Zum Brüsseler EU-Gipfel trug Dr. Angela Merkel, genau wie der eitle Macron, ausnahmsweise Maske, obwohl sie Geburtstag hatte. Weil sie sich wegen der Fotografen nun den Lappen vors Gesicht hängen musste, wies sie gleich den bulgarischen Regierungschef Boiko Borissow zurecht, weil der seine Maske auf Laschet-Art trug – also nicht die Nase bedeckte –, was aber längst wieder aus der Mode ist.
Die anwesenden Polen, Ungarn, Tschechen und Slowaken verzichteten gleich ganz auf jeden Corona-Schnickschnack, sie sind schließlich wegen der Kohle gekommen, nicht wegen modischem Firlefanz.
Immerhin stehen 1,8 Billionen Euro zur Verteilung an. Das Geld wäre ja längst in die Taschen der Mafia, NGOs, der Zeugen Coronas (Beda M. Stadler), Klimawandler und von Gaunern vieler Herren Länder geflossen – wenn nicht zuerst ein Verteilungsschlüssel (relativ unproblematisch) und Verwendungszweck (höchst problematisch) einstimmig festgelegt werden müssten.
♦ Denn, so beklagte Österreichs Sebastian Kurz, es gebe halt große Gerechtigkeits-Unterschiede in der EU, etwa bei Renteneintrittsalter, Steuerbelastung und Schattenwirtschaft. ‚Na und?’, kann Merkel da nur sagen, jetzt sind sie halt da, die Unterschiede.
♦ Damit alle 27 Mitgliedstaaten schließlich zustimmen, bekommen Österreich, Dänemark und Schweden bereits Extrawürste gebraten, bei den Niederländern müsste es allerdings mindestens ein Filet Mignon mit viel Käse sein, bevor die einknicken.
♦ Hollands Chef Rutte will die Gelder nämlich sachbezogen und als Darlehen vergeben, nicht als Geschenke. Außerdem reicht es ihm nicht, dass die Südländer Reformen versprechen, sie müssen sie beginnen, bevor Geld fließt. Da hat EU-Ratspräsident Charles Michel eine grandiose Idee: Rutte könne „bei Zweifeln oder Unzufriedenheit mit dem Reformstand den EU-Ratspräsidenten (also ihn, Charles Michel) einschalten. Dieser beauftragt dann den Europäischen Rat oder den Rat der Wirtschafts- und Finanzminister mit Prüfung“. Genial! Da sieht man, warum die EU auf der ganzen Welt beneidet wird.
♦ Weil Merkel auf ihrem Geburtstag nach Brüssel musste, hatte Markus Söder sie ein paar Tage zuvor an den Chiemsee eingeladen (und nebenbei viele schöne Fotos machen lassen für seine Bewerbungsmappe als Bundeskanzler). Zur Feier des Tages war auch für die Mitglieder des bayerischen Kabinetts maskenfrei. Für den Markus war es jedenfalls ein rundum gelungener Tag – bis auf diesen einen Merkel-Satz, über den er immer noch brütet: „Sie wissen, dass ich als Bundeskanzlerin ja sozusagen nicht mehr zur nächsten Wahl antrete.“ Sozusagen? Was heißt „sozusagen“?
♦ Obwohl sich unser Innen-Horst und sein braver Assistent Haldenwang vom Verfassungsschutz nun wirklich alle Mühe geben, sind sie doch auf die Hilfe der Medien-Blockwarte angewiesen, um rechte Verschwörungen aufzudecken. So verdanken wir dem Spiegel die Entdeckung, dass sich sogar Manuel Neuer, hauptberuflich Torwart, in einem „Dickicht der rechten Symbole inmitten von Folklore“ verhedderte, als er in seinem Kroatien-Urlaub „laut“ ein kontaminiertes Lied mitsang. Bei „Lijeba li si“ („Du bist schön“) ist „der Inhalt mindestens einer Zeile sowie der Urheber des Songs politisch äußerst heikel“.
Aber es kommt ja noch viel schlimmer! Jetzt kam heraus, dass unsere Bundeskanzlerin Merkel im vergangenen Jahr in Zagreb bei dem Lied begeistert mitklatschte! Die Welt schreibt „arglos“, aber das sagen die Angeklagten ja immer. Wurde am Ende nicht auch Robespierre „überführt”?
♦ In diesen Zeiten dürfen die medialen Sittenwächter keine Kompromisse machen, schließlich ist die Wahrheit (hieß früher „Prawda“) „… eine orthodoxe Haltung, die einigen wenigen Erleuchteten bekannt ist, deren Aufgabe es ist, alle anderen zu informieren“. Das schrieb die Redakteurin Bari Weiss der New York Times voller Abscheu in ihr Kündigungsschreiben. Für Bari ist hingegen „Wahrheit ein Prozess gemeinsamer Entdeckungen“ – aber das passt nicht mehr zur New York Times.
