Alle Jahre wieder muss Deutschland zum Intelligenztest und beweisen, dass es auf simple Fragen die richtigen Antworten weiß und die richtigen Konsequenzen zieht. Etwa:
*Können Mietendeckel und Masseneinwanderung Wohnungsknappheit beseitigen?
*Wenn doppelt Geimpfte Covid bekommen und übertragen können, warum erhalten sie Impfpässe und Privilegien?
*Wie viel CO2 muss Deutschland einsparen (Anteil am CO2-Ausstoß 2%), um die Welttemperatur 2-Grad-genau einzustellen?
♦ Als letzte Hilfestellung bei der Beantwortung solcher Fragen ist Olaf Scholz noch schnell im Privatjet zu einer Kundgebung nach Münster geflogen, und Annalena Baerbock ließ ein letztes Mal die Dieselmotoren ihres Wahlkampfbusses aufheulen (Elektrobusse wahrscheinlich alle im Einsatz oder in der Werkstatt). Robert Habeck ging indessen zu einem Fototermin mit den Hungerkindern in Merkels Vorgarten, die wiederum mit Armin Laschet im Regen auf dem Alten Markt in Stralsund stand und versuchte, die Lage schönzureden wie der Volksempfänger den Frontverlauf Ende 44.
♦ Wahlkampfmanager Klingbeil verkündet stolz, die SPD habe an mehr als drei Millionen Haustüren im Land geklopft oder geklingelt. In Hamburg und Wuppertal sogar mit der Polizei.
♦ Fürs Herzliche wie fürs Kopfrechnen ist bei der SPD Saskia Esken zuständig. Einem 77-jährigen ehemaligen Maurer, der neben seiner Rente (€ 980) auf Mieteinnahmen von € 450 angewiesen ist, empfahl sie, wegen Mietendeckel und CO2-Umlage, doch einfach einen Kredit aufzunehmen.
Das wusste schon Tucholsky: „Es ist ein Unglück, daß die SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands heißt. … So aber macht der Laden seine schlechten Geschäfte unter einem ehemals guten Namen.”
♦ Achtzehn Uhr, erste Hochrechnungen kommen rein. Dass es so knapp werden würde (Union 22,1 %, SPD 22,7 %) hätten Sie jetzt doch nicht gedacht, was? Die AfD kommt trotz Wahl-O-Mat-Überraschung auf nur 10,5 %, die Lindnerpartei auf 13,2 %. Und die Grünen? Das hat die ARD leider nicht verraten am Freitag bei ihrem Ticker- und Laufband-„Testlauf“.
♦ Das ist doch eine schöne Überleitung zu Wladimir Putin, der wohl auch schon vorher wusste, wie die Wahlen in Russland ausgehen, nämlich mit einem „sauberen und ehrlichen Sieg“ für Wlads Partei. Wenigstens musste er die Wahlen nicht rückgängig machen wie Merkel in Thüringen.
♦ Dr. Angela Merkel wollte sich ja partout nicht wiederwählen lassen, da ist es nun auch egal, wer von den Drei Placebos die Kanzlerbühne betritt. Auf jeden Fall wird die nächste Regierung eine der German Angst, voller Hypochonder und Ökochonder, Androphoben (Angst vor alten weißen Männern), Chiraptophoben (Angst vor Berührung mit der Schwefelpartei) und Ergophoben (Angst vor Arbeit).
♦ Angst muss ja nichts schlechtes sein. Beim ZDF haben sie wohl einen Riesenbammel vor ihrer Moderatorin Tina Hassel, über die Fritz Goergen bei TE schrieb: „Tina Hassel lässt in ihrer giftigen Biestigkeit Frau Wissler von SED/PDS/Die Linke als verbindliches Wesen erscheinen.“
Obwohl Angry Tina eine Frau ist (personalentscheidend!), fand sie im Juli keine Mehrheit für den Intendantenposten. Da sitzt jetzt ein Mann, der auch noch Himmler heißt.
♦ Bisschen Corona? Doch, doch! Das neue Leitkriterium „Hospitalisierungsinzidenz“ taugt so wenig wie das alte (Testinzidenz). Denn die Kliniken melden unter Covid-19 auch alle, die wegen anderer Krankheiten in die Klinik mussten.
♦ Nun legt Jens Spahn Wert auf die Feststellung, dass er nie gesagt habe, die Intensivstationen seien während der letzten Corona-Wellen überlastet gewesen. Man habe auch nie einen flächendeckenden Krankenhaus-Notstand behauptet. Insgesamt hatten nach Angaben des Ministeriums nur 3,4 Prozent der Intensivpatienten 2020 Corona. Tsss. So leicht wird man falsch verstanden.
♦ Der Deutsche trägt inzwischen gerne Maske, hält Mitgliedsausweise (Impfclub) bereit, und neigt wohl auch bei Wahlen dazu, dem die Stimme zu geben, der ihm ordentlich in den Allerwertesten zu treten verspricht. Ersteres legt jedenfalls eine Umfrage nahe, nach der sich 61% der Befragten gegen das Ende aller Corona-Maßnahmen aussprechen. Und zweitens ist Rottotgrün immer noch nicht vom Tisch.
♦ Kritiker werden von Spezialdemokraten gern mit Hilfe von Polizei und Staatsanwaltschaft zum Schweigen gebracht, umso mehr ärgert sich Karl Lauterbach, SPD, dass der freche Kubicki, FDP, ihn ungestraft einen „Spacken“ und eine „Dumpfbacke“ nannte. Denn der Jurist hatte schlau gesagt, „in der Dorfkneipe“ würde man Karl Spacken und Dumpfbacke nennen. Im schlimmsten Fall müsste Kubicki eine Dorfkneipe finden, in der Karl so tituliert wird. Dürfte kein Problem sein.
♦ Trostpreis für Söder, wenn es heute mal nicht so gut läuft: Wenn schon nicht Kandidat, so ist er wenigstens der Stenz. Ein Dating-Portal kürte ihn zum „attraktivsten Politiker“. Trotz Lindner mit Drei-Tage-Bart.
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