Empfehlung der Regie, 1. Absatz laut lesen: Frau Dok…dok…dok…dok…dok…dok… – … was da klingt wie ein alter Diesel mit stotterndem Start… – … dok… dok… dok… dok…dok…dok…dok…dok… – tschuldigung, was? – dok…dok…dok…dok…dok… – tschuldigung, was? Sie müssen etwas lauter sprechen, Herr Bundesprä… dok…dok… dok…dok…dok…dok…dok…dok – … ist doch nichts anderes als die vollständige und korrekte Aufzählung aller Doktortitel unserer vielgeehrten Frau Bundeskanzler. Sie können gerne nachzählen, Neidgeneigter, es sind 16 Ehrendoktortitel (plus ein „echter“) von Haifa bis Bern, von Szeged bis Seoul.
Zuletzt also auch noch Harvard. Das neue Hogwarts für Klima-, Gender- und Sozialismusforschung. Merkel hielt bei der Verleihung die Rede, die sie seit 2005 immer hält, die aber in Harvard noch niemand gehört hatte. Das Jauchzen und Frohlocken der Diversen wurde durch den Merkelpressebegleittross bis ins letzte mecklenburgische Dorf weitergereicht und verstärkt, und wenn es nicht die FAZ gäbe – ja, wirklich, die FAZ! –, hätten wir einen Moment gedacht, es gäbe eine andere Merkel. Denkste.
Sie sagte „nichts eigentlich Falsches, bestimmt nur Gutgemeintes“, fasst der FAZ-Autor die Rede zusammen, „deren intellektuelles Niveau man nur niederschmetternd nennen kann“. Vorgetragen „in dermaßen schlichten Hauptsätzen“, dass man nicht weiß, was man denken soll.
Merkel-Versteher und Hofberichterstatter nehmen übrigens besonders gern den Merkel-Satz „Wir dürfen Lügen nicht Wahrheiten nennen. Und Wahrheiten nicht Lügen“, um die Scharfzüngigkeit ihrer Herrin zu loben, weil die Harvardianer das als Megakritik an Trump verstanden hätten. Wenn sie sich da mal nicht täuschen! Haben wir Merkel nicht auch immer falsch verstanden (Merkel 2010: „Multikulti ist gescheitert.“)?
♦ Presse, Funk, Fernsehen und alle youtuber, die guten Willens sind (oder dafür bezahlt werden), haben für die abgehende Angela (Bühnensprache) allerdings nur noch höfliche Aufmerksamkeit übrig, sie arbeiten bereits seit einiger Zeit mit aller Macht am nächsten Luftschloss – mit giftgrüner Herrschaft (m/w/d). Komischerweise erhielten die Grünen bei der EU-Wahl in Deutschland, trotz gigantischem Materialeinsatz, öffentlicher Segnung der Kandidaten durch alle Kirchen und nie dagewesener TV-Unterstützung mit Werbesendungen rund um die Uhr, gerade mal 20% der Stimmen.
♦ Wo die Grünen gelandet wären ohne diese Gehirnwäsche durch Dauerberieselung zeigt der Blick in andere EU-Länder, von denen wir uns mal Schweden herausgreifen wollen: elf Prozent, minus 4! Obwohl doch hier der Klimazug der heiligen Greta von Schölefrö begann, und jeder Schwede verstehen konnte, was Greta so von sich gibt. Nun gut, vielleicht auch gerade deshalb …
♦ 20% sind zwar in Toto bescheiden – die KP (Klimaschützer-Partei) in China kann da nur müde lächeln mit ihren 90% – dennoch ein Plus von 9,8 Prozentpunkten, die irgendjemandem weggenommen wurden. Und schon sind wir bei der SPD. Nackte Zahlen können die menschlichen Dramen kaum beschreiben, die dahinter stehen. Minus 11,5 Punkte. Auf 15,8 %. Sawsan Chebli versprach zwar noch in der Wahlnacht: „Ich wandere aus.“ Aber mit falschen Versprechungen allein kommt die Partei auch nicht aus dem Elend heraus.
♦ Wieder einmal wurden wir im Willy-Brandt-Haus Zeuge von Größe, Feigheit, Niedertracht, Verrat und Opfermut, als handele es sich ebenda um ein Schauspielhaus, allerdings mit drittklassiger Besetzung. (Wir haben die Theater-Anspielung genommen, weil in der ehemaligen Arbeiterpartei ja keiner mehr arbeitet, sonst hätten wir die Metapher der kontrollierten Sprengung benutzt.)
Also: Viel zu früh, wenn auch heimlich, hatte sich Martin 100%-Schulz aus der Deckung begeben, als er bei den Fraktionskollegen seine Chance auf Nahles-Nachfolge eruierte. Scharf konfrontiert, musste Schulz alle Ambitionen zurücknehmen, wie beim letzten Mal, als er kurz davon träumte, Außenminister zu werden. Von Schuld getrieben wollte er dann intern geklärt haben, ob Johannes Kahrs ein A…loch sei, oder nicht. Angeblich konnte das intern geklärt werden. Einig war sich die Fraktion wohl auch, dass „Andrea Nahles es nicht kann“ (Spiegel+). Und, dass sie keinen Mumm hat, das Nahles-Drama zu beenden.
♦ Und hier betritt (kurz?) ein neuer Held die Bühne, ein Mann von „unauffälligem Erscheinungsbild“, der „sehr lange anderen gedient hat, bevor er selbst den Schritt in die erste Reihe gewagt hat“. Nein, nicht Frank-Walter, der Einseitige, sondern Achim, der Unbekannte. Post sein Name, Achim Post. Eigentlich einer wie alle bei der SPD, er studierte Soziologie mit Schwerpunkt Espedelogie, aber eigentlich ist „Fußball und Biertrinken… das einzige, wovon ich wirklich etwas verstehe“. Also arbeitete er fortan bei den Spezialdemokraten. Jetzt will er Nahles werden.
