In der Corona-Zeit entfalten sich wie schon beim Klimawandel einmal mehr die Magier der Zahlen. Vielleicht ist Dr. Karl Lauterbach im Buch der Weisheit über die Lobpreisung des Herrn „Du aber hast alles nach Maß, Zahl und Gewicht geordnet“ (Weish. 11,20) gestolpert und sich gedacht, das kann ich auch. Jedenfalls hat der Corona-Experte der SPD mal genau gerechnet, und kam zu dem Ergebnis, dass wir in Deutschland bis Weihnachten 50.000 Corona-Tote haben werden. Auch die Prophezeiung der Seherin Angela aus Meckpomm von täglich 19.200 Neu-Infizierten korrigierte er leicht nach oben auf 500.000 Infizierte täglich. Da staunte das Volk.
Zwar gab der SPD-Gesundheitsguru zu, dass es sich lediglich um „eine berechnete Zahl“ handelt, die von einem „völlig unrealistischen Szenario“ ausgeht, aber er konnte damit immerhin aufzeigen, wie leicht man auch die Erderwärmung in hundert Jahren bis aufs Komma genau vorhersagen kann.
♦ Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat sich nach einer früheren mentalen Schwächephase (Corona ist „wie eine schwere Grippe-Epidemie“) wieder ganz erholt und fordert einen zweiten Lockdown ab 20.000 Infizierten. Damit steht seiner Rückkehr in die Staatsfunk-Talkshows nichts mehr im Wege.
♦ Überall werden fieberhaft Konsequenzen gezogen. Der Leipziger Weihnachtsmarkt soll dieses Jahr ohne Glühwein und Bratwurst stattfinden, weil Corona in Sachsen über die Wurst übertragen wird. Und den Senf.
♦ Selbst die Tagesthemen eröffneten, dem Ernst der Lage gemäß, ihre Show mit einem Vortrag der „Ärzte“ aus Berlin. Dr. Drostens Panik-Punk-Kapelle hatte wohl keine Zeit.
♦ Mitarbeiter (m/w/d) unserer politischen Verantwortungsgemeinschaft scheinen statistisch besonders häufig vom Coronavirus befallen zu sein. Eine Mitarbeiterin der Staatskanzlei von Manuela Schwesig amüsierte sich anscheinend im Hotspot Berchtesgadener Land – und schickte damit die Chefin in die Quarantäne. Personenschützer der Genossen Heiko und Frank-Walter sowie von EU-Ratspräsident Charles Michel wurden mit Corona überführt. Auch Peter Altmaiers Umgang war nicht Corona-frei. Vielleicht sollten die Politiker stärker auf Partygewohnheiten ihres engeren Umfelds einwirken, anstatt anderer Leut‘ Kinder mit Masken aufzuzäumen …
♦ Fast zwei Milliarden Masken hat Jens Spahn inzwischen auf den Basaren der Welt zusammengekauft oder wenigstens bestellt, aber was nützt das, wenn er sie selbst nicht immer und überall trägt? Oder sollte der Präsident der Bundesärztekammer Klaus Reinhardt doch Recht haben mit seiner Feststellung, es gebe „keine tatsächliche wissenschaftliche Evidenz darüber, dass die (Masken) tatsächlich hilfreich sind“?
♦ Was Markus Söder in der Maskenfrage nun wirklich glaubt, dürfte nicht einmal seine alte Tante Seehofer wissen. Für Markus gilt ein anderer Katechismus, nämlich der mit dem Glaubenssatz „Lass niemals eine Krise ungenutzt verstreichen“. Neueste Forderung des Corona-Krisengewinners: „Rechte von den Ländern auf den Bund zu übertragen und in einem beschleunigten Parlamentsverfahren im Infektionsschutzgesetz zu verankern“. Eine solche Rechteübertragung würde helfen, wenn er, Söder, demnächst in Berlin regiert. Das geht mit Söderalismus deutlich besser als mit Föderalismus.
