Für Kai Gniffkes Tagesschau war es ein Tag wie jeder andere. Ein bisschen Merkel, ein bisschen Schulz, ein bisschen Terror von regionaler Bedeutung, aber vorher ein Bericht über die Gefahren des Rauchens. Zwei Stunden nach dem Anschlag auf die BVB-Mannschaft (Medien sagen, auf den Bus) stieg dann das ZDF (Slogan: Mit dem Zweiten erfährt man‘s später) ein. Unterdessen wurden linksradikale und islamistische Bekennerschreiben auf Orthographiefehler untersucht – auch rechtsradikale Gruppen sind im Fokus, auch wenn diese ihre Urheberschaft verspätet eingereicht haben.
Petitesse am Rande: Sammelfleißige Freunde der Statistik mögen einmal nachrechnen, welche Opfer mehr mediale Aufmerksamkeit und Anteilnahme erhielten – die 14 Toten des „LKW-Vorfalls“ von Berlin oder der verletzte Spieler des Anschlags auf die BVB-Mannschaft.
♦ Solange der treue Thomas, die Misere, auf der Brücke steht, wird uns das Herz nicht im Busen bang‘. „Ich werde mich nicht damit abfinden, dass wir mögliche weitere Anschläge einfach hinnehmen.“ Er soll gedroht haben, so lange schmollend in der Ecke stehen zu bleiben, bis der Terror endlich aufhört …
♦ Wer ist nur auf die Idee gekommen, den G20-Gipfel ausgerechnet in der tiefsten Provinz abzuhalten? Puffs haben sie in Hamburg ja ausreichend, aber Hotels? Soll Präsident Trump – nachdem das „Vier Jahreszeiten“ ihn nicht will – etwa in der berühmten „Ritze“, Reeperbahn 140, schlafen?
♦ Den Kirchentag veranstalten sie wenigstens in Berlin. Als Gast-Prediger und Ersatzheiland hat Barack Obama zugesagt. Hat eh nix zu tun, die Kohle wird stimmen, und pennen kann er zur Not bei Freundin Angela …
♦ Sensationelle Erkenntnis von Experten aus dem Homeland NRW: Islamische Zuwanderung erhöhe die Armut und sei „konfliktträchtig“. SPD-Hanni ist das mehr oder weniger schnurz, solange Migranten nur richtig wählen, und der lasche Armin von der CDU hat das ganze Problem noch nicht mal verstanden.
♦ Wir wollen eine wichtige Erkenntnis von Christine Lagarde (IWF) nicht unterschlagen. „Der Welthandel hat Millionen Menschen aus der Armut geholt.“ Aber mehr noch interessiert uns: Wurde sie nicht der Veruntreuung von Staatsgeldern für schuldig befunden? Ist sie auf Bewährung?
♦ Pünktlich zum Wahlkampf tun sich erste Risse quer durch die Parteien auf. Der Spiegel, das Sturmgeschütz der Sozialdemokratie, prangert an, der Schulz-Plan für Bildung würde „Milliarden kosten“. Was für ein unsachliches Argument! Erstens kostet alles, was die SPD fordert, natürlich Unsummen, aber das Geld kommt schließlich aus dem Automaten (auch wenn da jetzt Gebühren beim Auszahlen anfallen – Heiko, tun Sie was! Automatendurchsetzungsgesetz?).
♦ Wenn 100%-Schulz mal gerade einen kleinen Durchhänger in den Umfragen hat, ist das Parteivolk gefragt. Der SPD-OB von Freiberg schickte Frau Merkel eine Rechnung über 736.200 Euro „wegen der Flüchtlinge“. Richtig so, Klamauk bringt auch Stimmen!
♦ In Schleswig-Holstein wurden Wahlbriefe erstmals in besonders „leichter Sprache“ (alles gekoppelt) verfasst, damit auch die Hohl-Steiner bei der Land-Tags-Wahl Rot-Grün im Amt bestätigen.
♦ Die Grünen sind im Bund natürlich gesetzt, aber die Kathrin und der Cem haben sich trotzdem einen Slogan ausdenken lassen: Zukunft wird aus Mut gemacht! Mut zu was? Zur Vernunft ja wohl nicht!
♦ Die AfD hat aus den Erfahrungen der letzten Zeit gelernt und beschimpft sich jetzt einfach untereinander als „Nazi“ oder „Ganove“.
♦ Kanzlerin Merkel – im Amt quasi jetzt schon bestätigt – nutzt die Wahlkampfzeit, um die eine oder andere Backpfeife zu verteilen. Der CDU-Generalsekretär, von Parteifreunden liebevoll Dr. Tauber-Nuss genannt, muss als Strafe für permanentes frauenfeindliches Verhalten Haustürwahlkampf machen. Klinkenputzen statt Runterputzen!
♦ Wir vermeiden ja tunlichst das Aufzählen der täglichen „Einzelfälle“ in Stadt und Land. Aber die Frage des Bonner General-Anzeigers geht uns nicht aus dem Kopf: Wieso erkannte niemand in der Region – trotz Fahndungsfotos – den inzwischen festgenommenen Vergewaltiger mit der Machete? Angst vor der Machete, wenn der Täter nach Ermahnung freigelassen wird?
♦ Wohl angestachelt von den begeisternden Predigten unseres Bundes-Gauck (Deus lo vult!), wollte auch ein Herr Grothe aus Gießen Flüchtlingen helfen und unterschrieb eine Bürgschaft. In dem hübschen Prosastückchen „Gebürgt, gezahlt, enttäuscht“ (Spiegel online) wird beschrieben, wie Herr Grothe lernte, was eine Bürgschaft eigentlich ist. Merke: Teddybärchen schmeißen ist deutlich billiger, bringt aber annähernd den gleichen Wohlfühleffekt!
♦ Immer wieder muss sich Schulz wegen „Flüchtlinge sind wertvoller als Gold“ beschimpfen lassen – hier aber ist der Beweis seiner These: Ein Schlaumeier mietete einen Acker für 1.000 €/Jahr bei Hamburg und vermietete ihn dann auf zehn Jahre für 90.000 €/Jahr an die Stadt für Flüchtlingsunterkünfte. So wird man auch ohne Jauch Millionär! Und übrigens, kein Neid – jeder weiß doch inzwischen, wie gut man mit Sozis Geschäfte machen kann!
♦ Wir raten dringend von USA-Flügen mit „United“ ab. Nicht wegen Terroristen, sondern wegen des Sicherheitspersonals. Die prügeln einen auch mit gültigem Ticket schon mal aus der Maschine, wenn ein Mitarbeiter seinen Partner in einer vollbesetzten Maschine mitnehmen will …
♦ Zum Osterfest Besinnliches: Außen-Siggi erreicht im „Deutschlandtrend“ die höchste je für ihn gemessene Popularität! Noch beliebter als 100%-Schulz! Der Herr ist wahrhaftig auferstanden. Aber wir Gläubigen wissen: Auf jedes Golgatha folgt Auferstehung!