♦ Auch von nebenan, aus dem Konrad-Adenauer-Haus, hören wir das Schluchzen und Heulen bis auf die Straße. Das ist aber auch gemein! CDU/CSU minus 8,4 Prozentpunkte, 99% vom Konto der CDU! Dabei hatte die Annegret doch alles getan, was getan werden musste: Werkstattgespräche geführt, Paul für die Jugend installiert und sogar mal einen Scherz über Merkel gemacht. Aber dann kam dieser verfluchte Youtuber, dieser Rezo! Dem wird sie schon beistreichen! Reguliert gehört so einer! Da gab‘s gleich wieder Geschrei, sogar aus dem Regulierungsministerium von Barley (muss die nicht nach Straßburg?). Das hätte Annegret halt mal jemand erklären müssen: Kaufen ist besser als regulieren, und billiger. Bei der Firma Stroer AG – aus dem Hause kommt auch Rezo – gibt’s „Influencer ab 15.000 Euro“.
♦ Natürlich war das eine Falschmeldung! Dass Schüler wegen der regelmäßigen Teilnahme an Greta-Demos am Ende wegen Fehlstunden nicht versetzt werden könnten? Ausgeschlossen in Berlin. Schulleiter M. W. (Name zu seinem eigenen Schutz gekürzt) hat längst eingesehen, dass sein Schreiben an die Eltern bezüglich der Zeugnisvermerke eine Riesen-Dummheit war. Er ist doch auch für Klimaschutz. Und er hat die Grünen gewählt. Und er überlegt, ein Klima-Abitur einzuführen – mit quasi Everyday for Future. Bildungssenatorin Sandra (SPD) überlegt schon, aus der Schule billige Wohnungen zu machen …
♦ Sie planen einen Besuch in Berlin, um sich das nächste sozialistische Paradies auf Erden einmal anzuschauen? Wie wäre es mit einer Fahrradtour durch das Biotop Friedrichhain-Kreuzberg? Sie haben kein Fahrrad? Gehen Sie einfach auf die Website der grünen Bezirksbürgermeisterin, da lernen Sie, wie man Fahrradschlösser kinderleicht knacken kann.
♦ Berlin ist für Rot-Rot-Grün quasi der Laborversuch für das Deutschland von morgen. Und da hatte die Verkehrssenatorin Regine Günther eine prima Idee. Autofahrer, die in die City wollen, müssen ein BVG-Ticket (S-/U-Bahnen, Busse) lösen, auch wenn sie mit dem eigenen Auto in die Stadt fahren. Genial, oder? Klingt wie GEZ, auch wenn Sie nur Netflix schauen, oder die Privaten. Noch besser wäre, wenn jeder ein solches Ticket lösen muss, der ein Auto besitzt, weil der ja damit in die Stadt fahren könnte. Kein Wunder, dass Regine Senatorin wurde, obwohl sie sich bislang nicht entscheiden konnte, ob sie nun bei den Grünen, den Roten oder den Blutroten mitmachen will.
♦ Das sogenannte „Professorenforum“, ein Zusammenschluss von über 800 Hochschullehrern in Deutschland und anderen Ländern, beklagt den linken Meinungsterror an Universitäten. Die Toleranz gegenüber anderen Meinungen sinke. „Das hat auch Auswirkungen auf die Debattenkultur an Universitäten.“ Ach, diese Professoren, oder? Haben immer noch nicht gelernt, dass das Diverse hochwillkommen ist, nur nicht das Gedankendiverse! Aber die lernen es schon noch. Antifa, übernehmen Sie!
♦ Hungrige Rentner, die Mülleimer durchwühlen? Verboten! Hier haben die Grünen in Hamburg ihr Herz entdeckt und fordern: sollen sie doch. Allerdings muss den Ordnungshütern immer ein triftiger Grund für diese Art der Selbstversorgung genannt werden. Die Grünen empfehlen zu sagen, man setzte sich gegen die Lebensmittelverschwendung ein.
♦ Endlich kapieren sie es da mal! Dass unsere Regierungsflieger ständig kaputt sind, das kann doch nicht Ursula von der Leyens Schuld sein! Das ist doch Sabotage! Genau wie der Flughafen BER! Geheimagent Haldenwang arbeitet schon mal an einer Liste mit den Verdächtigen: Klimakinder? Böhmermann?
♦ Selbst als Interims-Kanzlerin präsentieren die Ösis eine aparte, eloquente, hochgebildete Sissi. Das machen die doch nur, um uns zu ärgern!
Der Heiko der Woche (Denuntio Ergo Sum)
Natürlich hat der Unteroffizier Patrick J. den Denunziationspreis „Heiko“ verdient! Nicht nur, weil er „seit 2016 zahlreiche mutmaßlich rechtsextreme Soldaten an den militärischen Nachrichtendienst MAD gemeldet“ hatte. Das ist doch schließlich erste Bürgerpflicht in Ministerien und Schulen, Restaurants oder zuhause, also überall, wo die Rechtsextremen sich verstecken. Nein, den „Heiko“ erhält er dafür, dass er „Belege aus sozialen Netzwerken sowie Vorfälle, deren Zeuge er in Kasernen geworden sein will“ in einem 100-seitigen Bericht vorgelegt hat. Das ist die richtige Gesinnung plus deutsche Gründlichkeit. Sieg! (Natürlich wird die Entlassung des Unteroffiziers zurückgenommen! gez. Unleserlich, Abwehr.)