Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 51 – „Et ne nos inducas in tentationem“

Ja, auch am Heiligen Abend erscheint die BLACKBOX! Denn es gibt schließlich genügend nicht ganz so helle Kerzen am Weihnachtsbaum, die ein bisschen wirr flackern...

Die heilige Schrift nach Franziskus, wie sie heute Abend in der Christmette gelesen werden sollte: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Angebot von der Kaiserin Angela Augusta ausging, dass alle Welt vom deutschen Sozialamt geschätzt und in Gold aufgewogen würde. Und diese Schätzung war die allergroßzügigste und geschah zur Zeit, da Martinus Schulzius Statthalter in SPDyrien war. Und jedermann im Morgenland ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in eine deutsche Stadt. Nicht wenige ließen sich gleich mehrmals schätzen. Denn allen versprachen Engel: Siehe ich verkündige euch große Schätze.“

Sie kannten die Weihnachtsgeschichte ein bisschen anders? Da wird es sich wohl bei Ihrer alten Fassung um einen Übersetzungsfehler handeln. So wie beim Vater Unser.

Auch das sei „missverständlich übersetzt“, stellte der unfehlbare Franz jetzt fest. Schlimmer noch, es enthält sogar einen satanischen Vers! Herrgottsakra!! „Et ne nos inducas in tentationem!“ (Und führe uns nicht in Versuchung!) wollen wir da schon, uns ängstlich bekreuzigend, ausrufen – als wir vor Schreck bemerken, dass genau das der teuflische Satz ist, den der Papst verdammt.

♦ Ein Theologe fordert wegen all des Durcheinanders bereits die Amtsenthebung von Franziskus. Ganz so schlimm wäre das nicht, die Katholische Kirche hat ja mit Benedikt, dem nur körperlich Gebrechlichen, noch einen Papst in Reserve.

♦ Neben der Weihnachtsgeschichte kennt die deutsche Kultur auch manches Weihnachtsmärchen. Wie das, dem zufolge die SPD Geschenke bringt wie der Weihnachtsmann. Richtig ist, dass Andrea Nahles verspricht, „Familien entlasten“ zu wollen. Am Ende aber zahlen „die Reichen“ – das heißt, jeder über Mindestlohn.

♦ Die zahlreichen Weihnachtspäckchen bringt die Post im E-Scooter, der so umweltfreundlich ist wie der vom rotnasigen Rudolf gezogene Schlitten, verspricht ein anderes Weihnachtsmärchen. Eine rote Nase hat der Postmann tatsächlich, aber nicht vom dreimaligen Klingeln, sondern weil er die Heizung in seinem Elektromobil nicht anstellen mag. „Soll der Ventilator für ein bisschen Wärme im Auto und klare Sicht durch die Scheiben sorgen? Oder soll die Batterie geschont werden, damit die Stromladung auch noch für die Fahrt zurück zum Paketdepot reicht?“ – das sind die Überlebensfragen in der Post-Diesel-Elektromärchenzeit.

♦ Trotz Karlsruher Islamist Dasbar oder Bonner Drogenhändler  – die diesjährigen Weihnachtsmärkte waren wieder gut besucht. Vor allem Polizisten nutzten die Gelegenheit, zwischen Glühweinständen und Krimskramsbuden zu flanieren.

♦ Bevor nun die Kerzen am Baum entzündet oder über die Steckdose illuminiert werden, und sich alles dem Familienstreit zuwendet, noch ein kurzer Blick in die Welt. Da irritierte uns La Merkel mit dem Bekenntnis vom Breitscheidplatz: „Heute ist ein Tag der Trauer, aber auch ein Tag des Willens, das, was nicht gut gelaufen ist, besser zu machen.“ Werden jetzt sämtliche Gefährder abgeschoben? Ein paar? Wenigstens einer? Und wäre nicht ein Jahr des Willens besser als ein Tag? Oder ist der Tag der Anfang? Altmaier, klären Sie uns auf! Was meint die Mutti?

♦ Sächsische Berufsbedenkenträger bejammern und beklagen die Anschaffung eines Panzerfahrzeugs für die Polizei, weil auf den Sitzen unter Adlerschwingen in „gebrochener Schrift“ die Worte „Spezialeinsatzkommando Sachsen“ eingestickt sind. Hätte nicht einfach „Polizei“ gereicht? In einer anständigen deutschen Typo? (Schon die Nazis hatten 1941 solche gebrochenen Schriften verbannt!) Und als Bild ein Suppenhuhn? Wenigstens das Fahrzeug selbst heißt kultursensibel „Survivor“

♦ Armin Rohde, großer wie breiter Schauspieler, hält sich bei sinkenden Zuschauerzahlen mit Anbiederungstweets beim Staatsfunk in Erinnerung. So verglich er den österreichischen Kanzler Kurz mit Adolf Hitler. Zwar versteht kaum jemand, wie die Anspielung genau gemeint sein könnte, aber Rohde ist schon mal für den Schwer-in-Ordnung-Preis nominiert.

♦ Englands erster Flugzeugträger hat ein Leck? Hahaha! Zugegeben, Schadenfreude ist kein christlicher Wesenszug, aber für einen, der aus dem Land der nichtfahrenden Züge und nicht einsatzfähigen Flughäfen kommt, muss eine Ausnahme gestattet sein.

♦ Tolle Idee aus Schweden: Vor einem Schäferstündchen oder einer ehelichen Copulatio ist in jedem Fall eine (schriftliche?) Genehmigung des Partners einzuholen. Die Neuerung wird begeistert angenommen, und Dauerkarten sind der Renner unter schwedischen Weihnachtsgeschenken.

♦ Also jammert ein grüner Kommunalpolitiker: „Wir erleben hier am Bahnhof Tag für Tag, wie unser Rechtsstaat vorgeführt wird. Wie am helllichten Tag Drogengeschäfte abgewickelt werden, die keiner ahndet. Wie Drohungen und Beleidigungen ausgesprochen werden, die keinen zu interessieren scheinen. Wie wir hart arbeiten, um das Geld zu erwirtschaften, mit dem sich solche Subjekte dann auf unsere Kosten die Dröhnung geben.“ Ach so, ihm gehört der kleine Bahnhof

♦ Die Jungen Liberalen, also die, die noch jünger als Lindner sind, fordern ein Ende des Polygamie-Verbots. Ein Mann mit vier Frauen, allesamt vom Staat alimentiert? Das gibt’s doch längst bei uns. Sogar für die 23 Kinder zahlt der Staat.

♦ Christian Lindner, älterer Junger Liberaler, will auch nach Neuwahlen keine Regierungsbeteiligung unter Merkel, ein Lichtblick.

Allen Lesern ein fröhliches, friedliches, festliches und familiäres Weihnachtsfest!

 

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