Hierzulande kräht kein Hahn mehr nach Martin aus Würselen, aber in China gilt der Mann noch was! Wie „Bǎi-Bǎi-fēn-Shū-ěr-cí“ (100%-Schulz) ließ sich auch Xi unter Verzicht auf den bislang üblichen Anstand von zwei, drei Gegenstimmen zum ewigen Präsidenten wählen.
Bei uns hingegen ist die Einstimmigkeit längst ein Auslaufmodell wie der Diesel. Das „Merkel-muss-weg-Lager“ in den Regierungsparteien kam mit 35 Abweichlern rein rechnerisch sogar auf über 10%. Für die Kanzlerin aber stehen wenigstens die Präpositionen am richtigen Ort: „Ich bin einfach froh für das Vertrauen“, bekundete sie ihre Freude für (?) das Ergebnis.
Wir wollen ihr noch ein wenig zuhören – es ist ja immer etwas Erheiterndes dabei. „Ich glaube, dass es ein ‚Weiter so‘ überhaupt nicht geben kann, weil“ – großartige Logik der Weltenlenkerin! – „die Dinge vollkommen anders geworden sind“. Natürlich könnten wir beckmesserisch anführen, dass man sehr wohl dieselben Fehler permanent wiederholen kann, beispielsweise den Wasserhahn weiter laufen lassen, selbst wenn die Wanne längst übergelaufen ist. Aber sie meint das eher strategisch: Nun hat sie die SPD mit Hilfe der Obergenossen zwar schon auf 15-18% gestutzt, aber ihr Anspruch ist, „dass wir sie kleiner machen und möglichst aus dem Deutschen Bundestag wieder herausbekommen“. Du meintest doch die SPD, Angie, oder?
Selbst von denen, die noch nicht so lange hier leben, konnten einige ihr Glück (4 more merkelyears!) kaum fassen. Ein junger Afghane stürzte sich, im Überschwang der Gefühle, unter landestypischen Hochrufen der Kanzlerin entgegen, nachdem er sie beim Besteigen ihrer gepanzerten Limousine erkannt hatte. Leider hatte er nicht bedacht, dass mit Horst ein neuer Besen im Kehramt ist. Zack-Bumm, schon ist der Mann polizeibekannt.
♦ Für Horst war der Start insgesamt ein wenig unglücklich. Direkt an seinem ersten Arbeitstag ging die geplante Abschiebung eines Gambiers in Donauwörth daneben. (Zur Strafe will er jetzt gleich 30 Gambier expedieren.) Am nächsten Tag verkündete er streng, der Islamist gehöre zu Deutschland, der Islam aber nicht. So dass ihn seine Chefin korrigieren musste: Der Islam und der Islamist gehören zu Deutschland!
♦ Was sagen Sie? So ein Schmarrn? Da kennen Sie wohl das Landesarbeitsgericht in Hannover noch nicht. Die Richter verlangten, dass VW einen Islamisten, der Arbeitskollegen bedrohte („Ihr werdet alle sterben“) und auffällige Kontakte zu Terrorzellen pflegte, nicht entlassen darf. Weil der „Betriebsfrieden nicht konkret gestört“ sei.
♦ Die neue Umweltministerin Svenja Schulze leistete ihren Amtseid ohne „so wahr mir Gott helfe“. Das muss man verstehen, bei Klima und Umwelt kann der Herrgott beim besten Willen nichts machen, da helfen nur die Grünen. Warum Katarina Barley und Olaf Scholz auf „so wahr mir Gott helfe“ verzichteten? Die haben nach einem Meineid mehr Angst vor der Strafe des Herrn als vor der des Wählers …
♦ Die schwierigste Frage der Woche bei „Wer wird Millionär“: Warum ist unser neuer Außenminister Heiko in die Politik gegangen? Wissen Sie die Antwort?