♦ Wenn man die Mitarbeiter von vorneherein richtig auswählt, weiß die Süddeutsche Zeitung, bekommt man keine Probleme mit einer zweiten Meinung. Deshalb können dort „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einander zuhören, unabhängig von Alter, Geschlecht, Hierarchie und Betriebszugehörigkeit“, ohne in ideologischen Streit zu geraten. So steht es in Blei gegossen im Großen-10-Punkte-Manifest der SüZ, die „eine Kultur konstruktiver Kritik“ pflegt. Und weil dort, jetzt wo der Birk Meinhardt weg ist, Friede Freude Eierkuchen herrscht, kann die Süddeutsche auch dem Leser wieder ein „heiterer Freund und Begleiter“ sein. Hahaha.
♦ Ein heiterer Freund und Begleiter des Stuttgarters ist die Stuttgarter Zeitung. Die berichtete, dass Polizeichef Lutz, der einfach nicht herausfinden kann, woher die Partypeople, die derzeit Gäste des Präsidiums sind, herkommen, eine „Stammbaumrecherche“ angeordnet habe, was ja doch verdächtig nach Nazi klingt.
Nun hat aber der Lutz das gar nicht gesagt, sondern ein Schreiberle von der Stuttgarter Zeitung hat es erfunden, beziehungsweise von einem Grünerle übernommen. Eben weil es so schön Nazi ist. Vielleicht sollte die Stuttgarter die „Kultur konstruktiver Kritik“ von der SüZ übernehmen? Die stammen ja aus demselben Hause …
♦ Die Kathedrale Saint-Pierre-et-Saint-Paul in Nantes ist in Flammen aufgegangen. Spezialisten aus Paris sollen nun herausfinden, ob es Brandstiftung war oder wie bei Notre Dame „ein Kurzschluss“. Erst mal abwarten, wer sich in den sozialen Netzwerken freut und was Macron sagt …
♦ Irgendwie führt uns das zur Bild-Schlagzeile „Vandalen verwüsten Krefelder Hauptfriedhof“. Vandalen? Waren das nicht Germanen, diese Vandalen?
♦ Wie ein Vandale führte sich jedenfalls SED-Bodo im Thüringer Landtag auf, bepöbelte Abgeordnete als „widerliche Drecksäcke“ und hätte bestimmt die Stasi geholt, wenn es die denn offiziell noch gäbe. Seine Schild-und-Blumen-Maid Susanne Hennig-Wellsow flocht ihm jedenfalls begeistert gleich einen weiteren Lorbeerkranz.
♦ Allzu lange haben wir nichts von Oskar, dem linken Blechtrommler Lafontaine, gehört. Nun schimpfte er über seine alte Partei, die SPD, weil sich deren Politik „vorrangig nach den Interessen von mittleren Angestellten und Facharbeitern mit gutem Lohn“ richtet. Das wüssten die aber, die mittleren Angestellten und Facharbeiter mit gutem Lohn!
♦ In welcher Partei ist eigentlich dieser Andi Scheuer? Sein Ministerium hat 130 Mio. für „Berater“ verblasen. Ein bisschen „aus dem Ruder gelaufen“ sei das, grämt sich der Andi. Noch mehr ärgert ihn wohl, dass es in der Zeitung steht.
♦ Ganz offiziell und ohne Scham verdreißigfacht Jens Spahn seine Werbeausgaben. Das Geld dient dazu, dass auch der letzte Trottel eingeimpft bekommt, wie gefährlich Corona ist und wie supidupi der Jensi alles im Griff hat.
♦ Der „Franzose“ (Presse) Mohammed aus Algerien musste, nachdem er gedroht hatte, einen ICE in die Luft zu sprengen, vom GSG 9 überwältigt werden. 300 Fahrgäste wurden evakuiert. Urteil der Amtsrichter in Nauen: 60 Tagessätze zu 15 Euro fürs Schwarzfahren.
Eine Rentnerin aus dem bayerischen Traunreut wurde zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt, weil sie zwei Packungen Heidelbeeren in Wert von 3,98 Euro hat mitgehen lassen. Da können wir mächtig stolz sein – die Weisheit unserer Juxtix sucht weltweit ihresgleichen!
♦ Trost für Anhänger von Donald Trump, die sich Sorgen um seine Wiederwahl machen: „Wir sollten auf keinen Fall das Talent der Demokraten unterschätzen, einen Wahlkampf zu vermasseln“ (ehemaliger Sicherheitsbeauftragter Trumps und heutiger Anti-Trump-Kronzeuge John Bolton).
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