Tichys Einblick
BLICK ZURÜCK – NACH VORN

Blackbox KW 16 – Ja und Amen …

Letztendlich stimmt die FDP allem Unsinn zu, den Rot-Grün so ausheckt, aber stets „unter Protest“. Auch die Union übt fleißig das Ja und Amen, schließlich soll Fritze Merz mal Kanzler werden. Dr. Merkel erhält verspätete Abwrackprämie, und Sombreros sind ab sofort verboten …

Viele Heizungen tuckern ahnungslos vor sich hin, dabei sind ihre Tage bereits gezählt, denn, so unser Kanzler Olaf, „der Einstieg in die Zukunft des Heizens ist geschafft“. Und was im Sozialismus Zukunft heißt, bedeutet für das Bestehende den Untergang. Die Zukunft aber wird rosig-grün sein, erneuerbar und „für Menschen, die Stütze bekommen“, sogar kostenlos.

♦ Von 2024 an soll jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden, wie es etwas sperrig heißt. Es sei denn, der Hausbesitzer bezieht Sozialtransfers. Wie meinen? Natürlich gibt es Jobcenter-Kundschaft, die in Villen lebt! Weitere Ausnahme von der Heizungserneuerungspflicht: Der Hauseigentümer ist mindestens 80 Jahre alt. Alle anderen bekommen vielleicht einen „Klimabonus“. Genial.

♦ Warum die FDP da einen „erheblichen Nachbesserungsbedarf am Gesetzentwurf“ sieht, erschließt sich den glücklichen Menschen im Neuen Deutschland nicht. Vor allem, wo der Verband der Gasspeicherbetreiber schon jetzt darauf hinweist, dass die deutschen Speicher bereits im nächsten Januar leer sein dürften und die alte Gasheizung dann eh nicht mehr läuft.

♦ Ohne Bild hätten wir wohl den FDP-Parteitag verpasst. Aber der ein wenig schlüpfrige Bericht von einer „überraschenden Eierattacke auf Lindner“ sprang uns dann doch rechtzeitig ins Auge. Manch einer fragt sich ja längst, wofür es die Lindner-Partei überhaupt noch braucht in Schland, schließlich stimmt die allen Drangsalierungen der Bürger durch die Linken „unter Protest“ zu. Aber Lindner hat das schön erklärt: Die FDP kämpft für ein „modernes, nicht-linkes Deutschland“, und zwar tapfer mittendrin in der Höhle der Linken. Da muss man eben vorsichtig vorgehen. Außerdem, so Lindner, wird die Partei als „Garantin der haushaltspolitischen Vernunft“ gebraucht. Leider zwingt die Zinsentwicklung die Regierung dazu, „in Kürze entweder scharf öffentliche Leistungen zu kürzen oder die Steuern zu erhöhen“. Da wird die FDP wohl Letzterem zustimmen müssen. Unter Protest natürlich.

♦ Auch die CDU übt schon fleißig das „Ja und Amen“. Für ein paar Posten in der Berliner Regierung steht sie voll und ganz hinter dem gemeinsamen Koalitionsvertrag mit der SPD, in dem geschrieben steht: „Die Koalition fördert ‚Female-Genital-Mutilation-Cutting‘-Präventionsprojekte sowie eine angemessene Finanzierung der Change Agents.“ Auch wenn CDU-Wegner wahrscheinlich gar nicht versteht, was er da unterschrieben hat. Selbst der Punkt „Die Bezirke benennen jeweils eine Person als Queerbeauftragte:n als Vollzeitstelle“ wurde anstandslos geschluckt, obwohl die Union gar nicht über entsprechendes Fachpersonal für solche Stellen verfügt. Trost für die Regenbogenhauptstädter: Berlin hat schon Schlimmeres überstanden.

♦ Ausgelassene Kirmesatmosphäre mit einem Hauch von Geisterbahn bei unserem Genossen Präsident Frank-Walter. Wir sahen die fröhlichen Gesichter von Thomas der Misere, Rüpel Pofalla, Merkels Plisch und Plum – Peter Altmaier & Helge Braun. Frank-Walter sprach die Gebete und behängte Dr. Angela Merkel sodann mit dem „Großkreuz in besonderer Ausführung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ für ihre Verdienste um Masseneinwanderung von demnächst angelernten Facharbeitern, das ersatzlose Abschalten von sicheren Energieträgern und die Wiedereinführung deutscher Tugenden wie Maskentragen, Denunzieren sowie Ordnung auf Pisten und Parkbänken während der Grippesaison. Vielleicht muss man den Orden aber auch als etwas verspätete Abwrackprämie sehen.

