Nach der Wundersamen Selbstentzündung der Kathedrale Notre Dame kamen die Großen der Kirche zusammen und hielten Rat, wie nun zu verfahren sei. ‘Nahmen sie nicht Eintritt in Notre Dame?‘, fragte schlau der Kardinal Ravasi in Rom. ‘Da wird es dem Staat wohl kaum am Geld für den Wiederaufbau fehlen.‘ „Einen technischen Beitrag“ wolle der Vatikan hingegen gerne leisten. Aus Köln schickte Kardinal Woelki fromme Grüße: Derzeit sei man „in Gebeten mit Paris verbunden“ und möchte dabei nicht gestört werden. Aus dem Armenhaus der BRD aber hörten wir Armin Laschet, elfter Ministerpräsident im Homeland NRW, bis 2016 Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken und Ehrensenator im Kölner Karneval. Der versprach 50.000 Euro aus der klammen Staatskasse, als die Trümmer in Paris noch rauchten.
♦ Die unheiligen Flammen scheuchten vielerorts religiöse Fanatiker und Schwarmgeister auf. So befeuerten sie auch spornstreichs die Predigten von Twittergreis Ruprecht Polenz, der eifernd Feuer und Wasser zu seiner Botschaft mischte: „Wenn Flüchtlinge im Meer ertrinken, gehen unsere Werte mit ihnen unter. Auch daran erinnert Notre Dame.“ Ihn jedenfalls.
♦ Die Bundesregierung setzte unverzüglich ihr Floskelgeschwader in Marsch. Mit den jeweiligen parteipolitischen Schwerpunkten. Die Spezialdemokraten schickten einen solidarischen Gruß an die Feuerwehrleute, „die das Pariser Wahrzeichen zu retten versuchen!“ (Andrea Nahles) und Angela Merkel zeigte sich „auch gerne bereit, (…) dass wir gemeinsam an dem Wiederaufbau mitwirken, auch mit deutscher Expertise, mit deutscher Erfahrung“. Die Zuschauer „unseres gemeinsamen freien Rundfunks ARD“ (Selbstbezeichnung) dösten derweil entspannt vor einer Tierdoku, weil ein „Brennpunkt“ (sic!) leider „logistisch nicht darstellbar“ sei (ARD-Chefredakteur Rainald Becker), wenn Feuer unangemeldet nach 17.00 Uhr ausbrechen. Und überhaupt! „Gaffer-TV machen wir nicht!“ Außerdem handelt es sich um einen Einzelfall von regionaler Bedeutung. Wenigstens „arte“ reagierte adäquat und brachte als Sondersendung den „Glöckner von Notre Dame“.
♦ „Bild“ notierte empörte, „radikale muslimische (Facebook-)Nutzer“ freuten sich „offen über das Feuer“. Selbst unter „ Flüchtlingen in Deutschland gab es Freudenbekundungen“. Ein Hobby-Detektiv verbreitete auf „youtube“ ein Experiment, in dem er (vergeblich) versuchte, Holz aus dem 17. Jahrhundert mittels Grillanzünder oder Schweißgerät zu entzünden. Der französische Architekt Francois Chatillon bestritt, bei Bauarbeiten wäre etwas schiefgegangen, weil gefährliche Arbeiten noch gar nicht begonnen hätten. Und (wieder mal) Armin Laschet zürnte, „rechte Hetzer verbreiten erste Verschwörungstheorien“, indem sie auf eine Brandstiftung bei der zweitgrößten Kirche von Paris nur einen Monat vorher und auf die rasant gestiegene Zahl der Angriffe auf Kirchen verwiesen. Inspektor Clouseau, der beste Mann bei Interpol, legte sich aber inzwischen fest: Es war ein Kurzschluss. Und damit soll dann auch mal gut sein!
♦ Die Geschehnisse in Paris konnten jedenfalls die Stimmung in Rom nicht im mindesten trüben, wo Greta aus Schölefrö Franz von Argentinien auf dem Petersplatz empfing. Greta forderte den alten Herrn auf, ebenfalls am Freitag gegen Wind und Wetter zu demonstrieren, aber Franz sagte, diesen Freitag könne er leider nicht. Schließlich erteilten sich beide ihren Segen.
