Natürlich weiß Olaf Scholz, dass seine Regierung, die aus kleinen Parteien mit kleinen, extremistischen Minderheiten besteht, nicht viel auf die Reihe kriegen wird, da ist er ganz dankbar, dass er in seiner Regierungserklärung eine andere „kleine, extremistische Minderheit“ aufs Korn nehmen kann, die sich „von unserer Gesellschaft, unserer Demokratie, unserem Gemeinwesen und unserem Staat“ und sogar „von Wissenschaft, Rationalität und Vernunft“ abgewendet hat. Gemeint sind Kritiker der wirren Corona-Maßnahmen.
In der Tat hat sich eine kleine Minderheit von unserer Gesellschaft abgewendet (mit allem, was ihr Scholz so vorwirft) – die sitzt nur leider in Parlamenten, Medien und der Justiz.
♦ Der brave Bürger, der allen Empfehlungen, Anordnungen und Befehlen der Obrigkeit brav Folge leistet, dürfte es mittlerweile am Kopf kriegen. Eben erst hatte der Ministerpräsident vom Homeland NRW, Wüst, den Seinen den Booster schon 4 Wochen nach der zweiten Impfung nahegelegt – Codename Omikron –, da rudert er schon wieder zurück.
♦ Neunundzwanzigmal war Karl Lauterbach in diesem Jahr in Staatsfunktalkshows – damit ist er von Rundfunkrats Gnaden der unbestrittene Quasselkönig seit Bestehen des Fernsehens! Zuletzt verwirrte er die Massen mit seiner Inventur. Haben wir genug Impfstoff für die Boosterwilligen und Späteinberufenen? Kommt drauf an, wen Sie fragen. Einen aus Jensens Truppe, oder einen von Karl.
♦ Gerade war Dr. Markus Söder aufgeflogen, weil er die Zahl der Coronakranken mit unbekanntem Impfstatus in seinen bayerischen Spitälern pauschal den Ungeimpften zugerechnet hatte, da wurde auch der Amtskollege aus Hamburg, Tschentscher von der SPD, beim Corona-Malen nach Phantasie-Zahlen erwischt. Der Genosse rechnete die Ungeimpften unter seinen Corona-Befallenen in seinem Sprengel gleich auf sozialistische 90% hoch. Brav rapportiert von der Hamburger Journaille. Dabei weiß auch die Hamburger Behörde „in den meisten Fällen überhaupt nicht, ob jemand geimpft oder ungeimpft ist“.
♦ Diese kleinen Lumpereien am laufenden Band geben uns die Gelegenheit, auch einmal Nancy Faeser von der SPD zu zitieren, die unseren alten Horst am Mikrofon des Innenministeriums abgelöst hat: „Sie verfolgen ihre eigenen Ziele, die überhaupt nichts mit der Pandemie zu tun haben.“ Natürlich meinte Frau Faeser mit dem Satz nicht ihre Partei- und Politikfreunde, sondern die gemeinhin als Coronaleugner Denunzierten, aber der Satz bleibt grundsätzlich richtig. Irgendwann findet jeder mal ein Korn.
♦ Unter Nancy Faesers grundsätzlich korrekter Einschätzung lässt sich auch das Wüten von Winfried Kretschmann, grünlackierter Genosse Ministerpräsident von Baden-Württemberg, einordnen, der „Demonstranten, die Coronaproteste zur Diffamierung staatlicher Institutionen nutzen“ als „Aasgeier der Pandemie“ bezeichnete.
Übrigens: Als Franz Josef Strauß politische Wirrköpfe wie den jungen Kretschmann 1978 als „Ratten und Schmeißfliegen“ beschimpfte, analysierte die Süddeutsche geschichtssicher: „Ratten und Schmeißfliegen stammen aus dem Wörterbuch des Unmenschen, faschistische Vokabeln, für die es keine Entschuldigung, keine Rechtfertigung, keine Absolution geben kann.“ Zu „Kretschmann“ und „Aasgeier“ findet sich bei der Süddeutschen laut Google nichts.
♦ Noch wähnen sich die doppelt und dreifach Geimpften in trügerischer Sicherheit, haben sie sich doch brav in ihre Rolle als „Versuchskaninchen“ (Scholz) gefügt, doch schon bald könnte ihr Bier schal und der Wein sauer werden. Denn die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat so ihre eigene Theorie für die vielen „Impfdurchbrüche”, wie das Versagen des Impfstoffs in der Presse liebevoll genannt wird. Es gebe Hinweise, dass vor allem starker Alkoholkonsum die Immunantwort bei Infektionen einschränken und bei Impfungen möglicherweise auch die Verträglichkeit und Wirksamkeit der Impfung beeinflussen könne.
