Hans Eckhardt Sommer ist ein Bayer aus dem westfälischen Münster, was kein Widerspruch ist, denn Sommer hat sich als amtierender Kassenprüfer der CSU und ehemaliger Büroleiter von Edmund Stoiber seine Freistaatsangehörigkeit mehr als redlich verdient. Außerdem ist er mit allen Wassern gewaschen, wie seine Dissertation zum Leistungsstörungsrecht – eine der vielen pikanten Spielwiesen unseres Justizgewerbes – beweist.
Ja, und?, werden sich nun manche Leser fragen, was hat das mit mir zu tun? Nun, eine ganze Menge: Denn seit Juni 2018 ist Sommer Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge. Als solcher hat er nun festgestellt, dass da eine ganze „Großstadt jährlich zu uns kommt“. Eine Großstadt voller ganz besonderer Früchtchen. Denn die meisten haben keinen Asylgrund. Mehr als die Hälfte komme ohne Papiere, einige legen Dokumente aus EU-Staaten vor, die „eigentlich anderen Personen gehören“, andere ziehen gleich Fälschungen vor. Ein Drittel reist über Flughäfen ein, was wohl dafür spricht, dass der Menschenhandel inzwischen so professionell wie der Drogenhandel abgewickelt wird. Von den „Grenzen der Belastbarkeit eines Staates“ spricht damit in aller Deutlichkeit ein Vertreter der Regierungsparteien und nicht ein Oppositioneller von der Sie-wissen-schon … Frage an den Juristen: Ist das schon der Offenbarungseid?
♦ Der erste Genosse macht sich schon mal vom Acker und lässt die Seinen an der Asyl-Front im Stich. Finanzminister Scholz will die Bundesmittel für Migranten und Integration senken. Für jeden Asylbewerber soll es für die Länder 16.000 Euro vom Bund geben. Verteilt über vier Jahre. Heulen und Zähneknirschen bis in die letzte Ecke der Pfalz. Dort klagt der Vorsteher einer Gemeinde, deren Namen wir uns nicht merken müssen, schon jetzt ginge das Geld für die Unterkünfte der Migranten drauf. Spätestens bis zur nächsten Bundestagswahl dürfte der Drops dann wohl gelutscht sein, denn selbst wenn 90% der Asylanten abgelehnt würden, so bleiben sie doch in der Staatshängematte liegen. Frage an den Juristen Scholz: Ist das jetzt der Offenbarungseid?
♦ Thorsten Schäfer-Gümbel (durch seine Frau ist er ein Gümbel) hat nach Studium der SPD und folgenden parteiinternen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen sowie nach drei verlorenen Wahlen endlich eine noch besser bezahlte Stellung gefunden (200.000 €/Jahr). Als Vorstand einer staatlichen GmbH für Dies & Das, obwohl er keinerlei fachliche Voraussetzungen mitbringt. Angesichts sinkender Umfragewerte und dilettierender Spitzengenossen heißt es im Mittelbau der Spezialdemokratie nun immer öfter „Politisierst du noch, oder gümbelst du schon?“
♦ Bevor die Damen jetzt schimpfen: Und was ist mit der Geschlechtergerechtigkeit? Hatten wir nicht gerade den Equal Pay Day? Den Vorwurf muss sich die Spezialdemokratie nun wirklich nicht machen lassen! Im Gegenteil. Julia Borggräfe beispielsweise ist nicht nur eine hoch bezahlte Regierungsbeamtin (ca. 11.500 €/Monat) bei Arbeitsminister Hubert Heil (SPD), sondern darf auch mit ihrer Beratungsfirma nebenbei gute Geschäfte machen. Wie treu der Hubertus zu seinen Mädels steht, zeigt darüber hinaus, dass sein Ministerium auch nach Monaten die Frage des Bundesrechnungshofs, welchen Sinn die von Julia geleitete Behörde überhaupt habe, nicht beantworten konnte. Wieso müssen wir in beiden Fällen daran denken, dass die Raupe Nimmersatt ihren 50sten Geburtstag feiert?
