Mit der „Generation Ricarda“ – so wollen wir an dieser Stelle die jungen Leute von 14 bis 29 Jahren mal nennen – ist kein Krieg zu führen, keine Krise zu meistern, das haben „Jugendforscher“ glasklar herausgefunden. Im Gegenteil: Die Jungen fürchten sich vor Krieg (68%), Klimawandel (55%), Inflation (46%) und einer Wirtschaftskrise (39%), und derzeit befindet sich fast jeder fünfte wegen dieser Sorgen in ärztlicher oder psychotherapeutischer Behandlung.
Auch mit Arbeit haben sie es nicht so. Das Ideal brachte laut der Forscher ein hessischer Azubi so auf den Punkt: „Möglichst viel Geld für möglichst wenig Arbeit und Verantwortung.“ Das lässt sich eigentlich nur in unseren Parteien realisieren und dürfte vor allem Grünen und Spezialdemokraten einen ordentlichen Zulauf bringen.
♦ Und schon sind wir bei einem Musterbeispiel: Ricarda Lang, 28, Chefin der Grünlackierten. Kaum hat die sich von allerlei „Denkverboten“ befreit, schon hat sie eine Idee. Weil manche Unternehmen „übergebührlich am Horror dieses Krieges“ verdienen, fordert sie nun eine „Übergewinnsteuer“. Eine schöne Formulierung, bei der ökonomischer Unsinn, rote Gier und grüne Moral beispielhaft zusammengehen.
♦ Ganz anders sähe das im Fall der Corona-Medikamente-Hersteller aus. Schließlich hat die deutsche Politik (bis auf, Sie wissen schon …) für deren Produkte die Werbung und den Vertrieb übernommen, da wäre ein Anteil durchaus angemessen. Aber vielleicht wird das ja über Parteispenden, spätere Beraterverträge etc. geregelt.
♦ Ungelernt, ohne Berufsabschluss – klar, dass man da nicht einmal mehr in Berlin eine gescheite Wohnung findet, wie seit einem Jahr Kevin Kühnert, 32, Hoffnung der SPD, feststellen muss. Nun wird der zwar von der Partei üppig alimentiert, aber wer will schon einen Mieter, dessen Tätigkeit vor allem im Lamentieren, Mäkeln und Fordern besteht? Da bräuchte ein Vermieter neben einem Hausmeister gleich noch einen guten Rechtsanwalt. Wie meinen? Kevin könnte locker eine Wohnung kaufen? Sicherlich, aber er weiß, was seine Grünroten mit Wohnungseigentümern vorhaben …
♦ Seit Wochen fragen wir uns, welche Steuern wegen „Energiewende“, Massenmigration, etc. wohl als nächstes erhöht werden, jetzt wissen wir mehr. Zunächst hatten wir gar nicht richtig verstanden, was der Habeck mit „Man prüfe ‘die Mehrwertsteuersätze für Lebensmittel ihrer Klimawirkung anzupassen’“ bedeuten soll. Der Staatsfunk klärt auf: Tierische Produkte wie Fleisch oder Milch sollen teurer werden, ebenso Lebensmittel, die lange Lieferwege oder vergleichsweise viel Wasser für den Anbau benötigen. Also eigentlich alles, bis auf Tomaten und Salat aus dem heimischen Garten …
♦ Der Sieg ist nahe, wenn unsere Presse wieder einmal – wie schon bei Corona – Recht behält. Von daher ist es wenig verwunderlich, dass ein vor wenigen Tagen unterzeichnetes Dekret von Putin nicht mehr groß erwähnt wurde. Darin kündigt der Russe den Exportstopp für Rohstoffe an bestimmte Länder an. Polen und Bulgarien wurden bereits abgeklemmt, und wer da demnächst zu den „unfreundlichen Ländern“ zählt, wird Wlad womöglich am 9. Mai wissen lassen.
