Eine solch‘ friedliche Demonstration hat Berlin lange nicht erlebt, es war, als wollten brave Bürgersleut‘ auch mal ihre Loveparade, ihren Christopher Street Day feiern, nur ohne Fummeln und Anfassen. „Corona Rebellen Düsseldorf“ liefen neben „Jesus rettet“-Jüngern, die deutsche Fahne flatterte neben der amerikanischen, die Regenbogenfahne neben einer türkischen. Irgendwo sang Michael Jackson „We are the World“, leider vom Band, die City von Berlin war ein einziger Jahrmarkt, nur ohne Gaukler und Zimtgeruch.
Ohne die vereinzelten „Trump“-Plakate oder solche, die Merkel und ihre Getreuen im Quergestreiften mit der Aufschrift „Schuldig“ zeigten, hätten Touristen die Veranstaltung kaum als politische Demonstration wahrgenommen. Nur die Polizisten in Kampfmontur und ein paar Trillerpfeifen von SPD und Gewerkschaften in dunklen Nebengassen störten das friedliche und harmonische Bild.
♦ Dummerweise wird aber Berlin von der grünen SED (SPD, SED, Grüne) regiert, da sind Volksbelustigungen nur unter der Führung der Partei vorgesehen. Deshalb verbot SPD-Innensenator Geisel die Veranstaltung zunächst. Nachdem zwei Gerichtsinstanzen ihm klarmachten, dass nicht mehr seine frühere Partei, die SED, allein regiert, kam er mit einem alten Trick aus dem Stasi-Handbuch um die Ecke, oder wie der Spiegel anerkennend meldete: „Kein Abstand, keine Masken. Polizei löst Corona-Demo in Berlin auf.“ Dass das Oberverwaltungsgericht nur verlangt hatte, die Organisatoren müssten auf die Abstandsregeln hinweisen (was diese regelmäßig taten) und die Maske in Berlin nicht obligatorisch ist – geschenkt.
♦ Dabei hatte sogar der Botschafter von Simbabwe die deutsche Regierung noch explizit aufgefordert, Covid-19 dürfe „nicht als Ausrede benutzt werden, um die fundamentalen Freiheiten der Bürger einzuschränken“. Oh, nein, warten Sie, der deutsche Botschafter hatte diesbezüglich die Regierung von Simbabwe hierzu aufgefordert, so ist‘s richtig.
♦ Der Süddeutschen war es wichtig darauf hinzuweisen, dass „während kaum einer der Demonstranten eine Maske trägt, die Gegendemonstranten sie geradezu ostentativ tragen“. Als wäre es etwas Neues – die Links-Fraktion hat ihre Sturm- und Hassmasken immer aufgesetzt.
♦ Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass ARD und ZDF bei ihren Berichten vom Tage nicht vergessen haben, besonders zu betonen, dass unter den Demonstranten „Antisemiten, Rechtsradikale, Verschwörungstheroretiker mitmarschierten“ (Zitat aus der Bild-Zeitung). Eine objektive Berichterstattung würde uns auch sehr wundern. Immerhin haben „Tagesschau“ und „heute“ gerade erst den „Sprachpanscher des Jahres“ vom „Verein deutsche Sprache“ verliehen bekommen für ihr unkritisches Nachplappern von Regierungsbotschaften.
♦ Ohne ihren Chefapokalyptiker Karl, jetzt ohne Fliege, Lauterbach wüsste der gemeine SPD-Parteisoldat überhaupt nicht, wie tödlich das Coronavirus wirklich ist. Der Karl hat nämlich in Harvard studiert und … Moment, sagt da seine Ex-Frau bei Servus TV: Wir haben zwar gemeinsam in Harvard studiert, aber „er war in Gesundheitspolitik und Management, ich war in der Epidemiologie“. Um das Virus zu verstehen „muss man das Handwerk verstehen. Man muss sich schon hinsetzen und die Zahlen richtig analysieren“. Also, Karl, hinsetzen!
♦ Corona hin, Corona her – in Niedersachsen sind Bordelle, Straßenprostitution und Lovemobile ab sofort wieder erlaubt. Wie erklären wir das nun dem Zuwanderer, der aus nicht ganz so lupenreinen Demokratien zu uns kommt. Demonstrieren verboten, anschaffen erlaubt?
♦ Gemein! Da folgen die Hamburger Klimakinder (FFF) buchstabengetreu der Wissenschaft, die für dieses Jahr einstimmig die Große Dürre vorhergesagt hat, und dann versinkt ihr Klimacamp in Regen und Schlamm? Da fühlen sie sich zu recht schikaniert.
♦ Übrigens, Greta Thunberg geht wieder zur Schule. Natürlich als Lehrerin.
♦ Gibt es in Bielefeld schon einen George-Floyd-Platz? Initiiert von der SPD? Wahrscheinlich. Einen Platz zum Gedenken an den im Afghanistankrieg getöteten Bundeswehrsoldaten Martin Kadir Augustyniak wollte die SPD hingegen auf gar keinen Fall. Wegen Heldenverehrung und weil der „politisch missbraucht“ werden könnte. Dann hat den Genossen anscheinend jemand ganz langsam erklärt, dass es der Genosse Struck war, der seinerzeit als „Verteidigungsminister“ verlangt hatte, der Soldat Augustyniak solle „unsere Freiheit am Hindukusch“ verteidigen.
♦ Und noch so ein Genossen-Held. Olaf Scholz will den Bezug des Kurzarbeitergeldes auf 24 Monate verlängern. Also auf jeden Fall bis nach der nächsten Bundestagswahl. Der muss ja die 15% schaffen. Irgendwie.
♦ Erbitterte Grundsatzdiskussionen bei der SED zu Erichs Hundertachten am 25. August. Ist es schon soweit? Oder sollen wir bis zum 110. Jubeltag des Großen Vorsitzenden warten, bis wir wieder einen ordentlichen Geburtstagsaufmarsch durchführen?
♦ Was haben sie ihnen nicht alles versprochen. Sonderprämien, bessere Bezahlung. Helden haben sie die Pfleger genannt. Corona-Helden. Und nun? Die Arbeitslosigkeit im Pflegebereich steigt um 23%. Trotzdem wird dem einen oder der anderen wohl von Frank-Walter ein Blechstern an die Brust geheftet. Und im Saarland (Ministerpräsident Tobias Hans) gab‘s als Präsent eine Tüte mit Wurst und veganem Aufschnitt (so viel Sensibilität muss sein!). 10 Pfleger teilen sich eine Tüte. Das nennt man dann wohl Hanswurstigkeit, und so kommt zum Schaden noch der Spott dazu.
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