♦ Es war sicherlich nur ein blöder Zufall, dass ausgerechnet in Berlin (rot-rot-grün regiert) gerade der längste Stromausfall seit dem Zweiten Weltkrieg (20.000 Haushalte und 2.000 Firmen für 30 Stunden ohne Strom) gemeldet wurde. Ab sofort kümmert sich aber die Stadt selber um die Energieversorgung. Der neue Chef hat auch gleich erste Maßnahmen zur Versorgungssicherheit angekündigt. So empfiehlt er den Berlinern, sich einen Vorrat an Kerzen und Trinkwasser anzulegen für „eine Woche mindestens, eher mehr“. Weil doch alles immer komplexer wird.
♦ Und schon sind wir bei der Klimareligion. Endlich hat die zur Klimatheologin umgeschulte Katrin Göring-Eckhardt die kleine Greta aus Schölefrö in Schweden zur Prophetin erklärt, und Katrin muss es wissen, denn sie ist schon vielen Propheten gefolgt. Auch das Wunder der Streikenden-Schüler-Vermehrung wurde in diesem Zusammenhang eindeutig Greta zuerkannt. Ein Wunder, das sich bei der Verleihung der Goldenen Kamera mit kreischenden Kiddies vor der Festhalle wiederholen dürfte.
♦ Aber wie das so ist mit den Propheten (m/w/d), deren Worte sind gelegentlich erratisch. So lasen wir: „Greta Thunberg som dragplåster – drog in 10 miljoner“ oder „bättre kärnkraft än kolflödet”. Einmal geht es anscheinend um Geld, das andere Mal scheint der Kernkraft der Vorzug vor der Kohle gegeben zu werden – aber hier muss die offizielle Übersetzung der Klimakirche abgewartet werden.
♦ Wenn es mal wieder etwas länger dauert mit Briefen und Paketen, ist vielleicht der lustige Elektroscooter von der Post Schuld, der im Winter gerne mal Feuer fängt. Was ist da erst im Sommer los? Wie die Elektroautos bei den Mitarbeitern ankommen, erfuhren wir nicht bei der Pressestelle der Post, sondern in einem Leserbrief, aus dem wir hier zitieren wollen: „Meine Frau stellt jeden Tag mit dem Elektroauto Post zu. Im Winter sind die Autos ständig kaputt, keine Heizung, kein Gebläse, Scheiben sind ständig verlaufen. Es geht so weit dass die Post Autos von Autovermietung auf die Schnelle holen muss.“
♦ Bei uns wird auch noch das hundertste Attentat zum Einzelfall reduziert, um ja kein Wasser auf die Mühlen … In der Türkei ist man da weniger pingelig. Nach dem Anschlag eines Massenmörders im neuseeländischen Christchurch versprach ein Spitzenpolitiker, die Türkei werde „die Kreuzritter im eigenen Blut ersäufen“.
♦ Gegen die Einzelfälle und damit es nicht so weit kommt, wie der Türke versprach (in Utrecht machte sich einer seiner Landsleute bereits ans Werk), will man in Schleswig-Holstein Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Der CDU-Innenminister Grote (Sie sehen, nicht nur die Genossen sind verrückt) denkt dabei an eine neue Stadtplanung mit Stadtmauern. Was natürlich völliger Unsinn ist, denn im Gegensatz zum alten Rom steht hier Hannibal nicht ante portas, sondern intra muros …
♦ Ein Mann – keine Ahnung, könnte für die Freiheit im Internet zur Katastrophe werden, wie der Fall des so inkompetenten wie selbstbewussten Europaparlamentariers Axel Voss (schon wieder CDU!) aus Hameln zeigt. Wenn er sich mit dem Uploadfilter durchsetzt, kommt die EU China wieder ein bisschen näher.
♦ Nun zum Sport. Trotz des großartigen Sieges der „Mannschaft“ über Serbien (derzeitiger Spielstand 1:1, aber das Spiel läuft bis zur Revanche!) blieb es im kleinen Wolfsburger Stadion fast mucksmäuschenstill. Wahrscheinlich mussten die Zuschauer erst einmal verdauen, dass sie im ersten genderneutralen Stadion mit WCs für m/w/d saßen. Das dauert halt, bis man sich zurecht findet …