagesthemen verdoppelt werden. Na dann wird’s ja auch im Staatsfunk bunt.
♦ Wegen der Energiewende und des erwartbaren Blackouts scheint es den Herrschaften nun wohl doch geraten zu sein, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Eine Behörde will deshalb ein Notfallkochbuch herausbringen für Mahlzeiten, bei deren Zubereitung elektrische Küchengeräte und Wasser nicht nötig sind. Titel: Tu mal lieber die Möhrchen.
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