Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 2 – Alea iacta est – die Würfel sind gefallen

Trump wird überall gelöscht, Frank-Walter stellt einen überraschenden Vergleich an. Jens probiert heimlich schon mal die Kanzlerkrone. Und die Zahl der Merkel-Leugner nimmt zu ...

Es traf Pharaonen (wie Echnaton), Caesaren (wie Caligula) und große Zauberer (wie Voldemort), nun traf es mit Donald J. Trump den 45. Präsidenten der USA: die damnatio memoriae oder abolitio nominis – die Tilgung des Namens aus Inschriften und Akten, die Zerstörung von Statuen , die Verdammung des Andenkens. In kopfloseren Zeiten vollzog sich der bürokratische Vandalismus logischerweise erst nach Ableben des Geschmähten, bei Donald Trump handelt es sich hingegen um eine Art des lebendig Begrabens: Die Twitter- und Facebook-Accounts des Präsidenten wurden gesperrt.

♦ Dabei hatte Trump lediglich getwittert, er käme nicht zur Party von Joe Biden. Das ist laut Twitter eine Art geheimer Code, der Bombenleger, Attentäter und Terroristen animieren soll, die Krönungszeremonie von Joe, dem Ersten und Letzten, zu attackieren. Was denn sonst?

♦ Zuvor hatte Trump seine Anhänger beim „Save America March“ in Washington aufgerufen: „Wir werden zum Kapitol gehen und unsere tapferen Senatoren und Kongressabgeordneten anfeuern, und wir werden wahrscheinlich einigen von ihnen nicht so sehr zujubeln.“ Klarer Gewaltaufruf, da sind sich die meisten Berichterstatter einig. Den Tweet „Bitte unterstützt unsere Kapitol-Polizei und Sicherheitskräfte. Sie stehen wahrlich auf der Seite unseres Landes. Bleibt friedlich“ wollte Trump hingegen eigentlich gar nicht senden, wie das ZDF aus sicherer CNN-Quelle erfahren haben will.

♦ Eine riesige Menschenmenge (Zahlen entnehmen Sie bitte der jeweiligen Partei-Presse) versammelte sich zum Protest gegen die Zertifizierung der Biden-Stimmen in Washington, einige hundert Randalierer wurden dabei bis zum Kapitol-Gebäude durchgelassen.
Zur richtigen Einschätzung der Ereignisse wollen wir uns hinter unserem Genossen Präsident Frank-Walter verschanzen, man kann schließlich nicht mehr vorsichtig genug sein. Frank-Walter sieht jedenfalls „Parallelen zu Ereignissen am Reichstagsgebäude im August“. Potztausend! In der Tat: Große Demo (500.000 bis 1 Million Teilnehmer), eine kleine Gruppe „stürmt“ Reichstag, beziehungsweise Kapitol. Und die gleiche Frage: Warum waren weder Reichstag noch Kapitol ausreichend geschützt? Die Frage stellt Frank-Walter nicht, aber, bezogen auf das Kapitol, wenigstens die WAZ.

♦ Für ARD und ZDF waren die Ereignisse von Washington zunächst von regionaler Bedeutung. Außerdem haben die Meldegänger mit Corona schon genug zu tun. Und dann war ein Film über Hans Albers im Ersten und „Balkan Style“ im Zweiten schon lange geplant. Wenigstens die 37.000 Twitter-Follower von Claus Kleber blieben wie gewohnt erstklassig informiert: „Unfassbare Szenen im US #capitol #CNN einschalten. Sofort.“

♦ Zu Corona können wir gar nicht so schnell schreiben, wie irgendwo jemand laut RKI-Zahlen umfällt. In Sachsen stauen sich die Särge (Krematorium kaputt), unsere politische Verantwortungsgemeinschaft verschiebt die Impfstoffe wie Harry Lime das Penicillin im Nachkriegs-Wien. Die besonders gefährdeten Pflegekräfte leiden offenbar unter epidemischer Impf-Allergie.

