Auch wir müssen, wie alle Medien in unserer Demokratischen Republik, die Rede der Staatsratsvorsitzenden und ersten Parteisekretärin, Angela Merkel, zu Beginn einer neuen, glorreichen Amtszeit im Wortlaut dokumentieren. Und selbstverständlich schließen wir uns schon vorab der Meinung der Süddeutschen Beobachter an: Es war ein „furioser Auftritt“:
Meine Damen und Herrn. Jetzt soll ich es wieder gewesen sein! Püh! Nur wegen einem so „unglaublich banalen Satz wie ‘Wir schaffen das!‘“ Den Satz sage ich “mehr oder weniger wortgleich auch privat“. Beim Wandern, wenn der Sauer keucht: Joachim, wir schaffen das! Dem Obama hab ich den Satz gesagt. Und der hat damit sogar eine Wahl gewonnen. Auf Englisch natürlich.
Habe ich Fehler gemacht? Mein Gott! Vielleicht habe ich „zu lange halbherzig reagiert“ in Libyen und Syrien. Aber was hätte ich denn machen sollen? Ursulas Panzer sind Schrott, die Gewehre treffen nicht und die Flugzeuge fliegen nur bei schönem Wetter. „Das waren die Gründe für die große Zahl von Flüchtlingen, die über Griechenland und auch Italien zu uns kamen.“ Warum die auch aus Schwarzafrika und Marokko herübergerudert kamen und kommen? Unterbrechen Sie mich doch nicht!
Dann hat mich die Mazière belogen, „denn wir mussten ja auch erleben, dass unter den so vielen friedlichen und unbescholtenen Flüchtlingen auch islamistische Terroristen waren“. Das konnte ich doch nicht ahnen! Auf jeden Fall haben wir ab sofort „einen hauptamtlichen Opferbeauftragten“. Wer weiß, wer und was noch kommt.
Lassen Sie uns über die Zukunft reden. Wir wollen „mit einem Baukindergeld von 1.200 Euro für jedes Kind über zehn Jahre zur Bildung von Wohneigentum beitragen“. Wenn Sie also mit drei Ehefrauen 14 Kinder haben, finanziert sich ein Haus in Nullkommanix. Sogar in München. Für die, die partout monogam bleiben wollen, werden wir „die Wirksamkeit der Mietpreisbremse prüfen.“
Sie kennen mich. Zum Schluss kommt immer einer dieser „banalen Sätze, die ich auch privat benutze“: „Ich bin überzeugt, Deutschland kann es schaffen“. Das habe ich auch dem Jogi gesagt.
♦ Die einen Minister reden, Olaf, die rote Null, tut was! Er schafft „41 neue Stellen für Vertraute und ehemalige Jusos an Schaltstellen des Finanzministeriums“, meldet der „Tagesspiegel“. Das wusste schon Franz-Josef selig: Ein sozialdemokratisches Unglück kommt selten allein.
♦ Winfried Kretschmann, als grüner Spießer mit Diesel und Gartenzwerg getarnter Alt-Kommunischt, empörte sich über Kommentare zu einem Messerangriff an einer Schule. Dass ein Siebenjähriger seiner Lehrerin eine Stichwaffe in den Leib rammte, solle man „nicht überbewerten“. Laut „Welt“ kam es zu dem Vorfall, „weil der Schüler während einer Auseinandersetzung mit einem Messer hantierte.“ Wurde der Textroboter falsch programmiert? Vom „Hantieren“ bekommt man keinen tiefen Stich in den Leib. Vom Dekantieren wird man ja auch nicht besoffen!
♦ Horst hat noch nicht einmal eine seiner anderen Saiten aufgezogen, da erklingen schon neue Töne aus den Bundesländern im Kampf gegen die (offiziellen Statistiken zufolge eigentlich gar nicht signifikante) Gewaltkriminalität. Bayerns Innenminister Hermann zeichnete Münchner Schulkinder aus, die die (gefühlt!) zunehmenden Übergriffe in S- und U-Bahnen verhindern sollen, indem sie Gewalttäter und Frauenbelästiger „auf Fehlverhalten hinweisen und bei Konfliktsituationen einschreiten“. Um wenigstens eine gewisse Waffengleichheit mit den Verbrechern herzustellen, erhielten die Jungmannen „Dienstausweise als DB-Schulbegleiter“.
