Letzte Wasserstandsmeldung aus La France: Immer noch Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen „russischen Hackern“ und Wahlkampfgenie Sigmar Gabriel …
Nun zu einem Bundesland, das, wenn es denn mit der Erderwärmung klappt, bald im Meer versinken wird. Schleswig-Holstein. Wer wird diesen sympathischen Flecken Erde in seine neue maritime Bestimmung führen, vielleicht eine Arche bauen, wenigstens aber den einen oder anderen kleinen Damm? Egal. Die Frage ist nur: Ist Kiel schon Endstation für den „Schulz-Train“?
In die Kunstgeschichte eingehen dürfte das Foto eines Künstlers der DPA aus dem Schulz-Train. Wir sehen einen miesgelaunten Martin, der Kandidat stiert, die Arme vor dem Bauch verschränkt, abweisend aus dem Abteil-Fenster. Seine Begleitung ist ihm sichtlich unangenehm. Etwa der ihm gegenüber sitzende Genosse für Frohmut und Gelassenheit, Ralf Stegner, der sich wiederum demonstrativ von seinem Gegenüber abwendet. Neid auf den neuen Champion der SPD? Beide Antagonisten haben nicht einmal einen lieben Blick für ihre Reisegenossin Manu Schwesig, die auch schon fröhlicher aussah. Der Vierte in der Runde lehnt mit leerem Blick in den Zuggang, als würde er gleich umfallen. Es ist der Albig. So sehen Ministerpräsidenten aus, denen eine Abschiedsrede durch den Kopf geht. Natürlich hat das Bild nichts mit dem Wahlausgang zu tun, den entscheiden immer noch die Stimmenauszähler an den Urnen. Warum der Frust in der Zweiten Klasse? Haben die vier Spezialdemokraten so einen Hals, weil sie mit diesem Massenbeförderungsmittel Vorlieb nehmen müssen, statt mit der standesgemäßen Limousine? Sie hätten von Siggi lernen sollen: Der ließ immer den Chauffeur nebenher fahren, und saß nur für die Fotografen fröhlich ein paar kurze Kilometer in der Bahn.
♦ Die Umfragezahlen sind eher mau, aber es gibt auch Zahlen, die die Sozialdemokraten stolz stimmen dürfen. Martin von der Gerechtigkeitspartei ist laut Focus der reichste Bundeskanzlerkandidat der Geschichte!
♦ Die Bundeskanzlerin setzte sich derweil in Saudi-Arabien für die Einführung des Christopher Street Day ein und besprach in Putins Russland gemeinsame militärische Projekte. Oder war es umgekehrt?
♦ Thomas de Maizière, der Minister mit dem Arbeits-Zeugnis „Er bemühte sich stets …“, verwirrte mit der Erkenntnis: „Wir sind nicht Burka!“. Papst sind wir nicht mehr, Burka sind wir auch nicht mehr. Was sind wir dann? Toastbrot? Alle Uschi?
♦ Der Erste Mai, den einst der Unaussprechliche den Gewerkschaften, Sozialdemokraten und der Antifa als Feiertag geschenkt hatte, war in diesem Jahr so friedlich, dass beinahe nichts zu lesen war. Ein paar Feuerwerkskörper, ein paar brennende Autos, ein paar Dutzend Festnahmen ohne Konsequenzen – so was läuft in Berlin unter „keine besonderen Vorkommnisse“.
♦ Auch die Polizeiberichte melden nichts Außergewöhnliches. Bei einer blutüberströmten Frauenleiche in Duisburg geht die Polizei „von einem Gewaltverbrechen“ aus. Die ISIS-Ortsgruppe Leipzig bekam überraschenden Besuch vom SEK, und im beschaulichen Prien ersticht ein Afghane eine Frau vor den Augen ihrer Kinder. Auch wenn die Liste nicht annähernd den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, lässt doch diese total normale Sicherheitslage zu, dass wir uns Wichtigerem zuwenden: der Bundeswehr, oder wie die Verteidigungsministerin sagen würde – die mit den Haltungsschäden.
♦ Ein Blick auf die Überschriften der letzten Tage kündet von einer schweren Krise im bei unseren Lesern besonders beliebten Leyen-Theater:
„Die Bundeswehr hat ein Haltungs-Problem“ zitiert die Zeit die Ministerin. Die Welt daraufhin: „Von der Leyen war schon immer eine Fehlbesetzung.“ Woraufhin der Spiegel meldet: „SPD attackiert Ministerin wegen Bundeswehr-Kritik“. Dann kommt, was unweigerlich kommen muss: „Angela Merkel sichert (Ursel) volle Unterstützung zu.“ Natürlich weiß die Ministerin, dass die „volle Unterstützung“ die Vorstufe zur Freistellung ist, und will sich schnell bei der Generalität entschuldigen. Aber leider hat längst Paranoia von ihr Besitz ergriffen. So lautet die letzte Schlagzeile der Causa: „Bevor sich von der Leyen entschuldigt, werden alle Generäle gefilzt“ In der Stauffenbergstraße! Das Leben schreibt doch die schönsten Komödien.
Wieder scheint ein Merkel-Trick zu funktionieren: Gib einem möglichen Herausforderer einen Job, der ihn überfordert, dann kannst du warten, bis seine politische Leiche an dir vorbeischwimmt.
♦ Traurig wäre auf jeden Fall McKinsey, sollte die Verteidigungsministerin demnächst einer sinnvolleren Tätigkeit zugeführt werden. Die Merkel-Regierung entwickelt sich gerade zum Lieblingskunden für die Berater. Bei wem sonst kann man Praktikanten für 2.000 Euro am Tag (!) in Rechnung stellen für Weisheiten, die auch im Buch „Regieren für Dummies“ stehen?
♦ Seit der Veröffentlichung des neuen Songs von Xavier Naidoo, „Marionetten“, hat die Zahl der Musikkritiker in der Intelligenzpresse sprunghaft zugenommen. Kommen demnächst auch Rezensionen zu Bushido oder Gangsta-Rappern?
♦ Aus dem Homeland NRW, Musterland sozialistischer Erziehung und Bildung, wird die Einführung von Fake-Baustellen gemeldet, damit es auf Hannelores Autobahnen überall heißt: Tempo 80! Müssen wir uns den Namen des zuständigen Ministers noch merken, oder kann der nach der Wahl weg?
♦ Die USA haben eine Reisewarnung für Europa ausgesprochen. Das ist ein wenig ungerecht für Ungarn, Tschechien und Polen. Da ist es doch ganz friedlich.
♦ Die AfD hat die OSZE um Wahlbeobachter gebeten – sie traut wohl den freiwilligen Auszählern nicht. Nun sagt die Bundesregierung, sie habe schon viel früher um Kontrolleure nachgefragt. Trauen die sich schon selber nicht mehr über den Weg?
Heiko der Woche (Denuntio Ergo Sum)
Der Personalrat des SWR-Stuttgart hat einen Leitfaden (Dein Kollege ein Rassist?) ins Intranet gestellt, der helfen soll, Andersdenkende zu identifizieren und letztendlich zu expedieren. Im SWR soll nur gedacht und gesagt werden, was Maasi Kahane und ihre Sprachpolizisten für opportun erachten. Abweichungen sind zu melden! Dafür den „Heiko“! Müssen wir auch die SWR-Leitung auszeichnen?
Die sagt nun, die Hetzschrift sei „ein aus dem Zusammenhang gerissener Text“. Nun gut, die wissen es nicht besser, da arbeiten ja keine Journalisten …