♦ Natürlich dürfen wir auch den täglichen Terror auf unseren Straßen nicht vergessen. Gut, dass es noch Helden gibt, die sich da nicht bange machen lassen, und wieder einmal ist unser Heiko der Maas aller Dinge. „Von Terror, Extremismus und Gewalt dürfen wir uns nie einschüchtern lassen“, twitterte der tapfere Mann aus einem Bunker nach der Ermordung des französischen Lehrers Samuel Paty durch einen Islamisten. Messer und Machete? Das kann doch einen SPD-Mann nicht erschüttern – keine Angst, keine Angst, Natalie.
♦ Hat Frank-Walter schon zu einem Protestkonzert aufgerufen? Oder wenigstens zu einer kleinen Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung durch Angela, Wolfgang & Claudia, und allen Parteichefs, die islamistische Gefährder mit Sozialarbeitern therapieren statt abschieben wollen? Wir haben nichts gehört. Wahrscheinlich weil es in deren Weltbild der falsche Täter war.
♦ Zunächst war der Mord in Dresden nach dem üblichen Pawlowschen Berichterstattungsreflex abgehandelt worden: Streit, Beleidigung, Pech gehabt. Bis plötzlich Kevin Kühnert, der Kanzlermacher der SPD, über den „Vorwurf im Raum“ räsonierte, dass es „in linken Weltbildern ‘richtige‘ und ‘falsche‘ Opfer oder Täter“ gebe. „Auch wenn dieser Vorwurf polemisch und pauschal daherkommen mag, so kann doch der Eindruck entstehen, dass da ein Funke Wahrheit im Spiel ist“. Möge sich der Funke entzünden.
♦ In soweit sind sich alle einig, die durch die Massen-Migration gut verdienen oder wenigstens einen Sinn im Leben gefunden haben: Mit der Integration geht es gut voran, auch wenn Migranten besonders unter Corona leiden, „weil sie weniger Bildungs- und Sprachangebote annehmen können, weil viele Corona-bedingt gestrichen würden“ (Merkel). Deshalb kündigte Annette Widmann-Mauz, CDU, aus der Quarantäne ein „digitales Streetwork-Programm für Frauen“ an, womit auch dieses Problem gelöst sein dürfte.
♦ Sie werden es gelesen haben, verehrte Blackbox-Freunde, wir haben ein Problem mit der Polizei. Ständig werden Tatverdächtige mit Migrationshintergrund verhaftet, dabei sogar gelegentlich unfreundlich zu Fall gebracht, Polizistinnen erlauben sich, bestimmte Männer zu kontrollieren, ohne jede Rücksicht auf religiöse Befindlichkeiten. Deshalb werden nun allerlei großangelegte Rassismus-Untersuchungen bei der Polizei vorgenommen. Ein Professor Behr schlägt ein Frühwarnsystem vor, so dass eigentlich jeder bei der Nazi-Suche mitmachen kann. „Wenn beispielsweise viele junge Männer auf einer Dienststelle sind, die plötzlich alle die gleiche Kurzhaarfrisur tragen, sollte man zumindest aufmerksamer sein und nachfragen.“ Das gilt natürlich auch, wenn Sie, verehrte Leser, mehrere Polizisten mit der gleichen Frisur auf der Straße wahrnehmen.
♦ Kleiner Rückschlag bei Herbert Reuls (Innenminister vom Homeland NRW) Aktion gegen Nazi-Polizisten. Ein Gericht hat festgestellt, dass die Bilder, die in einer angeblichen Nazi-Chat-Gruppe der Polizei geteilt wurden, Adolf Hitler mit einer Weihnachtsmütze zeigten. Eindeutig eine Führerbeleidigung, die aber heute nicht mehr strafbar ist. Trotzdem, Herbert, weitermachen!
♦ Leider hinter der Pay-Wall, aber total glaubwürdig. „Regierung gibt Deutschen Klopapier-Garantie!“ Aber jeder nur eine Rolle.
Lesen Sie Stephan Paetow auch auf
https://www.spaet-nachrichten.de/