♦ Nun soll hier mitnichten das Impfen pauschal verdammt werden, wir können, im Gegenteil, vielleicht sogar diffuse Impfängste nehmen. So wird aus Neuseeland berichtet, ein Mann soll „gegen Geld bis zu zehn Mal an nur einem Tag eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten haben“. Das ist der Beweis: Nebenwirkungen ausgeschlossen! Sollte der tapfere Impfritter nun allerdings Corona bekommen, wäre damit ebenso der Beweis erbracht: Das aktuelle Zeug taugt wohl doch nur bedingt. Also, lasset uns beten.
♦ Nachdem die deutschen Kirchen das „Du sollst dich impfen lassen“ als elftes Gebot eingeführt haben, hören wir in Rom Kardinal Gerhard Ludwig Müller, 73, eigentlich aus der Pfalz, laut schimpfen. Der beim höchsten Gericht der römischen Kurie tätige Müller klagt über „Leute, die auf dem Thron ihres Reichtums sitzen“ und nun ein gewisses Chaos nutzen, „die Menschen jetzt gleichzuschalten, einer totalen Kontrolle zu unterziehen, einen Überwachungsstaat zu etablieren …“ Kurzfassung für Mitdenker unter den Gläubigen: Hinter Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie steckt eine finanzkräftige Elite. Heilige Maria und Josef! Die Welt findet zur Abwehr solcher Thesen schnell einen „Experten für solche Theorien“, der sofort erkennt: Der Kardinal ziehe „einen Vergleich zum Nationalsozialismus, der dadurch verharmlost wird“. Die deutsche Bischofskonferenz kann da nur sagen: Verdammt! Wie kriegen wir die Kuh vom Eis, bzw. den Kardinal aus der Kirche? Historiker finden hingegen alte Theorien bestätigt: Die Kirchen haben immer einen, der die Lager segnet und einen, der drinsitzt.
♦ Viele Leute irritiert, dass der Pharmakonzern Pfizer, zu dem auch Biontech gehört, den digitalen SPD-Parteitag gesponsert hat. Dabei ist es doch nur nett, dass die auch was zurückgeben. Ob das Teil des Großen Deals war? Wissen wir nicht, die Vertragsdetails wurden ja geschwärzt.
♦ Dass die staatlichen Corona-Diktate nichts mit Corona, aber alles mit der Lust an der Dressur der Bevölkernden zu tun haben, macht ein Zwischenfall in Haan bei Düsseldorf deutlich, bei dem vier Büttel des Ordnungsamtes eine Gaststätte auf die Einhaltung der 2G-Maßnahmen überprüfen wollten. Der Wirt begehrte von den Kontrolleuren deren Impfpässe, bevor er sie ins Lokal lassen wollte – genau so schreiben es schließlich die Verordnungen vor. Sie ahnen es schon, verehrte Leser, die Hilfspolizisten hatten keine Nachweise, beziehungsweise weigerten sich, solche vorzulegen, und wurden erst eingelassen, nachdem sie drohten, mit der richtigen Polizei wiederzukommen. Gibt es eigentlich noch Geschichtsunterricht im Homeland? Und kommt da die dunkle Zeit noch vor?
♦ Der hauptamtliche Berliner Antisemitismusbeauftragte hat rechtzeitig zur Großen Transformation die Berliner Straßen und Plätze wissenschaftlich untersuchen lassen, und findet, dass viele umbenannt werden müssen. Zum Beispiel die Luther-Straßen. Dieser Luther war eindeutig Antisemit, also weg damit. Natürlich müssen Richard-Wagner-Straßen umbenannt werden, der war nicht nur Antisemit, sondern wurde auch vom schlimmsten Kanzler aller Zeiten (nein, nicht Merkel) gern gehört. Brüder Grimm? Auch weg! Konrad Adenauer? Tja, leider, das Ergebnis der wissenschaftlichen Studie ist eindeutig negativ. Die Konrad-Adenauer-Stiftung versucht noch ein paar Sätze der Ehrenrettung – schließlich steht ihr eigener Stiftungsname auf dem Spiel – aber das wird nicht helfen. George-Floyd-Stiftung wäre eine Alternative.
♦ Die Leitung des Berliner Elitekindergartens gibt bekannt: Die Kleinen mit den gelben Bändchen dürfen jetzt neben denen mit den roten und grünen sitzen.
♦ Für die einen ist es nur eine Umfrage … Natürlich hält die große Mehrheit der Deutschen Annalena Baerbock als Außenministerin für ungeeignet – 86% haben ihre Partei schließlich nicht gewählt. Aber das Umfrageinstitut ist, sagen wir mal, sehr SPD nah, weshalb wir uns auf weitere Nickeligkeiten in der Koalition freuen dürfen.
♦ Noch einmal besinnlich, frei nach Rainer Maria Rilke: Wer jetzt nicht noch schnell die Blackbox 2021 bestellt, kriegt zu Weihnachten keine mehr …
Einen schönen 4. Advent!
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