Die Lieder waren gerade erst verklungen, die Gedichte vorgetragen, da begeisterte sich die Weltpresse schon für die nächste Sensation bei der Inauguration von Joseph „Joe“ Robinette Biden, Jr. als 46. Präsident der USA: Bernie Sanders‘ Strick-Handschuhe. Die waren Bernie von einer Verehrerin, einer Grundschullehrerin aus Vermont, geschickt worden, die nun bis an ihr Lebensende weiter stricken könnte, um die große Nachfrage zu befriedigen.
♦ Auf Publikum war bei der Zeremonie „wegen Corona“ und Trump verzichtet worden, dafür durften 25.000 Nationalgardisten Joes Schwüren stumm beiwohnen. Sensible Naturen könnte die Szenerie durchaus an einen erfolgreichen Putsch denken lassen. Dazu passt, dass Spezialdemokraten schon vorher Kommunikationsmittel besetzt und oppositionelle Stimmen in den sozialen Netzwerken abgeklemmt hatten.
♦ In nicht einmal drei Amtstagen erließ der 78-Jährige, fit wie ein Turnschuh, gleich siebzehn Dekrete. Einreiseverbote aus Terrorstaaten aufheben: Check! WHO-Austritt stoppen: Check! Pariser Klimaabkommen wiederaufleben lassen: Check! Grenze nach Mexiko wieder durchlöchern … Die deutsche Weltpresse, mit einem Wort: begeistert. Nachdem Biden dann auch noch den pensionierten General Lloyd Austin zum Verteidigungsminister ernannte, konnte die „Zeit“ nicht mehr an sich halten. General Austin tritt sein Amt an, schrieben sie offenbar unter Tränen – und „schreibt damit Geschichte“. Bei der „Zeit“ schreibt man offenbar schneller Geschichte als eine Meldung.
♦ Aber irgendwas geht immer schief, erst recht, wenn Spezialdemokraten die Organisation übernehmen (siehe BER). So machten plötzlich Bilder von hunderten Nationalgardisten die Runde, die in einem Parkhaus in Washington ohne Decken und Pritschen „untergebracht“ waren, bei grellem Licht, Abgasgestank und Corona-freundlicher Belüftung. Schnell wurde Joes bessere Hälfte Jill mit Keksen für Soldaten in den Garten geschickt, um die bösen Bilder zu vertreiben. Dammit! Noch nicht drei Tage im Amt und schon schlechte Presse!
♦ Jetzt aber in die Provinz Merkelania, wo Dr. Angela Merkel und die Geister, die sie rief, mit allerlei Beschwörungstheorien einen unsichtbaren Feind wegzaubern wollen.
Wehe! Wehe! Der Zauberlehrlinge Kunst sind Grenzen gesetzt. So stellte das Amtsgericht Weimar in einem Urteil vom 11. Januar (6 OWi-523 Js 202518/20) fest, es habe „im Frühjahr in Deutschland keinen Gesundheitsnotstand gegeben, bei dem der Zusammenbruch des Gesundheitssystems gedroht hätte, und der gegebenenfalls mit einem Eingriff in die Menschenwürde vereinbar gewesen wäre“. Dann stellte eine frische Untersuchung fest, dass das Aufzäumen mit FFP2-Masken am Arbeitsplatz, in Einzelbüros oder Home Office „bei der Weiterverbreitung des Coronavirus kaum eine Rolle“ spiele. Und nun kommt heraus, dass auch Geimpfte das Virus weiter verbreiten können. Aber da bleibt Merkel trotzig: „Es gibt in dem Ganzen auch politische Grundentscheidungen, die haben mit Wissenschaft nichts zu tun.“
♦ Am Berliner Flughafen BER hat man sich der Realität gebeugt, wie ein Leitender, wohl ein alter Schwede, lakonisch mitteilt: „Ob die Vorgaben und Gebote stets eingehalten werden, entscheidet schlussendlich jede einzelne Person.“
♦ Auch bei der Deutschen Bahn scheint man entsprechende Prioritäten zu setzen. So schlug der Vorstand (ja, da hockt auch der alte CDU-Pöbler Ronald Pofalla) Corona-EU-Hilfen aus, weil damit wohl auch ein „Verbot von Dividenden und Boni“ einhergeht. Irgendwann ist aber auch mal gut mit diesem Corona!