♦ Unser Fritz soll Kanzler werden, sagen etwas voreilig ein paar von der CDU. Sicher, seine Bewerbungsunterlagen können sich durchaus sehen lassen – Blackrock, Flugschein, inklusive Privatflugzeug (wat Kleinet, nix Dolles), nach langem hin und her CDU-Chef –, aber dem Mann fehlt das Gespür fürs richtige Timing, die politische Fortune.
 Während die Franzosen staatliche Gebäude abfackeln, weil dort das Rentenalter auf deutsches Niveau erhöht wurde, diskutieren die Merzveilchen bereits eine Erhöhung des hiesigen Renteneintrittsalters in Richtung 70. Außerdem soll der Spitzensteuersatz erhöht werden. Dann noch eine Praxisgebühr für Arztbesuche, fertig ist das Teufelsgebräu, mit dem man Wahlen verliert.

♦ In Bayern wird im Oktober gewählt, und da wird es ein wenig eng für Dr. Markus Söder, der bei Migration, Corona und „Energiewende“ stramm an der Seite der gebenedeiten Merkel stand, was ihm nun auf die Füße fällt. Hier versucht Söder den „einfachen Drehhofer“ (180 Grad), und lässt von Parteifreunden prüfen, ob er nicht einfach die bayerischen Kernkraftwerke weiterlaufen lassen könne. Wenn dann in Norddeutschland das Licht ausgeht, aber in Bayern nicht mal eine Birne flackert, wäre seine Wiederwahl geritzt.

♦ Regelmäßig lässt der Staatsfunk von Meinungsforschungsinstituten überprüfen, ob seine Stimmungsmache funktioniert, etwa mit dem ZDF-Politbarometer. Und wieder können sie in Mainz sagen: Gute Arbeit gemacht. Denn auf den Beliebtheitsplätzen liegen SPD-Boris Pistorius, die grüne Auweia Baerbock, Chef Olaf und Energiegenie Robert weiterhin ganz vorne, auch wenn wehr-, wirtschafts- wie außenpolitisch ein klassischer Dreifachmurks abgeliefert wurde.
 Sicher, ein paar Beliebtheitspunkte mussten abgezogen werden wegen des Heizungsabschaffungsgesetzes, das schließlich auch die TV-Zuschauer ins Elend stürzen lässt. Dann schwante wohl einigen, die um ihre Meinung gebeten wurden, dass durch die feministische Außenpolitik demnächst ein paar Lieferketten reißen könnten, und Chef Olaf wurde unterstellt, er würde zu selten auf den Tisch hauen, dabei ist er charakterlich eben eher hintenrum. Aber grundsätzlich bleibt alles, wie es sein soll: vorwärts immer, rückwärts nimmer.

♦ Wer sagt, unsere Regierung hätte keinen Humor? Kleiner Zwischenbericht des Finanzministeriums: 27 Milliarden für „Flüchtlinge“ gibt allein der Bund 2023 aus (Länder und Kommunen wohl nochmal genauso viel). Fun Fact: Der größte Posten entfällt mit 10,7 Milliarden Euro auf die „Bekämpfung von Fluchtursachen“. Der Witz ist nun wirklich gut!

♦ Keinen Spaß versteht unsere politische Verantwortungsgemeinschaft hingegen bei kultureller Aneignung. Was hat sich die Seniorinnen-Tanzgruppe der AWO denn nur dabei gedacht? Die betagten Damen wollten bei der Bundesgartenschau mit Sombreros als Mexikanerinnen oder im Kimono mit Sonnenschirm als Japanerinnen verkleidet über die Bühne hüpfen. Nur gut, dass die politisch geschulte Führung der Buga rechtzeitig „Bedenken an der Wirkung einiger Kostüme“ äußerte und Sombreros und Sonnenschirme verbannte. Außerdem werden die Auftritte der Damen nun von „Diskussionsveranstaltungen über kulturelle Aneignung begleitet“. Geht doch.

♦ Also die Dorothee Feller, CDU, kann nix dafür, dass die Abiturprüfung im Bildungsland NRW verschoben werden musste, weil die Lehrer die Aufgaben nicht beim Ministerium herunterladen konnten. Das war doch dieses Internet! Und nun muss die Bildungsministerin „gemeinsam mit dem externen Dienstleister (alles) intensiv aufarbeiten, eine genaue Fehleranalyse erstellen und daraus die notwendigen Konsequenzen ziehen“. Wahrscheinlich steckt der Russe dahinter.

♦ Ist es ein Fall von regionaler Bedeutung, wenn Britta Ernst nicht länger SPD-Bildungsministerin von Brandenburg sein will, oder müssen wir uns hier damit befassen? Schließlich ist Britta auch die Gattin von Chef Olaf, und wenn die nun keinen Job mehr hat, könnte sie unseren Olaf womöglich von seiner wichtigen Arbeit abhalten und mit häuslichem Kram belästigen. Wir warten erst mal ab …

Schönen Sonntag!


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