A. Weil ihm Willy Brandt im Traum erschienen ist
B. Weil er früh erkannte, dass seine Fähigkeiten nur in der Politik adäquat honoriert würden
C. Seine Mutter hat ihn bei den Jusos angemeldet, „damit der Junge von der Straße kommt“
D. Wegen Ausschwitz
Nicht googeln! Nicht zu(m/r) Nachbar(n/in) schauen, Sie kennen die Regeln! Und anrufen nur, wenn sie noch einen Joker haben (oder mindestens fünf Geschenk-Abos von Tichys Einblick)!
♦ Höchste Zeit, dass sich die neue Regierung mit deutlich mehr Geld um Europa kümmert! Emmanuel Macron hält nicht mehr lange durch! Zuletzt beklagte er sich schon bei Schulkindern in einem Loire-Dorf, als Präsident müsse er „ackern wie ein Pferd“ und wohne beinahe prekär: „Bei Elysée-Palast denken die Leute an einen tollen Kasten, dabei wohnt man in Wahrheit nicht in großem Luxus.“
♦ Auch Juncker fühlt sich alleingelassen von Berlin, ausgerechnet jetzt, wo Trump ständig über neue Zölle nachdenkt. Schonklod verhandelt derzeit dauernd mit Jim Beam, Donalds Chefunterhändler.
♦ Was für eine Aufregung in Duisburg-Marxloh! Die Wege gesperrt, die Bahnen hatten den Betrieb eingestellt: Frank-Walter, der Erste, besuchte ein Brautmodengeschäft und ließ sich anschließend von Schulkindern huldigen (die mussten extra länger in der Schule ausharren, weil Frank-Walter sich verquatscht hatte). Was soll man sagen? No-Go-Area? Steinmeier hat nix Auffälliges bemerkt. Genau wie damals in Berlin, als er nach Amtsantritt mal eine U-Bahn-Station in Augenschein nahm, die für ihre Messerstechereien berühmt ist. Da war auch alles piccobello. Was die Wutbürger nur immer haben!
♦ Auch unsere Polizei hat natürlich eine Gewerkschaft. Sogar zwei. Überraschenderweise hat ausgerechnet die „linke“ Gewerkschaft GdP nun „junge Männer“ gewarnt, mit ihren Messern herumzufuchteln. Denn „viele übersähen, dass der Einsatz eines Messers in Sekundenbruchteilen lebensgefährlich werden könne“. Na sowas aber auch. Die „jungen Männer“ wissen gar nicht, dass sie sich verletzen könnten? Die Gewerkschafter glauben wohl jede Ausrede: „Was wolltest du mit dem Messer, sprich!“ – „Kartoffeln schälen, verstehste mich.“
♦ Mit Messer und Beil massakrierte Samir B. seine „Verlobte“. Vor Gericht verhöhnte er dann die Verwandten der ermordeten Frau. Da platzte Richter Schmitt der Kragen und er sprach in „sehr strengem Ton“: „Das hört ab sofort auf! Wenn das stimmt, soll sich derjenige schämen, denn das ist ein unmögliches Verhalten!“ Leider wurde nicht berichtet, ob sich der Täter nun zu Tode schämt, oder ob Richter Schmitt ihn mit Wattebäuschchen bewerfen ließ …
♦ Bislang galt Boris „Brexit“ Johnson unseren Medien als eine Art Quälgeist mit Gedanken und Sprüchen so wirr wie seine Frisur. Seit er aber Putin für einen dilettantisch ausgeführten Giftanschlag persönlich verantwortlich machte, ist er „Welcome to the Club“.
♦ Die beliebteste Frau bei den US-Demokraten (und ihren Anhängern weltweit) heißt nicht Hillary Clinton, sondern Stephanie Clifford (Filmkritikern auch als „Stormy Daniels“ bekannt). Denn die Schauspielerin („Weltraum-Nüsse“) möchte ihre Bunga-Bunga-Nächte mit Trump als Buch herausbringen. Da wird mancher froh sein, dass die Berliner Luder diskreter sind …
♦ Jetzt hätten wir fast vergessen, Michelle Müntefering zu gratulieren. Staatsministerin im Auswärtigen Amt! Wat sagen Sie? Nepotismus? Dat is doch nicht die „Nichte“ vom Franz! Nä, nä, dat hätte Michelle auch so geschafft. Echt getz.