♦ Natürlich gehört das Messer zu Deutschland! Das hat die Kanzlerin ja noch mal eindeutig bestätigt. Deshalb lässt der Innenminister vom Homeland NRW, Herbert Reul (CDU), alle Polizisten mit Schutzwesten ausstatten. Von „Bürgerinnen und Bürgern“ erwartet er mehr Kultursensibilität. „Man muss nicht unbedingt Menschen nah an sich ranlassen.“ Es reicht völlig, Smartphone und Bargeld zur Übergabe griffbereit zu halten. (Und wir dachten bis vor kurzem noch, Ralf „dä Jäck“ Jäger sei ein „Einzelfall“ im Homeland-NRW.)
♦ Während die Gewaltkriminalität, gerade auch von Migranten, offiziell sinkt und sinkt, verzeichnen die Beobachter des Völkischen einen dramatischen Anstieg rechter Umtriebe. Soeben wurde ein „SS-Skandal“ (Bild) um den stets mit Perücke und Sonnenbrille als harmloser Barde getarnten Heino entdeckt! Der NRW-„Heimatbotschafter“ hatte seiner Heimatministerin eine Schallplatte mit den „schönsten deutschen Heimat- und Vaterlandsliedern“ geschenkt. Es ist der immer (also auch 1933 bis 1945) wachsamen Westdeutschen Zeitung zu verdanken, dass wir nun wissen: Fast alles Nazi-Zeug auf der Platte: „Hoch auf dem gelben Wagen“ – im SS-Liederbuch! „Wann wir schreiten Seit´an Seit´“ – schon 1933 bei der NSDAP gesungen!
Wie konnte Heino „bei seiner Geschichte“ überhaupt Heimatbotschafter werden, fragen aufgeregt die Düsseldorfer Genossen. Fast wären „Kinder im Schulunterricht“ mit dem Liedgut versaut worden, entsetzt sich die SPD. Was sagen Sie? „Wann wir schreiten…“ sei die SPD-Hymne? Es kommt immer darauf an, WER das singt! Die Sozialdemokraten befinden sich schließlich seit Gründung des deutschen Reiches 1871 samt und sonders permanent im gefühlten Widerstand! Und Heino, das hat „Bild“ herausgefunden, hatte in „vergangenen Jahrzehnten immer wieder eine unkritische Haltung zu völkischem Liedgut“. Bild muss es wissen, „Die schönsten Deutschen Heimat- und Vaterlandslieder“ erschienen vor 37 Jahren bei „Hör Zu!“ (damals wie „Bild“ im Axel-Springer-Verlag).
♦ Apropos Doppelmoral: Es ist etwas völlig anderes, ob ein Müllmann fünf Euro Trinkgeld annimmt, oder wenn 100 Freikarten für ein Rolling Stones Konzert (Gesamtwert 10.000 Euro) vom Hamburger Bezirksamt an Staatsräte und andere Genossen verteilt werden. Die Freikarten sind nämlich „Arbeits- und Dienstkarten“, da schließlich vor Ort fachkompetent überprüft werden muss, ob die Stones immer noch so gut sind wie früher.
♦ Für zwei Millionen Euro wurde das Alter des Mörders „geklärt“, ein Psychiater attestierte „eine hohe Gewaltbereitschaft ohne Anzeichen für Reue und Mitgefühl“, selbst die sanfte Richterin entschied: Lebenslänglich für Hussein K. „Halt!“, sagt sein Pflichtverteidiger: Revision. Wäre ja auch zu schade, wenn der Advokat wieder in der medialen Bedeutungslosigkeit verschwinden müsste …
♦ Nachdem linksradikale Totschläger einen „Merkel-muss-weg“-Demonstranten ins Koma traten, schickte Christiane Schneider, 79, Abgeordnete der Linken, solidarische Grüße an die Sturmtruppe ihrer Bewegung: „Vielen Dank mal an die Antifa … Ohne euch wär´s öde.“
♦ Entwarnung im wieder SED-regierten Thüringen. Die bei Linksradikalen entdeckten 100 Kilo Sprengstoff sind für die 1. Mai Feier des von Bundesministerien großzügig geförderten Bündnisses für „Zivilcourage und Menschenrechte“ gedacht. Bodo kommt bestimmt auch zur Party, oder?