♦ Nehmen wir mal an, dass Wlad, der deutsch versteht, durch die hiesige Presselandschaft geblättert hat, dann dürften bei uns schnell die Lichter ausgehen. Der emeritierte Chemie-Professor Fritz Vahrenholt, der, obwohl SPD-Mitglied, seine eigenen Vorstellungen von klima- und energiepolitischen Maßnahmen der Rotgrünen pflegt, rechnete zusammen, dass bei einem kompletten „Verzicht“ auf russisches Gas sechs Millionen Arbeitsplätze unmittelbar gefährdet sind. Vahrenholt, mathematisch korrekt: „Daraus folgt der Absturz Deutschlands.“
♦ Der Held der Woche ist Friedrich Merz aus Brilon im Sauerland. Nicht nur, dass der tapfere Friedrich nach Kiew reiste, nun will er sogar Schutzmacht werden und der Ukraine weitreichende Sicherheitsgarantien geben, was bedeuten würde, dass deutsche Soldaten im Ernstfall wieder einmal vor Charkow und Kiew stünden. Vielleicht geht es ja diesmal besser aus …
♦ Dem Selenskij habe er sogar ein wenig Diplomatie beigebracht, so Merz. Es sei seine Idee gewesen, dass der diplomatische Heißsporn, der sich zuvor einen Besuch von Redenschwinger Frank-Walter verbeten hatte, nun die gesamte Staatsspitze, „also Steinmeier und die gesamte Bundesregierung herzlich zum Besuch nach Kiew eingeladen“ habe. Durchaus möglich, dass sich unsere Regierung zum Tanzbären machen lässt. Uns treibt da nur eine theoretische Sorge: Alle auf einmal? Hätten wir denn überhaupt Ersatz?
♦ Wie nett doch die Hiobsbotschaften von unserer verantwortungsvollen Presse versteckt werden. Neben ein bisschen Gedöns (Bild: „Lauter Krach um Lauterbach“) erfährt der derart narkotisierte Leser, dass sich bei unseren Krankenkassen ein 17-Milliarden-Loch aufgetan hat, was mit Sicherheit zur Erhöhung der Beiträge führt. Währenddessen bestellt Karl fleißig weiter Impfstoffe, und über die Grenzen strömt pausenlos neue, nichtzahlende Kundschaft ins Land.
♦ Übrigens. Vielleicht sollte die gesamte Regierung auch einmal nach Duisburg reisen, um den dortigen „Krieg“ zu besichtigen. Mag manch Älterer beim Gedanken an „Hells Angels“ noch romantische Erinnerungen von Freiheit auf der Harley haben – inzwischen sind hiesige „Rocker“ wie die Angels und Bandidos nichts weiter als Migranten-Banden, die sich bei ihren Revierkämpfen Feuergefechte auf offener Straße liefern – nur dass sie offensichtlich nicht so gut zielen können.
♦ Der Ministerpräsident vom Homeland NRW, Wüst, z. Z. im Wahlkampf, befürchtet, dass „das Wort Clan-Kriminalität bei einigen Menschen auch Sorge vor Stigmatisierung“ auslösen könne. Seine Sicherheitsbeauftragten hoffen indes, dass der Spuk von selbst vorbeigeht, weil „derart öffentliche Machtdemonstrationen die Geschäfte (Drogenhandel, Prostitution, etc.) der Gangster stören“, so der Duisburger Polizeipräsident und sein Chef Innenminister Reul, der diese Geschäfte bislang offenbar nicht nennenswert störte.
♦ Da lacht der Clanbruder, wenn er über die Unterbringung des Boris Becker liest (oder man ihm vorliest). „Es bröselt überall, ist überfüllt und rattenverseucht“, beschreibt die „Daily Mail“ das 170 Jahre alte Wandsworth Prison. Deutsche Gefängnisse hingegen sind beliebt bei Zuwanderern aus aller Welt, besonders die Berliner Anstalt Heidering hat es den Spitzbuben angetan. Eine Fußmatte begrüßt den Häftling herzlich mit „Welcome“, der Knast wurde für 118 Millionen mit „Kunst“, ungewöhnlichen Farben und schicken Sportplätzen ausgestattet, von denen Berliner Schulen nur träumen können. Natürlich kümmert sich eine Frau als Anstaltsleiterin um das Wohlergehen ihrer Gäste, die ihre eigene Bettwäsche und Gangsta-Garderobe mitbringen dürfen.
♦ Gute Nachricht zum Schluss: Die 570 Millionen Euro Verlust, die der Berliner Flughafen BER im letzten Jahr verbucht hat, sei „bedingt zufriedenstellend“, so die BER-Chefin (geschätztes Gehalt eine halbe Million). Immerhin.
Schönen Sonntag!
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