Geschichte wiederholt sich als Farce, da schließen wir uns dem Spott von Karl Marx an. Bereits zum dritten Mal ist Deutschland in die Hände von Hochstaplern und Hasardeuren gefallen, und es wäre dumm, diesmal ein anderes Ergebnis zu erwarten. Im Inneren herrscht die Tyrannei von Dilettanten, die derzeit von Sachkenntnis weitgehend ungetrübt, unter dem Beifall ihrer Jubelfreunde bei Druck und Funk, Betrunkenen gleich durch eine Grippevirus-Welle wanken. Maske gut, Maske schlecht, dann wieder gut. Doppel-Impfung wirkt zu 100, 90, 70, 40 Prozent, sie wirkt für immer, für ein Jahr, für 6 Monate – dann mit denselben Ergebnissen nur als Dreifach-Dröhnung –, deshalb wird sie nun zur Pflicht für alle. Ungeimpfte werden aus dem Dienst verdrängt, ausgegrenzt, verleumdet, Geheimpolizei (in diesem Fall der lustige Haldenwang – Sie sehen: Farce) übernimmt die Überwachung. Wie das weitergeht, steht in den Geschichtenbüchern.
♦ Annalena Baerbock, designierte Außenministerin, kündigt bereits eine Kanonenbootpolitik an (allerdings hat sie keine Kanonenboote) und erklärt der „taz“ vollmundig, für sie sei „eine wertegeleitete Außenpolitik immer ein Zusammenspiel von Dialog und Härte“. Was die Bild-Zeitung, seit Bestehen „dem Russen“ in heftiger Abneigung zugetan, spontan jubeln ließ: „Dialog und Härte – Bald-Außenchefin Baerbock lässt Diktatoren zittern.“ Dann haben die Redakteure wohl den Putin bis nach Berlin lachen hören und die Überschrift umformuliert: „Neuer Sound im Außenministerium. Baerbock will härteren Kurs gegen Diktatoren.“ Von den zitternden Diktatoren blieb nur noch ‘Annalena will‘.
♦ Dennoch müssen sich die Länder der Welt auf einiges gefasst machen, denn „beredtes Schweigen ist auf Dauer keine Form von Diplomatie, auch wenn das in den letzten Jahren von manchen so gesehen wurde“. Und vornehme Zurückhaltung und beredtes Schweigen sind Plappalenas Sache nicht. Gegen Chinas menschenverachtende Politik will Baerbock den „Hebel des gemeinsamen Binnenmarkts“ nutzen.
Selbst der allem grünen Unsinn gegenüber sehr aufgeschlossene Spiegel hat schon länger begriffen, dass nicht China, sondern Deutschland „in der Falle sitzt“: „Das Wohl der deutschen Wirtschaft hängt vom chinesischen Markt ab.“ Das kann heiter werden, nur nicht für uns.
♦ Musste das denn sein, wo man doch genau weiß, dass Dr. Angela Merkel Musik im Freien weniger gut verträgt? Immerhin hat man ihr einen Stuhl hingestellt, sie durfte die Musikstücke selber aussuchen und neben den Ministern konnte sie wenigstens auch ihre engsten Mitarbeiter einladen. Und wen sehen wir da unter den „engsten Mitarbeitern“? Dr. Stephan Harbarth, Präsident des Verfassungsgerichts. Der hatte als solcher wie ein Parteisekretär sämtliche Beschwerden gegen Merkels Corona-Maßnahmen „durchweg und geradezu brüsk“ abgeschmettert und die Chefin für alle Zeiten für haftungsfrei erklärt wie die EU die Impfstoffhersteller.
♦ Inzwischen ist auch dieses Omikron – eigentlich Xi, aber so heißt leider schon der chinesische Oberboss – trotz strengster Einreise-Kontrollen (kleiner Scherz) längst in der EU angekommen und verursacht Panik bei unserer polit-medialen Elite. Journalistinnen liegen die Nerven blank, aber ausgerechnet unser Dr. Drosten sagte vergleichsweise vorsichtig im Staatsfunk: „Keiner kann im Moment sagen, was da auf uns zukommt.“
♦ Keiner? Falsch! Frank Ulrich Montgomery, Sohn eines britischen Offiziers, Ehrenpräsident der Bundesärztekammer, Ehrenvorsitzender der Ärztegewerkschaft Marburger Bund und noch vielerlei mehr – eigentlich aber Radiologe, also hauptsächlich bewandert in der Strahlenheilkunde – weiß schon jetzt, dass Omikron „so infektiös ist wie Delta und so gefährlich wie Ebola“.
♦ Nachdem er das gehört hatte und sich dabei wahrscheinlich an den Film „Outbreak – Lautlose Killer“ erinnerte, den er wohl mal bei einem bunten Abend seines SPD-Ortsvereins gesehen hatte, fühlte sich Olaf Scholz motiviert wie Dustin Hoffman und ein bisschen sogar wie der alte Kaiser Wilhelm, als er der „Zeit“ diktierte: „Für meine Regierung gibt es keine roten Linien mehr bei all dem, was zu tun ist.“ Außerdem kenne er keine Parteien mehr, sondern nur noch Geimpfte und Genesene.