♦ Ist der unglaublich kluge Franken-Maggus („Wird ein Virus gefährlicher, muss die Maske besser werden“) womöglich doch nicht der Alleinherrscher im Bayernland? Die CSU hat er zwar längst zurecht gestutzt wie eine grüne Vorgartenhecke. Aber nun hören wir den Wirtschaftsminister von Söderland, den zwischenzeitlich schon fast vergessenen Aiwanger Hubert, die Widerworte sprechen: Er und seine Kollegen in den anderen Bundesländern sollten nicht „wieder wie Kaninchen vor der Schlange warten, was von Frau Merkel und der Ministerpräsidentenkonferenz aus Berlin kommt“. Außerdem will der Hubert Skilifte und Hotels ab Februar öffnen.
Wurde aber auch Zeit, dass der Aiwanger endlich di Goschn aufmacht (bayerisch für: sich mal melden). Der Söder will eh so schnell wie möglich mit den Grünen regieren. Die machen alles mit.
♦ Bis zu den Berliner Landtagswahlen ist es zwar noch etwas hin, aber Innsenator Geisel (SED, dann SPD) kann schließlich rechnen und weiß, dass dann Schluss mit dem roten Lotterleben ist. Also muss die Opposition ausgeschaltet werden. Und wofür gibt es den Verfassungsschutz, wenn der nicht der Genossen Gemütsverfassung schützt? Also Prüfauftrag vergeben, fertig! Und dann das: „Der gemäß gestellten Prüfauftrag zu untersuchende Einfluss des ‚Flügels‘ auf die AfD Berlin wird als sehr gering bewertet.“ Gut, dass das jetzt passiert. Autor entlassen, neuen Prüfbericht anfordern.
♦ Bei den zahlreichen Personen mit besonderem Intelligenzhintergrund stechen, nicht verwunderlich, Merkels engste Mitarbeiter besonders heraus. Schon oft haben wir an dieser Stelle etwa Annette Widmann-Mauz (ihr Mann ist ein Mauz) lobend erwähnt. Unvergessen, wie die Integrationsbeauftragte und Chefin der Frauen Union nach zahllosen Sexualdelikten Asylbewerbern mit Erotikkursen auf die Sprünge helfen wollte. Jetzt gefällt ihr das Wort „Migrationshintergrund“ nicht mehr, weil es sei, „als stünde dieser Hintergrund immer im Vordergrund“.
Eine eilends einberufene Integrationskommission hat nun nach zweijähriger Arbeit einen Vorschlag unterbreitet. Personen mit Migrationshintergrund seien zukünftig als „Eingewanderte und ihre (direkten) Nachkommen“ zu bezeichnen. Das sind seit der (offiziellen) Völkerwanderung dann irgendwie alle.
♦ Die Überprüfung der Franziska-Giffey-Dissertation verzögert sich. Man sucht immer noch die fünf Sätze, die sie nicht abgeschrieben haben könnte.
♦ Haben Sie Ihren Camping- und Gas-Kocher griffbereit? Kerzen? Dicke Pullis? (Das Elektroauto brauchen Sie ja eh nicht im Winter, oder?) Denn es steht in den Gesetzen der Logik, dass bei ständigem Abschalten von Gas-, Kohle- und Kernkraftwerken der Blackout folgt. Zuerst gibt es zeitweise Strom-Abschaltungen wie in anderen Entwicklungsländern – Peter Altmaier bastelt schon an entsprechenden Gesetzen zur „Spitzenglättung“. „Spitzenglättung“ gehört zur „Energiewende“ wie die Baerbock-Kobolde in jede ordentliche Batterie.
♦ Die Türken haben andere Probleme. In weniger als 40 Tagen könnte in türkischen Großstädten das Wasser ausgehen. Der „Spiegel“ schreibt bewundernd: Imame haben bereits dazu aufgerufen, für Regen zu beten. Wir haben doch auch viele, viele Imame. Können die nicht auch für Strom beten?
♦ Wenigstens haben sie Humor bei den berüchtigten Ministerpräsidentenkonferenzen, in denen über die berufliche Zukunft von Millionen und das Leben von Tausenden entschieden wird. Bodo Ramelow, der Ministerpräsident von Thüringen etwa spielt dann gerne Candy Crush. „Bis zu zehn Level schaffe ich“. Und „das Merkelchen“ – so nennt der Bodo die jetzt wieder Vize-Anführerin der freien Welt – wie viele Level schafft die?
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