Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 37 – Deutschland „helle“ und Deutschland „bekloppt“

Schön, auch Gauck spaltet wieder. Der Wahl-O-Mat macht die Leute verrückt, ein Genosse erlangt Weltruhm, und diesmal nichts zu Merkel (sie hätte ja nicht nach Dresden fahren müssen).

Neulich im Bundestag: Herr Minister, gestatten Sie eine Zwischenfrage der Abgeordneten von Storch? Olaf Scholz blickt hilfesuchend zu seiner Chefin Saskia Antifa Esken. Die schüttelt den Kopf – also nein, der Minister gestattet nicht. Das fängt ja gut an.

♦ Wo kommen nur all die Leute her, die plötzlich die SPD wählen wollen? Selbst Allensbach hat 27% für die Genossen errechnet. Da können wir ja zu Olaf bald Hillary sagen, die in den Umfragen einst auch meilenweit vor diesem Trump gelegen hatte …

♦ Dabei ist bei den Völkergenossen doch längst die Luft raus. Beinahe 350 Nichtregierungsorganisationen und Aktivistengruppen (SPD, Grüne, Gewerkschaften, Kirchen und andere rote Vorgartenzwerge) hatten mit viel Gebimmel zur großen Wahlveranstaltung „unteilbar“ aufgerufen, aber bei bestem Wetter kamen gerade mal „etwas unter 10.000 Teilnehmer“ zusammen, wie die hochgradig politische Polizei in Berlin mit größter Kraftanstrengung hochrechnete. Das wären rechnerisch gerade mal 30 Mann (s/p/d) pro Verein.

♦ Thomas Haldenwang (CDU), Schlapphut der Republik und Erfinder des roten Telefons zur Denunzierung von Nachbarn als Rechtsradikale, sollte sich schleunigst mal die Bundeszentrale für Politische Bildung vornehmen, bevor es zu spät ist. Die Behörde hat ein regierungsamtliches Hilfsprogramm für orientierungslose Wähler – den Wahl-O-Mat – eingerichtet, um das Schlimmste zu verhindern, und nun hören wir aus Ost wie West, aus dem Norden wie dem Süden: Computer sagt, ich soll AfD wählen!

♦ Gedacht war das natürlich ganz anders, schließlich gingen die Strategen felsenfest davon aus, dass die Bürger Steuererhöhungen wie Asyl für alle freudig begrüßen und im Winter mal nicht heizen und nur noch mit dem Lastenfahrrad zur Arbeit fahren würden. Urlaub auf Balkonien statt Südsee, dazu das Klappern des nahen subventionierten Windrades im Ohr. Und wählen gehen in Zukunft die Kinder (ab 16) gruppenweise, von der grünen Oberlehrerin ins Wahllokal geführt.

♦ Offenbar aber haben die Deutschen trotz medialem Trommelfeuer und Dauerbeschuss kaum Angst davor, dass ihnen bald der Himmel auf den Kopf fallen könnte, wie ihnen grüne Wanderprediger einreden wollen, oder dass sie morgen an Corona sterben werden (Regierungspropaganda). Sie fürchten stattdessen nichts so sehr wie Steuererhöhungen und eine drastische Erhöhung der Lebenshaltungskosten. An dritter Stelle steht die Angst vor der unbegrenzten wie idiotischen Schuldenübernahme der EU-Verschwenderländer durch Absurdistan. Und mehr als Wetterkapriolen fürchten die Leute die zunehmende Überforderung des Staates durch Flüchtlinge.

Hinter allem aber steht die Angst, dass unsere Politiker generell heillos überfordert sind. Und das trotz der wohlwollenden bis enthusiastischen Parteien-Presse!

♦ Witz hat er ja, der Dr. Markus Söder: „Wir wählen die Freiheit“ ruft er den Söder-Jüngern auf seinem Parteitag zu. Welche Freiheit meint er? Die des Grundgesetzes wohl nicht. Eher die „neue Form von Freiheit“, die er gerade erst seinem Kabinett verkündet hatte, die Freiheit, die er nach Gutdünken seiner Corona-Kumpels an- und ausknipsen kann wie eine Nachttischlampe.

♦ Die einstigen bayerischen Verkaufsschlager haben ihre Marktführerschaft längst eingebüßt. Das zunächst beliebte Allzweckmittel „Horsti“ gegen grünen und roten Mist, erwies sich, von der falschen Hand gesteuert, lediglich als banaler Staubfänger (1,90 Länge, pflegeleicht, waschmaschinentauglich), und verlor seit Markteinführung 2008 mehr als 10 Prozentpunkte (2013: 49,3% / 2017: 38,8%) (7) auf der Beliebtheitsskala. Das voll elektrische Nachfolge-Modell „Hulk – Söder total Grün“ verliert in Bayern weitere Marktanteile auf nunmehr 29%.