♦ Wenigstens ist die Regierung sparsam. Nicht nur bei Hilfen für Zwangsarbeitslose, sondern auch bei Therapie und Vorbeugung. So werden aus einer Biontech-Ampulle ab sofort 6 statt 5 Schuss geholt. Noch billiger wäre übrigens die Verabreichung von Lutschbonbons mit Zistrose, wie das Fraunhofer Institut nachwies. Aber bevor Merkel nun zu Weiberfastnacht Kamelle verteilt, muss das erst von Professor Drosten zertifiziert werden.

♦ Kein Wunder, dass Corona seine Schneise der geistigen Verwüstung auch durch unsere politische Verantwortungsgemeinschaft schlägt. Fast jeder, der auf sich hält, war bereits in Quarantäne. Einige zeigen sogar Symptome jenseits von Schnupfen, Husten, Heiserkeit. Norbert Walter-Borjans, Assistent von Antifa Esken, und mit 68 Jahren besonders gefährdet, freute sich, dass die Jusos nach Kevin Kühnert endlich eine neue „Köpfin“ haben.

♦ Ernste Sorgen muss man sich um Markus Söder machen. Seine Polizisten lässt er Kinder vom Schlitten ziehen und Winterspaziergänger auseinandertreiben, dann beförderte er die bienenfleißige Corona-Ministerin Huml (Ärztin!) zur Europaministerin und den Juristen Holetschek zum neuen Pest-Bekämpfer. Ja, Pest, denn für Markus ist „Corona wie die Pestilenz. Sie kriecht in jede Ritze“. Quasi eine Strafe Gottes. Statt der damals üblichen Verdächtigen hat der fromme Pestprediger Markus „die AfD und den ganzen Querdenker-Club“ als besonders schuldig markiert.

♦ Wer hätte gedacht, dass die Dummheit weder durch die Pest noch durch hundert Jahre auszurotten ist? Denn inzwischen hat selbst der schwerfällige Spiegel erkannt, dass es sich um „eher linke Querdenker“ handelt …

♦ Launig ist des Volkes Wille, selbst durch die Demoskopenbrille. Nachdem Gesundheitsminister Jens Spahn so ziemlich alles versemmelte, was zu versemmeln war (Masken, Schutzanzüge, Pflegepersonal, Impfstoffe), stiegen seine Beliebtheitswerte sogar über die der Kanzlerin hinaus. Logo, dass Jensemann daheim schon mal die Merkelkrone probetrug. Schließlich wurde ja auch die gänzlich unbrauchbare Ursula von der Leyen in höchste Ämter durchgereicht. Und nun das: Acht Punkte Beliebtheitsverlust, und Jens steht nur einen Deut besser als der unglaubliche Scholz.

♦ Corona, Trump und Demokratieverlust? Gottlob gibt es glückliche Zeitgenossen, denen all das am Allerwertesten vorbeigeht. Ahmad A. vom Miri-Clan zum Beispiel. Der verübt seit Jahrzehnten Straftaten aller Art und erhielt soeben als seit 1992 abgelehnter Asylbewerber von der Ausländerbehörde Berlin seine 27. Duldung. Wenn das keine Meisterleistung ist. Frank-Walter, bundesverdienstkreuzen Sie!

♦ Wahljahre sind lang. Erst fangen ‘se ganz langsam an, aber dann … Jedenfalls nimmt sogar die Zahl der Merkel-Leugner zu. „Tests, Tracing, Impfen. Das große Versagen“ erlaubte sich die Welt zu kommentieren, und eine Forscherin der Heiligen Leopoldina sprach von einem „groben Versagen der Verantwortlichen“. Obwohl in ein und derselben Regierung schickte Olaf Scholz dem Jens Spahn 24 „bohrende Fragen“ zum Corona-Management mit „der Bitte um zeitnahe Beantwortung“. Natürlich meinte Olaf damit die Herrin, nicht den Esel.

Die drohte nun, den alten Gaunerkodex, die Omertà, zu brechen. „Wenn ich mal auspacke, was hier … für Fehler gelaufen sind, wenn ich das mal öffentlich machen würde …“ Jetzt gucken wir jeden Tag in die Zeitung: Packt sie aus? Packt sie endlich aus?


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