♦ Die Impfsozialisten wollen nun auch aus den Kleinen brave Pimpflinge machen, da hätte der Stiko-Chef Mertens besser geschwiegen, anstatt der „FAZ“ zu sagen, er würde seine eigenen kleinen Kinder derzeit nicht impfen lassen. Es gebe zu wenige Daten. Beziehungsweise „jenseits der Daten aus der Zulassungsstudie des Impfstoffs“ gebe es „keinerlei Daten“ über die Verträglichkeit des Impfstoffs in der Gruppe der Kinder zwischen fünf und elf Jahren. Und Aussagen über Langzeitschäden seien kaum möglich.
♦ Und was ist mit der persönlichen Freiheit, besonders der der Andersdenkenden? Die fällt in den Kompetenzbereich der FDP. Und ja, Freiheit ist ja gut und schön, sagte sinngemäß FDP-Vize Lambsdorff, aber als Regierungspartei müsse man eine „verantwortungsvolle Politik“ machen, erst recht bei diesem Corona, und da muss man auch mal vergessen können, was man vor der Wahl so alles versprochen hat.
♦ Dr. Markus Söder, dem Meister der simulierten Tatkraft, wird langsam seine Alleinstellung genommen. Nicht nur, dass aus Bettenmangel in seiner Provinz bayerische Covidianer inzwischen ins Homeland NRW ausgeflogen werden müssen, nun hakt’s auch bei den von ihm verordneten Tests an Schulen. Einer der Gründe: Kapazitätsengpässe in den Untersuchungslaboren. Außerdem hat er mal wieder Probleme beim Berechnen der Impfdurchbrüche.
♦ Bald ist Schluss mit all den Corona-Luschen! Generalmajor Carsten Breuer, Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, übernimmt das Kommando in Olaf Scholzens Corona-Krisenstab. Wiederauferstehung der Dienststelle Fremde Viren Ost (gibt‘s seit 1917)?
♦ Die älteren Maoisten hierzulande erinnern sich bestimmt noch an Chinas Ein-Kind-Politik. Jedes Elternpaar nur ein Kind. Grausam und lebensfremd!, weiß man heute. Wie fortschrittlich ist da doch der Deutsche! Unsere Ampel will bis zu vier Eltern pro Kind erlauben. Wie das genau gehen soll, weiß bestimmt unsere Leopoldina. Jedenfalls wird mit dem Schritt „endlich die Lebensrealität von Regenbogenfamilien rechtlich abgesichert“.
♦ Wo wir schon beim Fortschritt sind. EU-Gleichstellungskommissarin Helena Dalli (Herkunft so eine Art Malta-SPD) schaffte es in die Weltpresse mit einer neuen Idee für mehr Diversität. Das Wort „Weihnachten“ und christliche Namensnennungen sollten verschwinden, um die vielen, vielen neuen EU-Bürger, die nur einen Gott kennen – und dessen Mutter heißt nicht Maria! –, nicht vor den Kopf zu stoßen.
♦ Manche politischen Brennstäbe glühen auch nach ihrer Amtszeit lange weiter, wie Klaus Wowereit, SPD, einst Berlins Bürgermeister mit Schampus und Stöckelschuh, beweist. Der hat nun kundgetan, was er so von der jetzigen SPD hält, und wir müssen ihm rundweg recht geben. „Wowi“ hatte sich schon bei der Chefwahl an den Kopf gefasst: „Esken und Borjans, und was da alles war, da habe ich mir auch gedacht: Das kann ja wohl nicht wahr sein.“ Aber auch sonst sieht er in seiner Partei „keine Politikerinnen und Politiker, die über den Tellerrand rausschauen und nicht Mittelmaß sind“. Und „das Schlimme ist ja auch, wenn du Mittelmaß hast, dann produziert das nur noch schlechteres Mittelmaß“.
♦ Darf man da Andrea Nahles noch als politisches Schwergewicht bezeichnen? Natürlich nicht. Trotzdem soll Andrea Minister werden oder Chef der Bundesagentur für Arbeit oder so. Und Generalsekretär ausgerechnet der Mann, der sie einst heulend aus dem Amt trieb – der kleine Kevin.
♦ Und die großen Jungs? Wladimir lässt den Joe, der sich an seinen Grenzen mächtig aufmandelt, wissen: „Wir haben neue seegestützte Hyperschallraketen mit 9 Mach getestet, und zwar erfolgreich, und werden sie ab Anfang des Jahres im Arsenal haben. Dann wird die Flugzeit auch zu denjenigen, die [in den USA und bei der NATO] Befehle geben, fünf Minuten betragen.“
Soll heißen: Du schaffst es auch nicht mehr rechtzeitig in deinen Bunker, Joe.
Einen schönen 2. Advent!
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