♦ In der Presse bleibt Dr. Söder natürlich der Kanzler der Herzen, auch weil er mit Augenmaß unerschütterlich auf die Empfehlungen von Merkels Dr. Drosten setzt. Der schon bei der Schweinegrippe nur ganz knapp danebenliegende Drosten könnte sich, statt der dritten Impfung „auch ein Immun-Update durch eine natürliche Infektion mit dem Coronavirus“ vorstellen. Das muss natürlich noch mit den diversen Ethikkommissionen, Karl Lauterbach und der Ständigen Impfkommission in Einklang gebracht werden.

♦ Inzwischen sind unsere Intensivmediziner dran mit dem Warnen vor der nächsten Welle. Diesmal wollen sie auch nicht bei der Zahl der freien Intensivbetten schummeln, Indianer-Ehrenwort. Derweil werden unsere älteren Mitbürger und Mitbürgerinnen (SPD-Sprech) als „Versuchskaninchen“ (Olaf Scholz) der Stufe II eingesetzt. Die dritte Spritze. Bild meldet aus einem Labor in Oberhausen: „In einem Oberhausener Seniorenheim ist es nach der Drittimpfung zu Zwischenfällen gekommen. Zwei Senioren mussten wiederbelebt werden. … Wichtig: Die Ursache ist bislang unklar.“

Der WDR fragt scheinheilig, obwohl ihm ein Schreiben der Ärztekammer Nordrhein mit den Details vorliegt: „Probleme nach Drittimpfung?” Könnte man so sagen. Schließlich hat es im Seniorenheim „zahlreiche schwere Komplikationen, davon ein Todesfall und 2 Reanimationen gegeben“. Deswegen heißt das wohl „Booster“.

♦ Fast hätten wir den Vorgänger von Frank-Walter, dem Spalter, völlig vergessen. Wir dachten, der fromme Bruder Gauck lässt sich‘s gutgehen, hier mal ne Predigt, da mal ne schöne Reise, aber nix da, der Mann setzt sein großes Werk der Spaltung der Gesellschaft in Deutschland „helle“ (geimpft) und Deutschland „bekloppt“ (nicht geimpft) auch im hohen Alter fort. Vielleicht kann er ja bald mal im Seniorenheim in Oberhausen predigen.

♦ Über Andy Grote, typisches Exemplar spezialdemokratischer Doppelmoral – er feierte maskenfrei und abstandslos seine Beförderung zum SPD-Innensenator von Hamburg –, lacht dank Washington Post inzwischen die ganze Welt. Nachdem der bigotte Sozi Jugendliche wegen Feierns in Coronazeiten beschimpfte, konterte ein Twitterer: „Du bist so 1 Pimmel.“ Obwohl der böse Sexist sofort einer Vorladung der Polizei Folge leistete, überfiel ein Polizeikommando Wochen später morgens um 6 eine ehemalige Wohnung des Delinquenten auf der Suche nach… Ja, was? Andy Grote wäre damit für die nächste Bundesregierung qualifiziert, jetzt kennt ihn ja jeder.

♦ Ach, übrigens. Wenn der Olaf erst mal der König von Tucka-Tucka-Land ist, dann holt er Andrea Nahles aus ihrem Exil (als Chefin bei der Agentur für Post und Telekommunikation für 150.000 Öcken) auf sein Schloss. Die sei „die eindeutig kleinere Kröte“ im Vergleich zu Parteichefin Saskia Esken oder Vize Kevin Kühnert, „heißt es“, schreibt Bild und bezieht sich wohl auf innerparteiliche Kreise. Darf man denn noch kleine Kröte sagen?

♦ Derweil in Afghanistan. Trotz eindringlicher Appelle von Heiko, dem Äußersten, findet sich in der neuen Regierung von Kabul weder ein Diverser noch eine Frau. Da wird Absurdistan die halbe Milliarde Entwicklungshilfe-Zahlung wohl nur unter Protest entrichten. Das haben die Taliban jetzt davon!

♦ Kim Jong Un, der Unfehlbare, quasi der Merkel von Nordkorea, fordert „dringend Aktionen gegen den Klimawandel“. Das dürfte dann ja wohl auch die letzten Zweifler überzeugen.

♦ Zwingend notwendige Ergänzung (im unwahrscheinlichen Falle eines Wahlsieges) zu Artikel Drei, Absatz 3 GG: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes… benachteiligt oder bevorzugt werden.“ Neuer Zusatz: Außer Annalena Baerbock.


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