♦ Die verständliche wie allgemeine Verwirrung der Gläubigen nutzt auch zauselfrisch der hochprämierte Franz Alt, den Sie bestimmt noch kennen, weil er einst beim Staatsfunk andächtig „seine Sinnsprüche vom großen Weisheitsklotz“ (C. Scheuring) hobelte. Jedenfalls sei Judas, verkündete der fromme Hobby-Forscher zum Karfreitag, mitnichten ein Jesus-Verräter gewesen, sondern vielmehr sein homosexueller Bruder. Jedenfalls „liebten sie sich“. Das hat Franz in alten Schriften gelesen. Oder bei diesem Dan Brown.
♦ In Limburg wurde endlich das Franz-Peter-Tebartz-van-Elst-Museum-der-Dekadenz eröffnet. Die (zahlenden?) Besucher erwartet eine Führung durch die einstige Privatresidenz des Bischofs mit Probesitzen auf dem goldenen Lokus.
♦ Nur 55 Prozent der Deutschen glauben heute noch an „einen Gott“, freut sich der Spiegel. Selbst bei den Kirchensteuerzahlern sähe es trübe aus. Nur noch 75 Prozent der Katholiken und 67 Prozent der Protestanten zahlen, ohne zu wissen wofür eigentlich. Die Abtrünnigen (25% kath., 33% prot.) glauben dafür jetzt an Greta.
♦ Damit die Lapsi (Abgefallenen) aber auch eine richtige neue Heimat finden, mit Klingelbeutel und Ablasshandel, wird die Greta-Kirche zügig ausgebaut. Für die ersten Spendenmillionen hat dankenswerterweise die Organisation Plant-for-the-Future ihre Konten zur Verfügung gestellt.
♦ Als Wunder unserer Zeit darf man wohl die Psephologie (altgriechisch für Wahlforschung) bezeichnen. Deren bekanntester Schabernack sind Listen wie das Politbarometer, bei denen ein gewisser Habeck zum beliebtesten deutschen Politiker erkoren wurde, obwohl mehr als die Hälfte der Deutschen den Mann gar nicht kennt. Wenn das kein Wunder ist!
♦ Das Homeland NRW will „geflüchtete Lehrkräfte“ an Schulen einsetzen. Was sind „geflüchtete Lehrkräfte“? Wir kannten bislang nur größtenteils des Lesens und Schreibens unkundige „Fachkräfte“. Herkunft und Qualifikation beruhten dabei hauptsächlich auf eigenen (bzw. von der Asylindustrie vorgegebenen) Angaben. Aber getreu dem Regierungs-Motto in Bund und Ländern „Wer Fachkraft ist, bestimmen wir“, soll nun die nächste „kostbare Ressource“ (SPD) genutzt werden. Yvonne Gebauer, FDP, Schulministerin im Homeland, will sich jedenfalls des Potenzials geflüchteter Lehrkräfte schon früh bewusst gewesen sein. Die glaubt wohl auch, dass Vollbärtige unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge sind, wenn es so in deren Papieren steht …
♦ Wenn eine mental retardierte Person gerichtlich unter Betreuung gestellt wird, muss man wohl davon ausgehen, dass es sich bei ihr mindestens um eine mittelgradige Intelligenzminderung (IQ 35 bis 49), eine schwere (20-34) oder gar schwerste (IQ unter 20) handelt. Bislang durfte diese Zielgruppe nicht an Wahlen teilnehmen, was aber nun, wo den Parteien selbst die Gruppe mit leichter Intelligenzminderung (IQ über 65) langsam flöten geht, schwer zu schaffen macht. Deshalb wird das Wahlverbot zur Europawahl aufgehoben. Mit dem Mantel österlicher Nächstenliebe behängt, wollen wir dazu stumm nicken, aber es bleibt doch die Frage: Was ist, wenn ein solch armer Tropf nun darauf besteht, er (m/w/d) wolle unbedingt den Mann mit der Hundekrawatte wählen? Kein Problem, sagt Verena Bentele, SPD: Da muss man „die Person unterstützen, wie sie Informationen bekommt“. Im schlimmsten Fall kann ja der Betreuer die Wahlzettel richtig ausfüllen.
♦ 13. Achtung, liebe Osterreisende. Achten Sie bei ihrer Heimfahrt auf feiernde und tanzende Migranten auf den Autobahnen im Homeland NRW. Die feiern da nur Hochzeit, und die Revolver, mit denen sie dabei in die Luft schießen, sind nur Attrappen (hofft Homeland-Innenminister Reul jedenfalls).